Medikamentöse Therapie beim Prostatakrebs

Beim Fortgeschrittenen Prostatakarzinom ist oft eine medikamentöse Therapie nötig. Dabei erfolgt in der Regel eine medikamentöse Senkung des Testosterons. Das Medikament wird alle ein oder drei Monate unter die Bauchhaut gespritzt.

Meist kommt es dadurch gerade am Anfang zu einem deutlichen Rückgang des Tumors und dem entsprechenden Blutwert (PSA). Durch die Manipulation im Hormonhaushalt kommt es manachmal, ähnlich wie bei Frauen in den Wechseljahren, zu Hitzewallungen. Je nach Medikamten kann es auch bei der Einstichstelle über ein paar Tage zu lokalen Reizungen an der Haut kommen.

Diese Therapie wirkt meist über viele Monate bis einige Jahre. Es braucht regelmässige Kontrollen des Prostatawertes im Blut (PSA). Sollte es trotz des Medikaments zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Anstieg des PSA kommen, muss über den Einsatz von anderen Medikamenten diskutiert werden.

Solche Diskussionen finden selbstverständlich mit den betroffenen Männern direkt, aber auch im Rahmen des sogenannten Tumorboards statt. Das Tumorboard ist eine wöchentlich stattfindende interdisziplinäre Expertenrunde am KSB, an der unter anderem auch Spezialisten der Onkologie teilnehmen.

Falls eine Therapie mit einem zusätzlichen Medikament nötig ist, erfolgt diese in der Regel auf der Onkologie. Der Einsatz einer klassischen Chemotherapie steht in der Regel nicht an erster Stelle, kann aber in einzelfällen diskutiert werden. Häufiger kommen modernste Medikamente in Tablettenform zum Einsatz (Entzalutamid od. Abirateronacetat), welche ebenfalls auf die Hormonebene wirken.