
Empfehlungen der Schweizerischen Krebsliga
Die Krebsliga der Schweiz empfiehlt für Frauen ohne familiäres Risiko eine Basismammografie zwischen 40 und 50 Jahren. Frauen zwischen 50 und 70 Jahren empfiehlt die Krebsliga der Schweiz alle zwei Jahre eine Routine-Mammographie. Bei Frauen mit familiärem Risiko sind jährliche Kontrollen sinvoll. Die Untersuchungsintervalle sollten je nach Risikokonstellation individuell diskutiert werden.
- Brustbildgebung
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Mammographie und Tomosynthese
Die Mammographie ist eine röntgendiagnostische Methode zur Untersuchung der weiblichen Brust. Sie dient der Früherkennung von Brustkrebs und der Abklärung nicht eindeutiger Tastbefunde. Bei der Mammographie werden gleichzeitig auch Schnittbilder der Brust gerechnet in vielen Fällen durch die Sonographie bzw. den Ultraschall. Kann mit der Mammographie und Sonographie eine Brustveränderung nicht endgültig geklärt werden, besteht je nach Fragestellung, die Möglichkeit eine Magnetresonanztomographie der Brust oder eine Ultraschall-gesteuerte Gewebeentnahme.
Ultraschall (Sonographie)
Der Ultraschall (je nach Fragestellung einschliesslich der Durchbutungsdarstellung (Duplexsonographie) und der Elastographie) wird primär als Ergänzung und in Kenntnis der bisherigen Abklärungen (Mammographie, Tomosynthese, MRI) gezielt und unter Verwendung hochauflösender Ultraschallsonden durchgeführt, so wird die diagnostische Aussagekraft verbessert. Ausserdem ist der Ultraschall besonders bei jungen Frauen, bei Prothesenträgerinnen oder während der Schwangerschaft und Stillzeit geeignet Veränderungen der Brust zu beurteilen. Mit der Ultraschalltechnik ist es für den erfahrenen Untersucher möglich, die Brust schonend und Strahlenbelastung zu untersuchen.
MRI
Die MRI Untersuchung der Brust (MR Mammographie) ermöglicht unklare Veränderungen besser zu charakterisieren werden. So können bösartige Tumore ausgeschlossen werden oder bereits sehr kleine Tumore erkannt und dadurch frühzeitig behandelt werden. Eine intravenöse Kontrastmittelgabe ist notwendig, da so bösartiges Gewebe besser differenziert werden kann.
Was passiert nach den Untersuchungen
Zur Qualitätssicherung werden an unserem Institut für Radiologie in Baden, wie auch an den Standorten Brugg und Limmatfeld, die Mammographien und MRI Untersuchungen immer von zwei Radiologen beurteilt, von denen mindestens einer stets über langjährige Erfahrung in der Senologie verfügt („Zweitlesung“, Vier-Augen-Prinzip).
Alle Berichte werden innerhalb 24 Stunden Ihrem behandelnden Arzt / Ärztin zugestellt.
Bei unklaren oder verdächtigten Befunden ist eine weitere Abklärung mittels bildgebend gesteuerter Gewebeentnahme notwendig. Wie Sie unten lesen können bieten wir das gesamte Spektrum dieser Abklärungen an.
- Brustinterventionen
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Sonographisch gesteuerte Feinnadelpunktion und Stanzbiopsie
Die sonographisch (Ultraschall-) gesteuerte Feinnadelpunktion dient in erster Linie der Entlastung von asymptomatischen Zysten.
Wenn die klinische Untersuchung und/oder die Brustbildgebung einen verdächtigten, im Ultraschall sichtbaren Befund ergibt, ist es üblich zur weiteren Abklärung eine Stanzbiopsie durchzuführen. In diesem Fall wird unter örtlicher Betäubung Gewebe aus dem unklaren Areal entnommen. Die Proben werden anschliessend unter dem Mikroskop untersucht und die Diagnose innerhalb von wenigen Arbeitstagen durch die Fachärzte für Pathologie definitiv festgelegt.
Vakuum-Biopsien
Unser Institut verfügt auch über die Möglichkeit sonographisch oder stereotaktische gesteuerte Vakuum-Biopsien durchzuführen. Sollte ein Befund nur im MRI sichtbar sein („MRI only lesion“), bieten wir auch die MRI gesteuerte Vakuum-Biopsie zur Abklärung eines solchen Befundes an.
Die Vakuumbiopsie ist ein Verfahren zur Gewinnung einer grösseren Gewebeprobe aus verdächtigem Areal der Brust zum Zweck einer feingeweblichen Untersuchung oder zur vollständigen Entfernung kleiner gutartiger Brustknoten.
Das Prinzip einer Vakuum-Biopsie besteht in einer Hohlnadel, welche bildgesteuert sehr gezielt in die zu untersuchende Region eingebracht wird. Das Gewebe wird mittels Vakuumsog in das Innere der Nadel befördert und kann am Ende der Nadel herausgezogen wird.
Der Eingriff wird ambulant durchgeführt und bietet insbesondere bei der Abklärung von Mikroverkalkungen (stereotaktische Vakuum-Biopsien) und bei „MRI only lesions“ (MRI gesteuerte Vakuum-Biopsie) in vielen Fällen eine Alternative zur offenen operativen Gewebeentnahme in Narkose.
Nachfolgendes Video gibt schematisch einen Eindruck einer Vakuumbiopsie.