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Hämorrhoiden: Mehr Rückfälle bei Laser­behandlungen

23. Mai 2024

Schonender, sicherer und schmerzärmer als andere Behandlungen – die Laserhämorrhoidoplastie (LHP) geniesst einen guten Ruf. Doch zeigen Erfahrungen, dass sie nicht immer den gewünschten Erfolg bringt. Lesen Sie, wie LHP funktioniert, was dafür spricht und was dagegen.

«Laser ersetzt Operation.» Das klingt gut. Auf den ersten Blick erscheint die schmerzarme Laserhämorrhoidoplastie (LHP) denn auch als sanfte Alternative zum chirurgischen Eingriff. Dieser ist bei Hämorrhoiden ab Schweregrad 2 häufig notwendig.

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Was sind Hämorrhoiden und wie behandelt man sie?

Hämorrhoiden nennen sich die Schwellkörper am Ende des Mastdarms. Sie sind noch keine Krankheit, sondern normal und notwendig, um Luft und Flüssigkeit zurückzuhalten. Unangenehm wird es erst, wenn sie sich vergrössern. Dann spricht man von Hämorrhoidalleiden: 

So funktioniert die Lasertherapie bei Hämorrhoiden

Anders als bei einer herkömmlichen Operation entfernt der Laser kein Gewebe, sondern dient lediglich als Energiequelle. Durch die Hitze werden die Hämorrhoiden quasi «verschweisst»: Die betroffenen ausgeleierten Gefässe – die «Krampfadern des Enddarms» – schrumpfen auf diese Weise kontrolliert; sie bilden sich zurück. Grössere Gewebeverletzungen lassen sich so vermeiden. Das empfindliche Schliessmuskelgewebe bleibt verschont. Leichte Schwellungen, die nach kurzer Zeit von selbst wieder verschwinden, gelten als signifikanteste Nebenwirkungen.

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«Auf den ersten Blick bietet das LHP-Verfahren dem Patienten diverse Vorteile.»

Antonio Nocito

Chefarzt Chirurgie

Durchzogene Erfahrungen: Rückfälle sind häufig

Die geringen Nebenwirkungen machen die Laserbehandlung für Patienten attraktiv. Antonio Nocito, Chefarzt Chirurgie am KSB, mahnt jedoch zur Vorsicht: «Auf den ersten Blick bietet das LHP-Verfahren dem Patienten diverse Vorteile. Aber bei genauerem Betrachten zeigt sich, dass es oft nicht die erhoffte Verbesserung bringt. Häufig bilden sich bereits nach knapp zwei Jahren erneut Hämorrhoiden.» Zu diesem Ergebnis kommt eine am KSB durchgeführte Studie. Man befragte dabei fünfzig Patienten, die sich zwischen Oktober 2010 und Mai 2012 einer Laserbehandlung am KSB unterzogen hatten. Die Studie war im Gegensatz zu früheren erstmals langfristig angelegt. Die Interviews fanden nicht nur einen oder zwei Monate nach dem Eingriff statt, sondern bis zu fünf Jahre danach.

Die meisten Patienten waren kurz nach der Behandlung beschwerdefrei. Fünf Jahre später klagte jedoch jeder Dritte erneut über Hämorrhoiden. Die Studie zeigt damit eine hohe Rückfallquote. «Vor diesem Hintergrund ist ein klassischer Eingriff bei Hämorrhoidalleiden zweiten und dritten Grades mitunter sinnvoller», empfiehlt Antonio Nocito.

Klassische Eingriffe: Die Alternativen zur Lasertherapie

Bei der traditionellen OP entfernen Ärzte die Hämorrhoiden chirurgisch. Daneben wenden sie häufig die sogenannte Stapleroperation (Operation nach Longo) an. Dabei entfernen die Chirurgen einen Streifen Schleimhaut oberhalb der Hämorrhoiden. Dadurch schrumpfen sie und ziehen sich in den Analkanal zurück. Welche Methode sich am besten eignet, stimmt der behandelnde Spezialist individuell mit dem Patienten ab. Auch dank neuer Schmerztherapiekonzepte vertragen Patienten die meisten Eingriffe gut. In der Regel sind sie nach etwa einer Woche wieder arbeitsfähig.

Fazit: Lasertherapie zurückhaltend nutzen

«Die kurzfristigen Resultate des LHP-Verfahrens sind ermutigend, doch die Studie zeigt, dass es langfristig ein hohes Rückfallrisiko gibt», so das Fazit der beteiligten Ärzte. Sie empfehlen daher einen zurückhaltenden Umgang mit der Lasertechnik.

Hämorrhoiden therapieren am KSB

Juckt, brennt und nässt es in der Analgegend? Haben Sie Schmerzen beim Stuhlgang oder blutet es, wenn Sie «müssen»? In unserer Sprechstunde suchen die Ärzte gemeinsam mit Ihnen die passende Therapie für Ihre Beschwerden.

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Text: Isabelle Frühwirt, • Geprüft von: Antonio Nocito, Chefarzt Chirurgie

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