03.04.2023

Nachhaltigkeitsbericht: Wie das KSB seinen ökologischen Fussabdruck verringert

Mehr Energieeffizienz, weniger Food-Waste, eine Reduktion der CO2-intensiven Narkosegase und wiederverwertbare Patiententaschen statt Plastiksäcke: Diese Beispiele zeigen auf, wie sich das Kantonsspital Baden (KSB) für mehr Nachhaltigkeit einsetzt. Die Aktivitäten werden erstmals in einem Nachhaltigkeitsbericht dargelegt, den das KSB im Rahmen der erweiterten Berichterstattungspflicht für Publikumsgesellschaften nebst dem traditionellen Geschäftsbericht erstellt hat.

«Uns ist es ein Anliegen aufzuzeigen, dass das KSB nicht nur einen wichtigen Beitrag für die medizinische Grundversorgung leistet, sondern mit zahlreichen nachhaltigen Bestrebungen auch dazu beiträgt, die Lebensqualität von Patienten, Mitarbeitenden und der Bevölkerung Schritt für Schritt zu steigern», schreiben Daniel Heller, Präsident des Verwaltungsrates der KSB AG, und CEO Adrian Schmitter im Editorial des KSB-Nachhaltigkeitsberichts.

Nachhaltigkeit sei denn auch keine Investition ohne Rendite, wie vielfach moniert werde – im Gegenteil. «Nachhaltiges Denken fördert die Innovationskraft und führt langfristig zu Kostenreduktionen und Effizienzsteigerungen. Dem KSB ist es in den vergangenen Jahren so gelungen, Erträge zu erwirtschaften, die wiederum in die Modernisierung der Infrastruktur und ins Personal geflossen sind. Gleichzeitig haben wir den ökologischen Fussabdruck des Spitals verringert, ohne dabei an Qualität der Leistungserbringung einzubüssen.»

Die Energieversorgung (Wärme und Strom), der Gastronomiebereich sowie die Gebäudeinfrastruktur haben in einem Spital die grössten Auswirkungen auf die Umwelt. Entsprechend hat das KSB dort den Hebel angesetzt, wie einige konkrete Beispiele verdeutlichen.

Energieversorgung

Im Jahr 2020 hat das KSB seine Heizzentrale umfassend saniert und an die Regionalwerke Baden (RWB) übergeben. Seitdem wird das gesamte Areal über das Fernwärmenetz versorgt. Einen Teil seines Energiebedarfs bezieht das KSB vom nahe gelegenen Holzschnitzelwerk der RWB, insbesondere für die im Sommer notwendigen Kühlleistungen. Auf dem Dach des Heizwerks und des Parkhauses P2 wurden zudem Photovoltaikanlagen installiert. Diese Massnahmen trugen dazu bei, den Heizölverbrauch von 221'000 Mwh im Jahr 2018 auf 23'500 Mhw im Jahr 2022 zu reduzieren.

Im KSB-Neubau, der im Herbst 2024 in Betrieb genommen wird, wird der Energiebedarf im Regelbetrieb mittels Erdsonden sowie mittels Ab- und Fernwärme (Holzschnitzel) gedeckt. Fossile Energieträger werden dann nicht mehr benötigt. Damit kann der CO2-Ausstoss weiter gesenkt respektive die CO2-Bilanz im Vergleich zum alten Gebäude stark verbessert werden.

Food Waste

Im Bereich der Gastronomie hat das KSB den Food-Waste durch die Einführung eines digitalen Menüwahlsystems für die Patienten um rund 33 Prozent reduziert. Durch den Ausbau der vegetarischen Angebote im Wochenspeiseplan konnte zudem der Fleischkonsum um 25 Prozent verringert werden. Brotreste wiederum werden in der KSB-Küche zu Paniermehl verarbeitet. Das KSB konnte so den Einkauf von Paniermehl um 700 Kilogramm pro Jahr reduzieren. Schalen von Rüebli, Sellerie, Lauch oder Stiele von Petersilien trocknet und zerreibt die Küchencrew zu einer Gemüse-Gewürz-Mischung.

Was trotzdem an Küchenabfällen anfällt, landet bei der Firma Recycling Energie AG in Nesselnbach, die eigenen Angaben zufolge die grösste Biogasanlage der Schweiz betreibt. Aus rund 20 Prozent der in der Schweiz anfallenden Speiseresten produziert sie für 5000 Haushalte sauberen Ökostrom und speist pro Stunde bis zu 600 Kubikmeter Biogas in das Erdgasverteilnetz der Regionalwerke Baden ein.

Anästhesiegase und Stofftaschen

Auch den medizinischen Bereich optimiert das KSB laufend. So wurden beispielsweise klimaschädliche Anästhesiegase wie Isofluran oder Desfluran aus dem Sortiment genommen und durch intravenöse Narkosemittel oder durch weniger klimaschädliche Narkosegase ersetzt. Sevofluran, das im KSB zum Einsatz kommt, weist das geringste umweltschädigende Potential auf. Es kann mit Filtern aufgefangen werden, sodass es nicht in die Atmosphäre gelangt.

Eine weitere Verringerung seines ökologischen Fussabdrucks verspricht sich das KSB durch die Einführung von wiederverwertbaren Stofftaschen, in denen Patienten im Neubau ihre persönlichen Gegenstände und Wertsachen verstauen können. Entsprechende Prototypen wurden zusammen mit der Firma ZippSafe entwickelt. Tests in der KSB-Wäscherei zeigen, dass die Stofftaschen nach einer hygienischen Reinigung erneut verwendet werden können – im Gegensatz zu den rund 10'000 Einweg-Plastiksäcken, die aktuell pro Jahr im KSB für die Aufbewahrung von Patienteneffekten zum Einsatz kommen.

Stetige Optimierungen

Das KSB wird es indes nicht bei den im Nachhaltigkeitsbericht 2022 aufgeführten Massnahmen belassen. «Nachhaltigkeit ist ein Dauerauftrag. Wir werden unser Spital Schritt für Schritt weiterentwickeln», sagt KSB-CEO Adrian Schmitter. Nachhaltigkeit dürfe aber nicht zu Qualitätseinbussen bei der medizinischen Behandlung führen: „Die Qualität der Leistung, die wir gegenüber den Patienten erbringen, geniesst auch in Zukunft oberste Priorität.“

Hier finden Sie den Nachhaltigkeitsbericht und den Geschäftsbericht 2022 der KSB AG.

Stofftasche statt Plastiksäcke: Das aus Pflege- und Logistikexperten bestehende Projektteam präsentiert gemeinsam mit Vertretern der Firma ZippSafe einen Prototypen des ZippBag.

Weitere Auskünfte:

Omar Gisler
Leiter Kommunikation und Marketing KSB
E-Mail: omar/DOT/gisler/AT/ksb/DOT/ch
Tel.: 056 486 23 82