Die Hebammen
Fachwissen und Kreativität zeichnen unsere Arbeit aus. Der direkte und gute Kontakt zu Ihnen, den werdenden Eltern ist uns wichtig.
So einmalig wie jede Geburt ist, so individuell sind Ihre Bedürfnisse. Wir gehen auf Ihre Wünsche ein. Komplementäre Methoden wie Aromatherapie, Schüsslersalze, Homöopathie und Akupunktur haben in unserem Behandlungskonzept genauso ihren Platz wie die Schulmedizin.
Unser Versprechen an Sie: natürlich gebären in sicherer Umgebung
Wir ermutigen alle werdenden Mütter, sich möglichst aktiv in die Geburt einzubringen. Unsere Kurse helfen bei der Vorbereitung auf das einmalige Ereignis.
Komplikationen sind nie auszuschliessen. Bei uns im Kantonsspital Baden sind die Ärztinnen und Ärzte der Geburtshilfe sowie die Kinderärztinnen und -ärzte rund um die Uhr anwesend. Was auch immer eintritt, wir sind gut vorbereitet.
Die Spontangeburt
Die Geburt beginnt mit dem Einsetzen der Wehen oder mit dem Abgang von Fruchtwasser. Der Ablauf lässt sich in vier Phasen unterteilen:
Die Latenzphase:
Der Körper bereitet sich auf die Geburt vor. Die meisten Frauen haben in dieser Phase leichte und unregelmässige Kontraktionen.
Die Eröffnungsphase:
Die Wehen werden regelmässig und kräftig. Der Gebärmutterhals wird kürzer, der Muttermund öffnet sich, das Köpfchen dreht sich in den Beckeneingang.
Die Austreibungsphase:
Mit ihr beginnt die eigentliche Geburt. Der Muttermund ist vollständig offen, das Kind arbeitet sich schrittweise durch das Becken. Hat der Kopf die engste Stelle im Becken passiert, setzten die Presswehen ein.
Die Nachgeburt:
Die Geburt ist noch nicht ganz vorbei. Die Nachwehen setzen ein. Die Plazenta, die das Baby während der Schwangerschaft mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt hat, wird geboren. Wie schnell die einzelnen Phasen ablaufen und wie stark die Wehen empfunden werden, ist von Frau zu Frau verschieden. Auch entscheidet jede Schwangere selber, wie lange sie zuhause bleiben will, bevor sie in die Klinik kommt. Wie auch immer: Wir beraten und unterstützen werdende Mütter individuell nach ihren Wünschen.
Ablauf Geburt
- Dammschnitt
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Unsere Philosophie ist, einen Dammschnitt soweit wie möglich zu vermeiden. Es werden auf keinen Fall routinemässige Dammschnitte durchgeführt. Viele Geburten verlaufen auch ganz ohne Dammverletzungen.
Es gibt jedoch seltenere Situationen, in denen ein Dammschnitt nötig wird, wie zum Beispiel bei Herztonveränderungen des Kindes ganz am Schluss der Geburt.
Die Damm-Massage
Durch die Damm-Massage kann der Damm auf die Geburt vorbereitet werden mit dem Ziel, dass das Gewebe im Scheiden-Damm-Bereich besser durchblutet, weicher und dehnungsfähiger wird.
Wir empfehlen den Damm ab zirka der 34. Schwangerschaftswoche 5-10 Min. täglich zu massieren und zu dehnen. Es eignet sich jedes naturbelassene Öl wie Mandelöl, Weizenkeimöl, Olivenöl etc. dazu.
Bei Entzündungen, einer Pilz- oder Herpesinfektion im Genitalbereich darf diese Massage nicht durchgeführt werden!
Alternative zur Massage
Ab dem Beginn der 38. Schwangerschaftswoche eignen sich Heublumendampfsitzbäder sehr gut als geburtsvorbereitende Massnahme. Sie helfen dabei, das Gewebe weich und geschmeidig werden zu lassen.
Die Dammmassage und Sitzbäder sollen helfen die Austreibungsphase zu erleichtern und das Risiko einer Dammverletzung zu vermindern. Sie sind jedoch keine Garantie für eine Geburt ohne Dammverletzung.
- Wassergeburt
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Bei problemlosem Schwangerschafts- und Geburtsverlauf besteht die Möglichkeit einer Wassergeburt. Oftmals können die Gebärenden im Wasser gut entspannen und die Geburt wird für das Kind sanfter.
Unter normalen, unkomplizierten Bedingungen kann die Geburt im Wasser erlebt werden. Untersuchungen haben eindeutig gezeigt, dass eine Geburt im Wasser für Mutter und Kind eine sichere Methode ist. Die Wassergeburt wird auch als besonders angenehm empfunden.
Es gibt Faktoren, welche ungünstig sind für eine Wassergeburt. Trifft einer dieser Faktoren auf Sie zu, besteht dennoch die Möglichkeit während der Eröffnungsphase zur Entspannung und Schmerzlinderung Zeit in der Badewanne zu verbringen.
- Vakuum- und Zangengeburt
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Ist der Muttermund vollständig eröffnet und hat das Kind die engste Stelle im Becken deutlich überschritten, kann die Geburt bei Komplikationen mittels einer Saugglocke (Vakuum) oder einer Zange (Forceps) beendet werden. Diese Methoden werden nur angewendet, wenn ein Problem vorliegt, bei dem die Geburt möglichst rasch beendet werden muss (z.B. Herztonabfall des Kindes oder erschöpfte Mutter).
- Kaiserschnitt
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Ist ein Kaiserschnitt geplant, treten Sie am Operationstag nüchtern in die Gebärabteilung ein. In der Regel wird der Kaiserschnitt in Teilnarkose (Spinalanästhesie) durchgeführt. Ihr Partner kann bei der Operation dabei sein. Treten während der Geburt Probleme auf, welche einen Kaiserschnitt erfordern, so sind wir rund um die Uhr dafür vorbereitet. Auch hier wird der Kaiserschnitt in der Regel in Teilnarkose durchgeführt.
In sehr seltenen Notfallsituationen ist es nötig, den Kaiserschnitt in Vollnarkose durchzuführen.
Im Einzelfall ist nach ausführlicher Aufklärung und Beratung des Paares auch ein Kaiserschnitt auf Wunsch möglich.
Vor dem Kaiserschnitt ziehen wir Ihnen ein spezielles Oberteil an. Direkt nach der Geburt zeigen wir Ihnen ihr Kind. Danach kommt es für wenige Minuten zum Kinderarzt. Er beurteilt, wie Ihrem Neugeborenen die Umstellung ans Leben ausserhalb des Bauches gelingt. Der Vater darf beim Kinderarzt-Untersuch dabei sein.
Anschliessend kommt das Neugeborene zu Ihnen in den Operationssaal. Wir legen Ihnen das Kind nackt auf die Brust, es wird durch das Oberteil gestützt und warmgehalten. Durch diesen engen Kontakt wird die Mutter- Kind Beziehung ohne Verzögerung gefördert.
- Ambulante Geburt
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Bei uns besteht die Möglichkeit der ambulanten Geburt. Nach einer normalen Spontangeburt sollte zu Ihrer Sicherheit eine Überwachung für wenige Stunden erfolgen. Ist diese unauffällig, können Sie rasch wieder nach Hause.
Ist es Ihr Wunsch, ambulant zu gebären, ist es notwendig, vorgängig eine Hebamme zu organisieren, die Sie im Wochenbett zu Hause betreut, sowie einen Kinderarzt, der Ihr Kind am fünften Lebenstag untersucht.
Damit Sie die ersten Tage mit Ihrem Kind und Ihrem Partner zu Hause geniessen können, empfiehlt es sich, vor der Geburt eine Haushaltshilfe zu organisieren.
Schmerzlinderung bei der Geburt
Sie entscheiden, wie Sie mit Ihren Schmerzen umgehen wollen, wie weit Sie sie ertragen können und ab wann wir eingreifen sollen. Wir erklären Ihnen im Vorfeld, wie wir Ihre Schmerzen wirksam angehen. Gemeinsam finden wir die beste Lösung.
Komplementäre Methode
- Homöopathie: Reguliert die Wehentätigkeit, hilft bei Schmerzen und Ängsten, unterstützt den physiologischen Geburtsverlauf.
- Schüsslersalze: Regulieren die Wehentätigkeit, helfen beim Entspannen und bei Erschöpfung.
- Aromatherapie: Entspannt, beruhigt, regt Wehen an.
- Wickel: Kirschsteinsäckli und warme Tücher mit ätherischen Ölen werden auf schmerzhafte Regionen aufgelegt (Bauch, Rücken).
- Entspannungsbad/Massage: Löst Verkrampfungen.
- Atembegleitung: Hilft bei der Wehenverarbeitung.
- Lumbaltherapie: Am Rücken werden vier Reflexpunkte aktiviert. Dies hilft bei Rückenschmerzen oder straffem Muttermund.
- Akupunktur: unterstützt die Wehentätigkeit.
Schmerzlinderung durch Medikamente
Es steht uns eine grosse Palette an unterschiedlichen Schmerzmitteln zur Verfügung.
Schmerzlinderung durch Lachgas
Eine gute, sehr wirksame Methode ist das Lachgas. Dieses wird in den Wehen über eine Maske eingeatmet und wirkt rasch entspannend.
Schmerzlinderung durch rückenmarksnahe Anästhesien
Die Periduralanästhesie ist die wirksamste Methode zur Linderung der Geburtsschmerzen. Wir setzen sie auf Wunsch oder bei einer medizinischen Notwendigkeit ein. Alle rückenmarksnahen Anästhesien führen unsere Fachärzte der Anästhesie durch.
Bei einer Periduralanästhesie werden die Wehen weiterhin wahrgenommen, die Schmerzen aber sind geringer. Mit einer speziellen Pumpe steuern Sie als werdende Mutter die Schmerzmittelabgabe selber. So können sie aktiv an der Geburt teilnehmen und es ist Ihnen doch möglich aufzustehen und, wenn Sie dies möchten, umherzugehen (walking epidural).
Weiterführende Informationen finden Sie in der Infobroschüre der SGGG und SGAR.
Erfahrungsbericht
Hier gelangen Sie zum Erfahrungsbericht der Familie Brenn zum Thema Schmerzmanagement.