Diagnostik Infekt

Darstellung von Entzündungsherden im Knochen und Suche nach Tumoren und Metastasen.

Leukozyten-Szintigraphie

Ziel der Untersuchung:

Mit der Leukozyten Szintigraphie können weisse Blutzellen, die sich auf die Bekämpfung von Infektionen spezialisiert haben (so genannte Granulozyten) nachgewiesen werden. Dies geschieht mittels radioaktiv markierten Antikörpern welche im Körper an Granulozyten binden (AGRA)

Wann wird die Untersuchung veranlasst?

  • Bei der Frage nach einer Osteomyelitis, zum Beispiel im Bereich von Frakturen oder Prothesen kann die Leukozyten Szintigraphie verwendet werden.
  • Als weiterführende Untersuchung, nach einer negativen FDG PET/CT bei Fieber unklarer Genese.

Wie können Sie sich auf die Untersuchung vorbereiten?

Es ist keine besondere Vorbereitung notwendig. Mit dem Aufgebot erhalten Sie einen Fragebogen, den Sie bitte ausgefüllt zur Untersuchung mitbringen möchten.

Wie läuft die Untersuchung ab?

  • Direkt nach der Injektion werden erste, dynamische Aufnahmen gemacht, d.h. man beobachtet die Verteilung im Bereich der fragwürdigen Läsion über ca. 10 min.
  • Nach ca. 15 min wird die erste 3D Aufnahme über die fragliche Region gestartet. Bei Prothesen wird hier die SPECT/CT mit einer CT mit Metallartefakt Unterdrückung kombiniert.
  • Nach 6 h erfolgt dann eine Ganzkörper Übersichtsaufnahme.
  • Nach 24 h werden nochmals Spots und ggf. eine erneute 3D SPECT/CT durchgeführt um den Verlauf der Tracer Anreicherung beobachten zu können.

Auswertung:

  • Die Auswertung der Aufnahmen erfordert etwas Zeit. Daher können wir Ihnen das Ergebnis nicht unmittelbar nach der Untersuchung mitteilen.
  • Den Untersuchungsbericht sowie die Bilder senden wir an den zuweisenden Arzt. Er wird Sie über die Untersuchungsergebnisse informieren.

Nebenwirkungen:

Wenn Patienten zuvor noch nie eine Untersuchung mit solchen Antikörpern hatten sind Nebenwirkungen, oder allergische Reatkionen ausgesprochen selten. Bitte informieren Sie uns aber über allfällige Allergien und Unverträglichkeiten.

Beachten Sie bitte:

Falls Sie Ihren Untersuchungstermin bei uns absagen müssen, bitten wir Sie, uns dies bis spätestens 24 Stunden vor dem Termin telefonisch mitzuteilen. Ansonsten müssen wir Ihnen die uns entstandenen Kosten in Rechnung stellen.

Radiopharmakon / Applikationsform:

99m Tc Antigranulozyten-Antikörper 400-800 MBq, direkte intravenöse Injektion.

Strahlenexposition:

Die Strahlenbelastung für Sie ist in etwa wie bei einer regulären CT-Untersuchung.

AGRA-Szintigraphie: 3.5-6.9 mSv

AGRA-Szintigraphie + Computertomographie: 6.5-9.9 mSv

FDG PET/CT

Entzündungs-PET, FDG (Ganz- oder Teilkörper)

Ziel der Untersuchung:

Darstellung und Kontrolle des FDG-Stoffwechsels bei speziellen entzündlichen Prozessen

Wann wird diese Untersuchung veranlasst?

  • Infektfokussuche, Entzündungsprozesssuche, insbesondere an Wirbelsäule und Rückenmark,
  • bei Fieber unklarer Genese
  • bei Verdacht auf Vasculitis (Riesenzellarteriitis, Takayasu-Arteriitis)

Der Kanton Aargau verfügt über ein anerkanntes PET-Zentrum der Schweiz entsprechend den administrativen und klinischen Richtlinien der Schweizerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin.

Die Durchführung der PET/(CT)-Untersuchung erfolgt insbesondere:

 entsprechend klinische Richtlinien der Schweizerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin 04/08 auf der Grundlage des Erlasses des EDI von 12/08, gültig ab 01/09

Wie können Sie sich auf die Untersuchung vorbereiten:

Nüchtern!!! 12 Stunden Nüchternperiode vor der Untersuchung, Wasser dürfen Sie zu sich nehmen.

Dauer der Untersuchung:

ca. 1 – 1.5 Stunden

Untersuchungsablauf:

Die wesentlichen Ziele der Patientenvorbereitung sind die Reduktion der Traceraufnahme im Normalgewebe (z. B. Herzmuskel, Skelettmuskulatur) bei erhöhter Traceraufnahme in den Zielgewebsstrukturen (entzündlicher Prozess).

  • Gespräch (Anamnese)
  • Blutzuckerkontrolle, Legen eines i.v. Zuganges
  • Injektion des Radiopharmakons
  • absolute Entspannung ist während der Anreicherungsphase erforderlich, es ist nicht erwünscht, sich zu unterhalten
  • Ruhezeit (= Zeit, die der Zucker benötigt, um sich im Körper zu verteilen) liegend ca. 45 Min.
  • Untersuchungszeit (Aufnahme) am Gerät: 15-30 Minuten
  • Nachbesprechung. Die schriftliche Befundmitteilung für den zuweisenden Arzt erfolgt schnellstmöglich

Variationen im Untersuchungsablauf:

  • Eine intensive Aktivitätskonzentration in der Blase kann die Interpretation von Befunden im Becken erschweren. Hydrierung und die Gabe eines Schleifendiuretikums (Lasix) sind Möglichkeiten, um die Blasenaktivität (und Strahlenexposition) zu reduzieren. Für spezielle Fragestellungen kann eine Blasenkatheterisierung mit einem 3-Wege-Spülkatheter nach der Injektion bis zum Zeitpunkt der Bildgebung verwendet werden, um störende Aktivität in der Blase zu eliminieren
  • Ihr Aufenthalt in einem warmen Raum (oder mit lokaler Erwärmung) 30-60 min vor der FDG-Injektion hilft, Anreicherungen im braunen Fettgewebe zu reduzieren; insbesondere in Gebäuden mit Klimatisierung. Lorazepam oder Diazepam reduzieren ebenso wie β-Rezeptorenblocker - wenn rechtzeitig vor der Injektion gegeben - die FDG-Aufnahme ins braune Fettgewebe
  • Wenn ein diagnostisches CT mit Verwendung iodhaltiger Kontrastmittelapplikation vorgesehen ist, müssen wir die dafür geltenden Kontraindikationen und Einschränkungen beachten, insbesondere ist zu klären, ob eine Überempfindlichkeit gegen iodhaltige Kontrastmittel vorliegt, ein Metformin enthaltendes Präparat eingenommen wird oder eine Nierenschädigung besteht. Intravenöse iodhaltige Kontrastmittel sollten bei einem erhöhten Kreatininspiegel nicht verabreicht werden, bzw. es sollten prophylaktische Maßnahmen zur Prävention einer Kontrastmittelinduzierten Nephropathie ergriffen werden
  • Das CT kann als Low-dose-CT (d. h., mit geringem Röhrenstrom und evtl. niedriger Röhrenspannung) aufgenommen und allein zur Schwächungskorrektur der Emissionsdaten und zur groben anatomischen Orientierung verwendet werden. Alternativ kann das CT als diagnostisches CT mit/ohne Kontrastmittel in Zusammenarbeit mit dem Institut für Radiologie durchgeführt und für eine umfassendere Diagnose verwendet werden
  • Bei PET/CT-Untersuchungen kommt der Atembeweglichkeit des Thorax und des Zwerchfells eine besondere Bedeutung zu. Obwohl ein CT des Thorax üblicherweise in Inspiration akquiriert wird, ist dies nicht optimal für eine PET/CT-Untersuchung, da es zu einer relevanten Fehlregistrierung insbesondere im Bereich der anterioren Thoraxwand und der oberen Zwerchfellkuppe führt. Teilweise werden CTTransmissionsaufnahmen in inspiratorischer Mittellage und Luftanhalten durchgeführt, oder es ist während der CT-Untersuchung erlaubt, flach zu atmen. Respiratorische Bewegungsveränderungen führen zu einer ungenauen Lokalisation von Befunden - insbesondere an der Lungenbasis und in der Lungenperipherie, im Bereich der Leber und in der Nähe von Lungen-Weichteilgewebe-Übergängen - sowie zu einer verfälschten quantitativen Analyse von Tumorläsionen. Bewegungskorrekturen oder respiratorische Atemtriggerung werden deshalb im Einzelfall durchgeführt
  • Orale CT-Kontrastmittel sind nicht kalorische, intraluminale Kontrastmittel, die mit dem Ziel einer verbesserten Abgrenzung des Gastrointestinaltrakts verabreicht werden. Man unterscheidet positive Kontrastmittel (verdünntes Bariumsulfat, iodhaltiges Kontrastmittel) und negative Kontrastmittel (z. B. Wasser). Ansammlungen von hochkonzentrierten barium- oder iodhaltigen Kontrastmitteln können - bei Verwendung des CT zur Absorptionskorrektur - zu Artefakten im Sinne einer Überschätzung der regionalen FDG-Akkumulation führen. Diese Artefakte werden durch Verwendung negativer oraler Kontrastmittel vermieden. Die alleinige Applikation von Wasser als oralem Kontrastmittel ist infolge seiner raschen Resorption ungünstig und kann auch vermehrt zu unspezifischer FDG-Anreicherung im Darm führen. Günstiger ist deshalb die Verwendung einer Mannitlösung (z. B. 2,5 g Mannit auf einen Liter Wasser), durch die die Wasserresorption aus dem Darm deutlich verringert wird, über deren Verwendung bei Ihnen wir Sie entsprechend informieren

Radiopharmakon / Applikationsform:

ca. 370 MBq ~ 5MBq/kg/KG F-18 FDG / i.v. Injektion

Strahlenexposition:

6.7 mSv F-18 FDG PET, 1-3 mSv Low-Dose CT, 14-18 mSv Diagnostisches CT