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Nach Schlauchmagen-OP: Weg mit den Schwanger­schaftskilos!

17. Mai 2024

Nach der Geburt ihres zweiten Kindes will Schlauchmagen-Patientin Maria Meunier* zurück zum Wunschgewicht. Erfahren Sie, wie die Adipositas-Spezialisten am KSB die junge Mutter beim Gewichtsverlust nach der Schwangerschaft unterstützen.

40 Kilo verlor Maria Meunier in den Monaten nach ihrer Schlauchmagen-Operation. Sogar ihr Wunschgewicht von 62 Kilo konnte sie erreichen. Dann wurde sie schwanger. Im Jahr zuvor brachte sei einen gesunden Jungen zur Welt (Teil 7). Nun ist ihr grosser Wunsch, das gleiche Gewicht wie vor der Schwangerschaft zu erreichen. Und endlich wieder die Kleider anziehen zu können, die ihr nur für kurze Zeit passten.

Drei Jahre nach der Schlauchmagen-OP: Endlich die zweite Schwangerschaft

Nachsorge-Termin im medizinischen Zentrum in Brugg: Marias Baby schläft friedlich im Kinderwagen. Vor dem Termin bei Adipositas-Spezialist Fabian Deichsel steht die Gewichtskontrolle an. 75 Kilo zeigt die Waage an. Doch das stört Maria nicht weiter. «Ich habe nach der Schwangerschaft schon etwa neun, zehn, Kilo verloren», erzählt sie. «Gern möchte ich weitere zehn bis zwölf Kilo verlieren.» Auch wenn die 42-Jährige dieses Ziel emsig verfolgt, bedauert sie ihre momentanen Schwangerschaftskilos keineswegs. Denn was sind schon zehn überschüssige Kilo im Vergleich zu dem grossen Glück, das sie auf ihrem Arm hält? Einen gesunden kleinen Jungen. Entsprechend lebt sie entspannt gemäss der Devise: «Neun Monate kommt der Bauch, neun Monate geht er.» Und betont: «Ich bin nicht traurig über den Körper, den ich im Spiegel sehe.»

«Ich habe Leben gegeben, es ist normal, dass mein Gewicht noch nicht perfekt ist.»

Maria Meunier, Schlauchmagen-Patientin
Nach der Schwangerschaft fit werden – trotz Schlauchmagen

Etwas bedauert Maria jedoch: Sie hat in den letzten Monaten an Muskelmasse verloren. «Ich habe während der Schwangerschaft zu wenig Sport getrieben», sagt die Marketing-Fachfrau rückblickend. Der Grund: «Ich hatte grosse Angst vor einer weiteren Fehlgeburt. Ausserdem hatte ich zeitweise Blutungen aufgrund von Hämatomen an der Plazenta. Deshalb habe ich viel auf dem Sofa gelegen und mich zu wenig bewegt.» Das möchte sie ab sofort ändern. Eine wichtige Komponente, um Muskeln auf- und Fett abzubauen, ist Krafttraining. So erhöht sich mit jedem Kilo Muskelmasse der körperliche Grundumsatz. Denn Muskeln verbrauchen mehr Kalorien, auch wenn man sich gerade nicht aktiv betätigt. Fabian Deichsel legt Maria deshalb regelmässiges Ausdauer- und Krafttraining ans Herz. Denn dies lasse in Kombination mit der richtigen Ernährung die Pfunde schmelzen. Auch gegen eine erneute Gewichtszunahme sei dies die beste Massnahme. Ganz oben auf Maria Meuniers Agenda steht zudem ein Rückbildungskurs. Da sie wegen der Schwangerschaft zudem unter leichten Rückenschmerzen leidet, möchte sie Physiotherapie-Termine im KSB MOVE vereinbaren.

Das gehört auf den Teller von Schlauchmagen-Patienten

Der wichtigste Aspekt beim Abnehmen ist die Ernährung. Fabian Deichsel fragt Maria nach ihrem Alltag mit dem Schlauchmagen und ihren zwei kleinen Kindern: «Ich koche zwar regelmässig. Oft habe ich jedoch keine Zeit, zur Mittagszeit zu essen», gesteht sie. Manchmal kommt die Mutter einer fünfjährigen Tochter und eines Babys erstmals gegen 16 Uhr zum Essen und snackt stattdessen zwischendurch. Es sei wichtig, auf regelmässige Mahlzeiten zu achten, betont Fabian Deichsel. «Sie sollten möglichst keine Mahlzeiten auslassen», empfiehlt er ihr. «Auf den Teller von Patienten mit einem Schlauchmagen oder Magenbypass ((auf Beitrag verlinken)) gehört hauptsächlich Gemüse, Kohlenhydrate, Fleisch und Fisch.» Ergänzend zur ausgewogenen Ernährung muss Maria wie alle Patienten nach einer bariatrischen Operation weiterhin Vitamine einnehmen, wie Vitamin B12 und Vitamin D. So verringert sie das Risiko eines Nährstoffmangels.

Schlauchmagen und Schwangerschaft: Das müssen Sie wissen

  • Gewichtskontrolle: Normalgewichtige Frauen werden eher schwanger als übergewichtige: Eine Schlauchmagen- oder Magenbypass-Operation wirkt sich deshalb positiv auf die Fruchtbarkeit und Schwangerschaft aus.
  • Geduld: Nach der Adipositas-Operation sollten Sie mindestens 18 Monate verhüten. So senken Sie das Risiko für Komplikationen und schützen Ihre Gesundheit sowie die Ihres Kindes.
  • Überwachung: Frauen mit Schlauchmagen oder Magenbypass werden während der Schwangerschaft häufiger als andere Schwangere vom Gynäkologen untersucht. Ein Fokus liegt dabei auf möglichen Mängeln an Spurenelementen und Vitaminen und auf dem Wachstum des Kindes. Auf den Geburtsmodus hat die Adipositas-Operation keinen Einfluss.
«Ich muss niesen, sobald mein Bauch voll ist»

Fabian Deichsel erkundigt sich, ob sie Übelkeit verspüre nach dem Essen. «Nein», antwortet Maria. «Seit der Operation hatte ich erst dreimal das Gefühl verspürt, erbrechen zu müssen.» Hingegen gibt ihr Körper ihr eine andere Art von Alarmzeichen, um zu signalisieren, dass ihr Magen voll ist: «Ich muss niesen, sobald mein Bauch voll ist.» Die Grösse ihrer Mahlzeiten sei indes gleichgeblieben. «Ich esse etwa die Hälfte einer normalen Portion. Bei grünem Salat mit Tomaten bin ich schnell gesättigt. Bei Poulet passt hingegen mehr in meinen Magen.»

In zwei Monaten steht der Termin bei ihrer Ernährungsberaterin an. Sowohl Fabian Deichsel wie auch Maria sind zuversichtlich: Mit mehr Sport und einer weiterhin gesunden Ernährung dürfte sie es schaffen, an Gewicht zu verlieren. Eine normale Ernährung ohne Diäten ist Maria wichtig: «Ich möchte im gesunden Masse langsam das Gewicht verlieren. Ich mache mir keinen Stress», betont sie. «Ich habe Leben gegeben, es ist normal, dass mein Gewicht noch nicht perfekt ist.»

*Name von der Redaktion geändert

Adipositaszentrum am KSB

Haben Sie Mühe, Ihr Gewicht zu senken und zu halten? Sind Sie übergewichtig und möchten schwanger werden? Bei den Spezialisten des KSB-Adipositaszentrums sind Sie in den richtigen Händen.

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Text: Vivien Wassermann • Geprüft von: Dr. med. Fabian Deichsel, Stv. Leitender Arzt Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefässchirurgie

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