Neuroradiologie
Das Aufgabengebiet der Neuroradiologie umfasst die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen und Veränderungen des Zentralen Nervensystems (ZNS), das heisst von Gehirn und Rückenmark, und des Peripheren Nervensystems (PNS), einschliesslich deren Hüll- und Nachbarstrukturen.
Die Neuroradiologie, die sich inhaltlich mit Fragestellungen aus den Nachbardisziplinen Neurologie, Neurochirurgie, Neuropädiatrie, Psychiatrie, HNO, Augenheilkunde, Orthopädie, Pädiatrie und Innere Medizin beschäftigt und sich dabei für Diagnostik und Therapie radiologischer Verfahren bedient, ist oft integraler Bestandteil bei der Versorgung von Patienten aus diesen Fachrichtungen.
Unser Institut ist von der FMH (Foederatio Medicorum Helveticorum, dem Berufsverband der Schweizer Ärzteschaft) als Weiterbildungsstätte für die Ausbildung zum Neuroradiologen Kategorie B akkreditiert.
Welche Untersuchungsmethoden werden zur neuroradiologischen Abklärung verwendet?
Wir führen die Untersuchungen mit modernsten Geräten durch und bieten bis auf einige wenige hochspezialisierte Eingriffe an Hirngefässen (z.B. Embolisation von angeborenen Fehlbildungen/ Aneurysmen) das gesamte Spektrum der diagnostischen und invasiven Neuroradiologie an.
Das Leistungsspektrum für die Patientenversorgung beinhaltet in unserem Institut Röntgennativuntersuchungen, digitale Subtraktionsangiographie, Computertomographie (CT), Magnetresonaztomographie (MRI, MRT, Kernspintomographie), Sonographie (Ultraschall), Darstellung der Halsgefässe und intrazerebralen Gefässe (Angiographie) mittels Computertomographie oder Magnetresonanztomographie sowie CT-gesteuerte Eingriffe, z.B. punktgenaue Schmerzbehandlung mit Verabreichung von geringen Dosen von Schmerzmitteln und entzündungshemmenden Medikamenten.
Wann ist eine Untersuchung notwendig?
Häufige Gründe für CT und MRI-Untersuchungen in der Neuroradiologie:
- Schlaganfall oder zeitweilige Hirndurchblutungsstörung des Gehirns
- Blutungen, z.B. Subarachnoidalblutung (SAB), intracerebrale Blutung (ICB)
- Gefässerkrankungen: Gefässverengungen und -verschlüsse im Kopf- und Halsbereich, Gefässaussackungen (Aneurysma) und -missbildungen
- Tumore des zentralen oder peripheren Nervensystem: Diagnostik, OP-Planung, Therapieverlauf, Prognose-Einschätzung
- Wirbelsäulenveränderungen, z.B. Bandscheibenveränderungen, Spinalkanalstenosen, Rückenschmerzen, ausstrahlende Schmerzen
- Entzündung und Infektionen, z.B. Multiple Sklerose, Borreliose, Meningitis, Liquorfistel, Spondylodiszitis
- Degenerative Erkrankungen des zentralen Nervensystems, z.B. M. Alzheimer, M. Parkinson und andere
- Verletzungen und Unfallfolgen: Veränderungen im Gehirn, Wirbelsäule und Rückenmark, insbesondere für gutachterliche Beurteilungen
- CT-gesteuerte Infiltrationen bei Wirbelsäulenerkrankungen, z.B. Infiltration der Wirbelgelenke und Nervenwurzeln bei Rückenschmerzen
- Bildgesteuerte minimal-invasive Stabilisationsverfahren bei
Wirbelkörperbrüchen (z.B. bei Osteoporose oder Metastasen)
Was passiert nach der Untersuchung?
Der Radiologe sieht sich die Bilder Ihrer Untersuchung an. In vielen Fällen sind Nachverarbeitungen der Bilddaten notwendig. Der Befund wird digital an Ihren zuweisenden Arzt übermittelt. Bei notfallmässigen Untersuchungen erfolgt dies unmittelbar nach der Untersuchung, bei allen anderen innerhalb von 24 Stunden.