Myome, gutartige Muskelknoten der Gebärmutterwand, sind mit einem Anteil von bis zu fünfzig Prozent die häufigsten gutartigen Tumoren bei Frauen im gebärfähigen Alter. Achtzig Prozent dieser Myome treten im Alter zwischen 30 und 50 Jahren auf. Zu den möglichen Symptomen zählen schwere Blutungen, Regelschmerzen oder krampfartige Schmerzen. Da die Familienplanung der Betroffenen häufig noch nicht abgeschlossen ist, stellt sich gerade dann die Frage nach einer wirksamen, aber die Gebärmutter schonenden Behandlung.
„Mit dem sehr zuverlässigen und komplikationsarmen Verfahren können wir die betroffenen Frauen nun ganz ohne Skalpell und ohne Röntgenstrahlen von ihren Beschwerden befreien“, sagt Professor Martin Heubner. Der Direktor des Departementes Frauen und Kinder am KSB bietet die in den USA entwickelte Technik als Alternative zu den herkömmlichen Behandlungen an: «Ein so effektives minimalinvasives Verfahren gehört für mich in das Repertoire eines innovativen Spitals.»
Beim Sonata-Verfahren führt der Gynäkologe eine schmale Sonde über die Scheide in die Gebärmutter der teil- oder vollnarkotisierten Patientin ein. Hier angekommen, gibt die Sonde Ultraschallwellen ab und ermittelt so die Position des Myoms. Dann wird der Gewebeknoten sondiert und mithilfe von Radiofrequenzwellen über die Sonde gezielt erhitzt. Das dauert nur wenige Minuten pro Myom. Das Gewebe stirbt ab, das Myom schrumpft in den folgenden Wochen zusammen, was zur Linderung der Symptome führt. Nach drei Monaten haben sich die Blutungsstörungen erfahrungsgemäss um neunzig Prozent reduziert. Damit stellt das neuartige Verfahren eine schmerzfreie und schonende Alternative zu den herkömmlichen Methoden der Myom-Behandlung dar, wie beispielsweise der Myomembolisation über einen Katheter, hormonelle Behandlungen oder Operationen.
„Die meisten Frauen verspüren bereits sehr rasch nach dem Eingriff eine deutliche Besserung», sagt Heubner. Am KSB wurden bisher über zwei Dutzend Patientinnen mit der Sonata-Methode behandelt. «Da auch in anderen Spitälern in der Schweiz und Deutschland äusserst positive Erfahrungen mit Sonata-Behandlungen gemacht wurden, hat sich das KSB entschieden, von diesem Verfahren auch in Zukunft Gebrauch zu machen und das Gerät definitiv anzuschaffen.»
Setzt auf innovative Technologien: Prof. Martin Heubner, Direktor des Departementes Frauen und Kinder am KSB.