08.12.2015

Kantonsspital Baden wird Referenzzentrum für Adipositaschirurgie

Das KSB hat die strengen Richtlinien bezüglich Indikationsstellung, Durchführung, Qualitätssicherung und Nachkontrollen der SMOB (Swiss Society for the Study of Morbid Obesity and Metabolic Disorders) erfüllt und steigt ab 1.11.15 vom Primärzentrum zum Referenzzentrum für Adipositaschirurgie auf.

Adipositas (Fettleibigkeit) ist eine durch verschiedene Faktoren ausgelöste chronische Krankheit, die sich global sehr stark ausbreitet. Auch in schwerer Form ist sie medizinisch behandelbar. Unbehandelt kann sie schwerste gesundheitliche Folgen für die Patienten haben. Selbstverständlich setzt das KSB auch wie viele andere Gesundheitsorganisationen auf eine frühzeitige Prävention von Übergewicht und Adipositas. In vielen Fällen kann aber nach erfolgloser konservativer Therapie, nur noch mit einer chirurgischen Behandlung eine dauerhafte Gewichtsreduktion erreicht werden.

Die Adipositaschirurgie ist ein wichtiger Schwerpunkt des Departementes Chirurgie am KSB. Dabei wird auch eine intensive Zusammenarbeit mit Hausärzten, Zuweisern und anderen Spezialisten der Region gepflegt.

Um die strengen Richtlinien der SMOB zu erfüllen müssen u.a. intern interdisziplinäre Teams von Chirurgen, Anästhesisten, Radiologen, Stoffwechselmediziner, Ernährungsberatern und Psychologen mit den entsprechenden Fachtiteln gebildet werden. Des Weiteren müssen Referenzzentren durchschnittlich mindestens 50 Operationen pro Jahr durchführen. Dazu gehören auch besonders anspruchsvolle Adipositasoperationen wie z.B. bei Patienten mit einem BMI über 50, oder Verfahrenswechseloperationen (vom Magenband zum Magenbypass). „Durch die hohe Anzahl durchgeführter Operationen ist unser Operationsteam sehr gut eingespielt. Dadurch erreichen wir einen hohen Sicherheitslevel für die Patienten“, meint PD Dr. Antonio Nocito, Chefarzt Chirurgie.

Die Anerkennung zum Referenzzentrum ist für das KSB von grosser Bedeutung da zum Wohl der Patienten, für alle Beteiligten anspruchsvolle und verbindliche Qualitätskriterien zu erfüllen sind. Unter die Lupe genommen werden nicht nur die Anzahl Operationen sondern auch, ob die Indikation korrekt gestellt wird und ob eine dem Patienten angepasste Nachbehandlung stattfindet.