Menopause

Wechseljahre, Klimakterium oder Abänderung - in den Medien tauchen viele Begriffe auf, die den Zeitraum vor und nach der letzten Regelblutung im Leben einer Frau, der Menopause, beschreiben. Jede Frau erlebt diese Phase des Umbruchs anders. Für die eine stehen Zyklusschwankungen im Vordergrund, für die andere Schweissausbrüche, Schlaflosigkeit oder Hitzewallungen.

Physiologie der Wechseljahre

Und übrigens: Fast die Hälfte aller Frauen hat gar keine oder nur leichte Beschwerden und geniesst diese Zeit als Phase der positiven Veränderungen und neuen Erfahrungen.

Und wussten Sie, dass sich bei Raucherinnen die Menopause bis zu drei Jahren früher einstellen kann?

Hormone

Ursache dieser Wechseljahresbeschwerden ist der in dieser Lebensphase ganz normale Oestrogenmangel. Ob z.B. eine Hormontherapie in Frage kommt oder eine Behandlung mit natürlichen Oestrogen oder Homöopathie, muss mit Ihnen gemeinsam entschieden werden.

Die Wechseljahre sind ein natürlicher Abschnitt im Leben einer Frau. Ein Aspekt dieser Lebensphase ist, dass sich die Eierstockfunktion, die ihren Höhepunkt zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr hat, nun zunehmend verlangsamt. Der Vorrat an Eiern reduziert sich im Eierstock, es findet immer seltener ein Eisprung statt. Die Eierstöcke bilden immer weniger Oestrogen und Progesteron, die beiden wichtigsten weiblichen Geschlechtshormone.

Auf den niedrigen Hormonspiegel reagiert die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) und schüttet immer mehr Follikel-stimulierendes Hormon (FSH) und Luteinisierungshormon (LH) aus, um die Eierstöcke doch noch zu Eireifung, Eisprung und Hormonproduktion zu bringen. Daher sind die Wechseljahre durch vergleichsweise hohe Hormonspiegel von FSH und LH und niedrige Oestrogen- und Progesteronspiegel gekennzeichnet.

Periode

Zuerst wird bei vielen Frauen der Progesteronabfall spürbar in Form einer sog. Gelbkörperschwäche, die zu einer Zyklusverkürzung und Schmierblutungen vor der Menstruation führt. Findet während eines Zyklus gar kein Eisprung mehr statt, wird kein Progesteron gebildet, sodass zwar die Gebärmutterschleimhaut durch das Oestrogen aufgebaut, aber nicht synchron abgestossen wird. Es kommt zu längeren Zyklusintervallen, verstärkten und verlängerten Blutungen.

Wenn Sie solche Periodenunregelmässigkeiten haben, sollten Sie Ihre/n Frauenärztin/-arzt konsultieren, um sicherzustellen, dass es sich um das normale Wechseljahrgeschehen handelt und um andere Ursachen mit Krankheitswert auszuschliessen. Irgendwann ist die Oestrogenproduktion der Eierstöcke so gering, dass die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr aufgebaut wird. Die letzte Periodenblutung, auf die ein Jahr lang keine Blutung mehr folgt, wird als Menopause bezeichnet. Die Menopause tritt normalerweise mit 41-55 Jahren ein, durchschnittlich mit 52 Jahren.

Was passiert mit mir?

Gedanken zum Wechsel

Für viele Frauen stellen die Wechseljahre nicht nur eine biologische Phase des Wechsels dar, sondern auch eine soziale: die Kinder werden langsam flügge und verlassen das Haus - neue Freiräume entstehen.

Viele Fragen, die sehr grundsätzlich mit dem Lebensplan einer jeden Frau verknüpft sind und Anlass zum Nachdenken geben, tauchen nun auf: Wie soll es beruflich weitergehen, was verändert sich für die Partnerschaft? Die Phase der Fruchtbarkeit ist zu Ende, ich bin die Verhütungssorgen los - haben sich meine Familienwünsche erfüllt? Die monatliche Periode fällt weg - Erleichterung oder Sorge, nicht mehr als vollwertige Frau angesehen zu werden?

Nicht alle Frauen erleben die Wechseljahre gleich intensiv. Fast ein Viertel der Frauen hat ausser der ausbleibenden Monatsblutung keine Symptome. Etwa ein Fünftel der Frauen fühlt sich im Alltag durch Beschwerden stark beeinträchtigt und sollte eine Beratung in Anspruch nehmen.

Hitzewallungen

Hitzewallungen sind das klassische und häufig auch erste Zeichen der Wechseljahre. Sie sind harmlos, können aber sehr unangenehm sein. Den Wallungen folgt oft ein Kältegefühl, es können auch Schwindel und Gefühlsstörungen in den Armen auftreten. Bei der Hälfte der Frauen ist dieses Problem nach einem Jahr ausgestanden, aber es gibt auch Frauen, bei denen die Wallungen bestehen bleiben. Auf jeden Fall sollten Sie diese Beschwerden nicht einfach hinnehmen, es gibt verschiedenste Behandlungsmöglichkeiten von homöopathischen Mitteln bis zu Hormonen.

Schlafstörungen

Schlafstörungen werden oft durch Hitzewallungen hervorgerufen. Die Schweissausbrüche können so stark sein, dass die Bettwäsche gewechselt werden muss. Aber es gibt auch Ein- und Durchschlafstörungen, die durch eine wechseljahrbedingte Änderung des Schlaf-Wach-Rhythmus bedingt sind. Als Folgen von zu wenig Schlaf treten Konzentrationsstörungen, Nervosität und Müdigkeit auf, die Leistungsfähigkeit nimmt ab. Auch hier gilt: Behandeln ist einfacher als Durchhalten.

Stimmungsschwankungen

Die Mehrzahl der Stimmungsschwankungen während der Wechseljahre sind früheren Depressionen, vasomotorischen Symptomen oder nicht menopause-bezogenen Faktoren zuzuordnen wie gesundheitliche oder soziale Probleme. Das ist beruhigend, allerdings ist es umso wichtiger, dass diese Beschwerden genau fachlich beurteilt werden, damit Ihnen geholfen werden kann.

Lifestyle

Ein Wohlfühlfaktor ist das persönliche Körpergewicht und dessen Akzeptanz. Auch hier spiegeln sich Veränderungen im Zusammenhang mit dem Älterwerden wider. Mit zunehmendem Alter nimmt nämlich der Kalorienverbrauch ab und verminderte körperliche Bewegung führt dann gern zu einer unfreiwilligen Gewichtszunahme.

Zur Einschätzung des eigenen Gewichtes verwendet man heute verschiedene Masse. Als Faustregel gilt: Grösse in cm minus 100 ergibt das Körpergewicht in kg.

Wissenschaftlicher ist die Berechnung des "Body Mass Index" (BMI):

Normalgewicht: BMI 18,5 - 24,9

•darunter Untergewicht

•bis 29,9 mässiges Übergewicht

•zwischen 30-40 deutliches Übergewicht

•grösser als 40 extremes Übergewicht

Der Einfluss verschiedener Hormone auf die Entwicklung des Körpergewichts:

 Nahrungsaufnahme
Körpergewicht
Ovarektomie++
Oestrogen--
Progesteron00
Oestrogen + Progesteron + +
Testosteron ++ ++
Cortison++++

Veränderung des Body Mass Index mit dem Lebensalter der Frau - Vergleich verschiedener europäischer Länder

aus: GynoPanorama Bd. 6, 2/2003

Sexualität

Auch das Bedürfnis nach körperlicher Nähe kennt keine Altersgrenzen. Allerdings spielen sich im im Bereich der Scheidenschleimhaut oft Veränderungen ab, die Schmerzen bei der Sexualität hervorrufen. Bitte reden Sie über dieses Problem! Mit hormonhaltigen Salben oder Zäpfchen lässt sich leicht Abhilfe schaffen. Ähnlich verändert sich auch die Blasenschleimhaut, was zu wiederholten Blasenentzündungen oder ungewolltem Urinverlust (Urininkontinenz) führen kann. Auch hier gibt es vielfältige Behandlungsmöglichkeiten. Wir helfen Ihnen gerne, damit Sie Ihr Älterwerden unbeschwert geniessen können.

Vorschläge zum Wohlfühlen

•Verzicht auf Rauchen

•wenig Alkohol

(nur für besondere Anlässe, denn Alkohol bremst den Fettabbau und enthält reichlich Kalorien!)

•ausreichend Schlaf

•regelmässige körperliche Betätigung ◦(15 bis 20 min pro Tag)

◦Treppensteigen

◦Wandern

◦Sport

•Ausgewogene Ernährung ◦Frühstück: ausgiebig, ohne schlechtes Gewissen

◦Abendessen: leichte Nahrung, nicht zu spät essen

◦Möglichst viele kleine Mahlzeiten am Tag (etwa 4 bis 5)

◦viel Kohlenhydrate (Brot, Teigwaren)

◦wenig Eiweiss (3x pro Woche Fisch oder Fleisch ist ausreichend)

◦wenig Fett

•ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Empfohlen sind ca. 2 Liter kalorienarme Getränke (Tee, Wasser). Achten Sie beim Mineralwasserkauf auf den Kalziumgehalt, genügend Kalzium schützt die Knochen.

•gute Körperpflege