«Das KSB und die ETH Zürich haben das Fundament für eine Zusammenarbeit gelegt, die im Schweizer Gesundheitswesen einmalig ist. Ziel der Kooperation ist es, gemeinsame Initiativen und Forschungsprojekte zu realisieren. Davon sollen Patientinnen und Patienten profitieren, denen wir auch in Zukunft die bestmögliche Behandlung bieten wollen», heisst es in dem Dokument, das Vertreter der beiden Institutionen im Fundament des KSB-Partnerhauses II hinterlegt haben.
Das KSB und die ETH Zürich arbeiten bereits seit Jahren eng zusammen. ETH-Mitarbeitende forschen seit 2018 vor Ort im Kantonsspital Baden. Ihre Büros sind im Partnerhaus I untergebracht, wo auch der KSB Health Innovation Hub angesiedelt ist.
Diese Zusammenarbeit wird nun ausgebaut. Ziel der Kooperation «Clinical Research ETH@KSB» ist es, gemeinsame Initiativen und Forschungsprojekte zu forcieren und zu begleiten. Dabei geht es um klinische Studien sowie um die gemeinsame Auswertung von biologischem Material und gesundheitsbezogenen Daten, was die medizinische Forschung erheblich voranbringen soll. Die ETH plant zudem, auf dem KSB-Gesundheitscampus mehrere Professuren aufzubauen und Infrastruktur für ETH-Spinoffs im Gesundheitswesen anzubieten.
Baubeginn für Partnerhaus II ist erfolgt
Untergebracht wird der ETH-Aussenstandort im KSB-Partnerhaus II, das sich derzeit im Bau befindet. Die Aushubarbeiten sind so weit fortgeschritten, dass bereits das Fundament für den 25 Millionen Franken teuren Neubau gelegt werden konnte. Die Inbetriebnahme des fünfstöckigen Gebäudes ist für Frühjahr 2024 vorgesehen. Als Hauptmieterin im KSB-Partnerhaus II wird die ETH zwei Geschosse beziehen.
«Unsere Immobilienstrategie sieht vor, das KSB vom Krankenhaus zum Gesundheitscampus zu entwickeln», sagt KSB-Präsident Daniel Heller. «Dazu vernetzen wir uns auf unserem Areal mit Partnern, die im Gesundheitswesen tätig sind. Diese Vernetzung führt zu einem zunehmenden Bedarf an Räumlichkeiten, die wir an Dritte vermieten.»
Durch den 2018 gegründeten KSB Health Innovation Hub sei das KSB für die ETH zu einem interessanten Kooperationspartner avanciert: «Mit der ETH als Hauptmieterin im Partnerhaus II eröffnen sich uns interessante Perspektiven, um innovative Ideen und Projekte zu lancieren.»
Mit dem Ausbau der Infrastruktur auf dem KSB-Gesundheitscampus werde die Grundlage geschaffen, um in der klinischen Forschung weitere Akzente setzen zu können, sagt Prof. Detlef Günther, Vizepräsident Forschung an der ETH. «Die Nähe zum Spital ist für uns von grosser Bedeutung. So können wir vom klinischen Know-how des KSB profitieren.»
Viele Forschungsprojekte würden auf Daten basieren: «Daten verraten vieles – aber nicht alles», so Günther. «Deshalb ist es wichtig, dass man testet und forscht. Daher wird im Partnerhaus II auch die digital Trial Intervention Platform (dTIP) arbeiten, die neue Therapieansätze gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen am KSB testen wird.»
Der praktische Nutzen steht im Vordergrund
«Wir sind stolz, dass sich eine Institution wie die ETH für eine Zusammenarbeit mit einem Zentrumsspital aus dem Aargau entschieden hat», sagt KSB-CEO Adrian Schmitter. «Mit unserem Spitalbetrieb können wir den Forschern ein praxisbezogenes Umfeld bieten.»
Das KSB werde aber auch in Zukunft keine universitäre Grundlagenforschung betreiben, betont Schmitter: «Uns geht es vielmehr darum, zusammen mit unseren Partnern Anwendungen zu entwickeln, die den Patienten einen direkten Nutzen bringen.»
Daniel Heller, Präsident des KSB-Verwaltungsrates, Prof. Detlef Günther, Vizepräsident Forschung an der ETH, und KSB-CEO Adrian Schmitter (von links) hinterlegen die Kooperationsvereinbarung im Fundament des KSB-Partnerhauses II.
Visualisierung: So wird das KSB-Partnerhaus II dereinst aussehen.