Vor seinem Wechsel ans Kantonsspital Baden (KSB) war der gebürtige Berner als Oberarzt an der Urologischen Universitätsklinik beider Basel tätig. Den Facharzt-Titel für Urologie führt er seit 1994. Acht Jahre zuvor hatte er an der Universität Zürich dissertiert.
"Bewundernswert ist, wie Kurt Lehmann in all den Jahren mit der technischen Entwicklung Schritt gehalten hat“, sagt KSB-CEO Adrian Schmitter. So gilt Kurt Lehmann als ein Meister des offenen Eingriffs. „Mittlerweile ist er aber auch sehr versiert im Umgang mit dem neusten Modell des Da-Vinci-Roboters, den das KSB vor einem Jahr angeschafft hat und der gerade bei urologischen Eingriffen zahlreiche Vorteile bietet. Diese Leistung verdient höchste Anerkennung. Chapeau!"
Active Surveillance: Überwachen statt operieren
Ins selbe Horn stösst Antonio Nocito, der Direktor des Departementes Chirurgie am KSB. Er betont Lehmanns Geschick, bei Prostatakrebs die optimale Balance zwischen operativen Eingriffen und organerhaltender Behandlung zu finden. „Gerade mit der Einführung und Entwicklung der so genannten Active Surveillance, also der aktiven Überwachung des Karzinoms, hat Kurt Lehmann wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Urologie am KSB sehr innovativ positioniert hat.“
Das KSB gehörte bei der Active Surveillance zu den Pionieren: Die Methode der aktiven Überwachung wurde von Kurt Lehmann bereits um die Jahrtausendwende ein erstes Mal angewendet. Für einen Patienten mit der Diagnose Prostatakrebs bedeutet dies, dass er nicht zwangsläufig unters Messer oder sich einer Strahlentherapie aussetzen muss.
Nicht aggressive Formen des Prostatakrebs, die mit hoher Wahrscheinlichkeit stabil bleiben, werden bei der Active Surveillance periodisch kontrolliert. Erst wenn sich der Tumor vergrössert, werden weitere Massnahmen ergriffen. Eine Therapie, die erst im Anschluss an eine aktive Überwachung erfolgt, ist genauso erfolgreich wie ein vorzeitiger Eingriff.
Ehre, wem Ehre gebührt: Chirurgie-Direktor Antonio Nocito (links), HR-Chefin Sabina Romagnolo und CEO Adrian Schmitter (rechts) gratulieren Kurt Lehmann zur Beförderung zum Chefarzt. Foto: KSB/Stefan Wey
Kontrollieren statt operieren: Kurt Lehmann geht bei der Behandlung von Prostata-Krebs neue Wege. Der 61-Jährige ist seit 1999 am KSB tätig. Foto: KSB/Stefan Wey