08.08.2017

Kurz vor Vollmond kam das 1000. Baby zur Welt

Er heisst Fabian, ist 48 cm gross und 3130 Gramm schwer – und kam am Montag als bisher tausendstes Baby im Jahr 2017 im Kantonsspital Baden (KSB) zur Welt. Dass sich die Jubiläumsgeburt vor einer Vollmond-Nacht ereignete, ist Zufall. Denn Mondzyklen haben keinen Einfluss auf Schwangerschaft und Geburt. Dies zeigen die Erfahrungswerte des KSB.

Seit sechs Jahren tragen die Hebammen die Geburten am KSB systematisch in Mondphasen-Kalender ein. Ziel ist es, herauszufinden, ob Schwangerschaften und Geburten vom Mondzyklus beeinflusst werden.

Gemäss dem Volksmund sollen in Vollmondnächten überdurchschnittlich viele Babys auf die Welt kommen. Schwangere bekommen häufig den Rat, sich auf das Einsetzen der Wehen gefasst zu machen und die für den Spitalaufenthalt notwendigen Utensilien bereitzuhalten, wenn der Mond sich rundet. „Während den Schwangerschaftskontrollen sprechen uns Frauen immer wieder darauf an“, sagt Leonhard Schäffer, Chefarzt für Gynäkologie am KSB.

Der Mondphasen-Kalender des KSB umfasst mittlerweile über 10‘000 Geburten. „Einen Zusammenhang zwischen der Mondphase und der Anzahl spontaner Geburten lässt sich nicht nachweisen“, lautet das Fazit von Schäffer. Diese Erkenntnis deckt sich mit empirischen Studien zu diesem Thema, die die Vollmond-Theorie ebenfalls ins Reich der Mythen verweisen.

Fabian, das tausendste Baby, das dieses Jahr im KSB entbunden wurde, konnte es übrigens kaum erwarten, erstmals den Mond zu sehen. „Es handelte sich um eine ausserordentlich schnelle Geburt“, sagt Schäffer. „Wir waren alle überrascht, dass er zum Jubiläumsbaby avancierte. Die Konkurrenz war gross, viele Mütter haben in den letzten Tagen bei uns im KSB entbunden.“

KSB-Chefarzt Leonhard Schäffer analysiert zusammen mit Hebammen die Geburtsstatistik: Einen Zusammenhang zum Vollmond konnten sie nicht feststellen.