Nierentumore sind für den Operateur bei einem laparoskopischen oder roboterassistierten Eingriff schwierig zu fassen. Es besteht die Gefahr, dass sie ein- oder abreissen. Dies kann zu Blutungen, einer Verteilung von Tumorzellen im Operationsgebiet sowie einer Verlängerung der OP-Dauer führen.
Ein vakuumbasiertes Halteinstrument für laparoskopische Eingriffe schafft nun Abhilfe. „Das von uns entwickelte Instrument ähnelt einer Art Saugglocke. Damit kann man verletzliches Gewebe bei der Niere schonend fassen und entfernen“, erklärt PD Dr. med. Lukas Hefermehl, Chefarzt der Klinik für Urologie am KSB.
Prototypen wurden bereits erfolgreich getestet. Zusammen mit Forschenden der ETH Zürich wollen die Chirurgen des KSB nun in einer zweiphasigen Studie nachweisen, dass ihre patentierte Erfindung tatsächlich einen Mehrwert bezüglich Sicherheit und Nutzen bringt.
„Unser Ziel ist es, die Sicherheit von laparoskopischen und roboterassistierten Nierentumorentfernungen zu erhöhen“, sagt Hefermehl. Die Ergebnisse der Studie, die im Rahmen des KSB Health Innovation Hub durchgeführt wird, sollen in zwei Jahren vorliegen.
Bei diesem Projekt kämen zwei Aspekte sehr anschaulich zum Ausdruck, sagt KSB-CEO Adrian Schmitter: „Zum einen können wir dank der Zusammenarbeit mit der ETH Zürich und deren digital Trial Intervention Platform sehr gut angewandte klinische Forschung betreiben. Zum anderen darf Innovation kein Selbstzweck sein. Von dem neuartigen Halteinstrument profitieren die Patientinnen und Patienten in hohem Mass. Genau das verstehen wir unter Innovation.“
PD Dr. med. Lukas Hefermehl, Chefarzt Urologie am KSB