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Fabian Deichsel: «Ich höre auf mein Bauchgefühl»

16. Juli 2024

Über hundert Magenbypass- und Schlauchmagen-Operationen führen der Chirurg Fabian Deichsel und seine Kollegen am KSB jährlich durch. Welche falschen Erwartungen manche Patienten verinnerlicht haben und weshalb er manchmal auch mit seinem eigenen Gewicht kämpft, erzählt der Adipositas-Spezialist hier.

Mein eigenes Gewicht …

… muss ich schon immer ein wenig im Auge behalten, weil ich sehr gerne esse. Aber ich verbiete mir auch nichts. Denn wie überall im Leben kommt es auf das richtige Mass an. Ich treibe viel Sport – ich fahre gerne Velo und Ski, und im Sommer gehe ich tauchen.

Mein Bauchgefühl …

… sagt mir oft als Erstes, wenn etwas nicht stimmt – noch bevor Testresultate oder Untersuchungsergebnisse da sind. Obwohl diese Verifizierung natürlich wichtig ist, höre ich stark auf mein Bauchgefühl. Das hat sich schon oft bewährt. Ich denke, diese Intuition kann man auch nur bedingt «lernen»; manche haben sie von Anfang an, andere entwickeln sie nie.

An der Bauchchirurgie gefällt mir …

… das elegante Operieren. Denn dank der Schlüssellochtechnik können wir mit einigen kleinen Schnitten eine eigentlich sehr grosse Bauchoperation durchführen. Gerade am KSB wird diese Technik schon sehr lange und oft eingesetzt, damit übernimmt es eine Vorreiterrolle in der Schweiz. Das war damals auch einer der Gründe, weshalb ich mich fürs KSB als Arbeitgeber entschieden habe – ich habe Spass daran, neue Techniken zu erlernen und mich weiterzuentwickeln. Heute können wir beispielsweise auch eine spezielle Kamera und Brille bei solchen Schlüssellochoperationen einsetzen. Auf diese Weise sehen wir den Bauchraum in 3D.

Fabian Deichsel Portrait

«Mein Bauchgefühl sagt mir oft als Erstes wenn etwas nicht stimmt.»

Fabien Deichsel
Meine Lieblingsoperation …

… ist der Magenbypass. Das ist ein vielseitiger Eingriff, für den man verschiedene Techniken und Handgriffe beherrschen muss. Diese Herausforderung macht mir Spass.

Eine Adipositas-Operation ist nötig, wenn …

… der Patient ohne chirurgische Hilfe nicht mehr aus der Abwärtsspirale der Gewichtszunahme kommt. Viele meiner Patienten versuchen seit Jahren abzunehmen und haben teilweise bereits Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Gelenkprobleme. Haben sie ein gewisses Übergewicht erreicht, wird Sporttreiben schwierig; sie sind frustriert und nehmen noch mehr zu. Eine OP ist dann eine Chance, diese Abwärtsspirale ins Positive zu drehen. Wir legen jedoch sehr viel Wert auf eine sorgfältige, interdisziplinäre Abklärung des Patienten, um sicherzustellen, dass er für diese nicht umkehrbare Operation in Frage kommt.

Die grösste Falschannahme in der Adipositas-Chirurgie …

… ist die Erwartung, danach eine klassische Modelfigur zu haben. Das ist schlicht nicht möglich – vielen Patientinnen muss man zuerst einmal ein realistisches Bild des zu erwartenden Ergebnisses vermitteln. Dazu gehören eben auch überschüssige Haut und ein gewisser Rest an Übergewicht.
Eine weitere gängige Falschannahme ist auch, mit der OP sei die Arbeit getan. Danach müsse man weder Sport treiben noch auf seine Ernährung achten. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Sport und Ernährung sind zentral, wenn die Patienten Kilos verlieren und ihr Gewicht danach langfristig halten wollen.

Mein tägliches Ritual …

… ist die halbstündige Velofahrt ins KSB – egal ob’s regnet oder stürmt. Die frische Luft tut gerade morgens gut, dann komme ich wach und frisch an.

Das Adipositaszentrum am KSB

Haben Sie Gewichtsprobleme und möchten sich hinsichtlich eines möglichen Eingriffs wie eines Magenbypasses oder Schlauchmagens abklären lassen? Die Spezialisten am Adipositaszentrum helfen Ihnen gerne weiter.

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Text: Isabelle Frühwirt • Geprüft von Fabian Deichsel, Oberarzt Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefässchirurgie

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