Pädiatrische Radiologie (Kinderradiologie)
Das Aufgabengebiet der Pädiatrischen Radiologie umfasst die bildgebende Diagnostik und bildgesteuerte Therapie von Erkrankungen und Veränderungen bei Neugeborenen bis hin zu 16-jährigen Patienten.
Die Pädiatrische Radiologie hilft bei der Beantwortung von Fragestellungen in allen Organgebieten von pädiatrischer Neuroradiologie (Gehirn und Rückenmark) über Thorax (Brustkorb), Abdomen (Bauchraum) und Bewegungsapparat. Ausserdem ist sie integraler Bestandteil von Vorsorgeuntersuchungen (z.B. Ultraschall-Screening der Hüftgelenke bei Neugeborenen). Sie bietet minimal-invasive bildgesteuerte Therapiemöglichkeiten in einigen ausgesuchten Erkrankungsbildern.
Unser Institut ist von der FMH (Foederatio Medicorum Helveticorum, dem Berufsverband der Schweizer Ärzteschaft) als Weiterbildungsstätte für die Ausbildung zum Facharzt für Radiologie Kategorie A akkreditiert. Dies gilt auch für den Bereich der Pädiatrischen Radiologie, der ebenfalls als Kategorie A akkreditiert ist.
Welche Untersuchungsmethoden werden verwendet?
Das Leistungsspektrum für die Patientenversorgung beinhaltet in unserem Institut Röntgennativuntersuchungen, Durchleuchtungsuntersuchungen, Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRI, MRT, Kernspintomographie), Sonographie (Ultraschall). Wir führen die Untersuchungen mit modernsten Geräten durch.
Dabei wird unter Berücksichtigung der Fragestellung die am wenigsten belastende Untersuchung gewählt. Durch den Einsatz von an Kinder angepassten Untersuchungsprotokollen verwenden wir so wenig Röntgenstrahlung wie möglich. Nicht zuletzt hat der möglichst kindgerechte Umgang bei den Untersuchungen bei uns einen hohen Stellenwert.
Häufige Gründe für Untersuchungen in der Pädiatrischen Radiologie
- Sonographie der Hüfte bei Neugeborenen zur Früherkennung von Hüftreifungsverzögerungen (Methode nach Graf)
- Sonographie der Nieren und ableitenden Harnwege bei Verdacht auf Nierenfehlbildungen und Inkontinenz
- Sonographie des Bauchraumes (Abdomen) bei Erkrankungen des Magen-Darmtraktes, z. B. Blinddarmentzündung (Appendicitis)
- Sonographie des Gehirns und Rückenmarkes zur Beurteilung einer Blutung im Rahmen einer schwierigen Geburt oder Verklebung des Rückenmarkes (Tethered Cord)
- Konventionelle Röntgenuntersuchungen, bei Knochenbrüchen oder Suche nach Fremdkörpern
- Röntgenbilder der Hand (Handplatte) zur Beurteilung des Knochenalters und einer Wachstumsprognose
- Durchleuchtungsuntersuchung (MCUG) zur Beurteilungvon Harntransportstörungen der ableitenden Harnwege
- Magnetresonanztomographie (MRT) des zentralen Nervensystems bei Fragen nach Entzündungen, Tumoren, Gefässveränderungen und Fehlbildungen
- MRT des Bewegungsapparates nach Verletzungen, Infektion und Fehlbildungen
- Computertomographie (CT) nach Verletzung von Kopf, Brustkorb, Bauch sowie zur Beurteilung von knöchernen Strukturen
- Was passiert nach der Untersuchung?
Nach der Untersuchung werden die angefertigten Röntgenbilder vom Radiologen (Röntgenarzt) beurteilt und eine Diagnose erarbeitet. Dies passiert zum Teil noch in Ihrer Anwesenheit, zum Teil müssen die Bilder im Nachhinein mit den zuweisenden Hausärzten, Kinderärzten oder mit den Kollegen der Pädiatrie oder Kinderchirurgie besprochen werden. Sie werden dann von Ihrem behandelnden Arzt über das Ergebnis informiert.
Pädiatrische Radiologie Sonographie
Ihre Ärztin/Ihr Arzt hat Ihr Kind für eine Sonographie angemeldet. Die Sonographie ist eine sehr hilfreiche Methode, um mit Hilfe von Ultraschallwellen Strukturen (z.B. Organe) im Körperinneren hochauflösend zu untersuchen. Dabei werden keine Röntgenstrahlen verwendet. Bei der Sonographie werden hochfrequente Schallwellen (Ultraschallwellen) erzeugt und in den Körper gesendet. Diese werden durch die Strukturen reflektiert. Diese Reflexionen (Echos) werden zu einem Bild zusammengesetzt und so die Organe dargestellt. Für Fragen stehen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung.
Wie findet die Untersuchung statt?
Bei Neugeborenen und Kleinkindern sind keine Vorbereitungen notwendig. Wenn möglich sollten Kinder und Jugendliche für die Untersuchung eine volle Harnblase haben und eine Stunde vor der Untersuchung keine Nahrung zu sich nehmen. Bei Fragestellungen bezüglich Gebärmutter und Eierstöcken muss die Blase gut gefüllt sein. Nach optimaler Lagerung der Patientin/des Patienten wird Gel (wasserhaltige Crème) auf den Schallkopf gestrichen und die Untersuchung begonnen. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft, es kann gelegentlich zu einem unangenehmen Druck durch den Schallkopf kommen. An unserem Institut führen wir Sonographien des kindlichen Schädels und des Rückenmarks (Neugeborene und Kleinkinder), des Halses, des Bauchraums, der Weichteile und Gelenke an Armen und Beinen durch. Die Sonographie wird bereits sehr lange angewendet und es sind bei richtiger Anwendung keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt.
Was passiert nach der Untersuchung?
Nach der Untersuchung werden die angefertigten Sonographiebilder von der Radiologin/vom Radiologen (Fachärztin/-arzt für Radiologie) beurteilt und eine Diagnose erarbeitet. Dies passiert zum Teil noch in Ihrer Anwesenheit, zum Teil müssen die Bilder im Nachhinein mit den zuweisenden Hausärztinnen/-ärzten, Kinderärztinnen/-ärzten oder mit den Kolleginnen/Kollegen der Pädiatrie oder Kinderchirurgie besprochen werden. Sie werden dann von Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt über das Ergebnis informiert.
Pädiatrische Radiologie Computertomographie (CT)
Ihr Arzt / Ihre Ärztin hat Ihr Kind für eine Computertomographie angemeldet. Bei der Computertomographie (CT) wird der Körper mittels feiner Röntgenstrahlen abgetastet. Die Daten werden anschliessend zu Bildern zusammengesetzt. Die Bilder können in jeder beliebigen Richtung des Körpers dargestellt werden und erlauben so einen umfassenden Einblick in den Aufbau der Organe und der Knochen. Die Röntgendosis ist zwar höher als bei einem Röntgenbild, es lassen sich jedoch viele Fragen nur mittels CT beantworten. Die Röntgendosis wird an den kindlichen Organismus angepasst und so gering wie möglich gehalten.
Wie findet die Untersuchung statt?
Die CT ist geeignet zur Untersuchung des Kopfes, des Halses, des Brustkorbs, des Bauchraums, der Wirbelsäule und der Knochen und Gelenke. Zur Beantwortung mancher Fragen muss während der Untersuchung Kontrastmittel über die Vene gespritzt werden. Das Kontrastmittel hilft zur Unterscheidung zwischen normalem und krankhaft verändertem Gewebe oder zur besseren Abgrenzbarkeit der Gefässe (Arterien und Venen). Das Kontrastmittel kann während des Spritzens ein Wärmegefühl hervorrufen, wird in der Regel aber gut vertragen. Nach der Untersuchung wird das Kontrastmittel wieder über die Nieren ausgeschieden.
Was passiert nach der Untersuchung?
Nach der Untersuchung werden die angefertigten Röntgenbilder von der Radiologin/dem Radiologen (Fachärztin/-arzt für Radiologie) beurteilt und eine Diagnose erarbeitet. Dies passiert zum Teil noch in Ihrer Anwesenheit, zum Teil müssen die Bilder im Nachhinein mit den zuweisenden Hausärztinnen/-ärzten, Kinderärztinnen/- ärzten oder mit den Kolleginnen/Kollegen der Pädiatrie oder Kinderchirurgie besprochen werden. Sie werden dann von Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt über das Ergebnis informiert.
Pädiatrische Radiologie Miktionszysturogramm (MCUG)
Ihre Ärztin/Ihr Arzt hat Ihr Kind zu einem Miktionszysturo gramm (MCUG) angemeldet, weil Verdacht auf einen krankhaften Rückfluss von Urin aus der Blase zurück in den ableitenden Harnweg besteht (vesikoureteraler Reflux). Das MCUG ist eine Kontrastmitteluntersuchung der Blase unter Röntgenduchleuchtung. Die Untersuchung findet im Durchleuchtungsraum statt. Ihr Kind wird in Rückenlage auf dem Röntgentisch liegend un tersucht. Die Untersuchung dauert in der Regel zwischen 30 – 60 Minuten. Selbstverständlich können Sie während der ganzen Untersuchung bei Ihrem Kind bleiben (ausgenommen schwangere Frauen während der Durchleuchtung).
Wie wird ein MCUG durchgeführt?
Zunächst wird nach Hautdesinfektion unter sterilen Bedingungen ein dünner Katheter über die Harnröhre in die Blase platziert. Dies ist unangenehm, aber in der Regelnicht schmerzhaft. Zusätzlich wird ein Gel verwendet, welches die Schleimhaut unempfindlich machen soll.
Dennoch mögen es Kinder nicht gerne, wenn man sie dazu festhalten muss. Über diesen Katheter wird die Harnblase mit Röntgenkontrastmittel gefüllt. Es wird mittels Röntgen die Füllung und die Entleerung der Blase beurteilt und – falls vorhanden – ein krankhafter Aufstieg des Kontrastmitttels in die ableitenden Harnwege und Niere aufgezeichnet. Die Strahlendosis ist dabei an den kindlichen Organismus angepasst und wird so gering wie möglich gehalten. Nach Abschluss der Untersuchung wird der Katheter wieder entfernt. Ziel der Untersuchung Normalerweise verhindert ein natürlicher Ventilmechanismus den Rückfluss von Urin aus der Blase in die ableitenden Harnwege und zurück zur Niere. Manchmal funktioniert dieser jedoch nicht und es ist möglich, dass Bakterien aus der Blase in die Niere aufsteigen. Diese Untersuchung gibt Aufschluss über die Funktionsfähigkeit dieses natürlichen Ventilmechanismus an der Harnblase.
Vorbereitung Eine besondere Vorbereitung ist nicht notwendig. Ein mitgebrachter Nuggi, Schoppen oder Spielzeug helfen, das Kind ein wenig abzulenken und vereinfachen die Untersuchung sehr. Erklären Sie Ihrem Kind den Ablauf der bevorstehenden Untersuchung, soweit es diesen Ihrer Meinung nach versteht.
Was passiert nach der Untersuchung?
Nach der Untersuchung werden die angefertigten Röntgenbilder von der Radiologin/vom Radiologen (Fachärztin/- arzt für Radiologie) beurteilt und eine Diagnose erarbeitet. Dies passiert zum Teil noch in Ihrer Anwesenheit, zum Teil müssen die Bilder im Nachhinein mit den zuweisenden Hausärztinnen/-ärzten, Kinderärztinnen/-ärzten oder mit den Kolleginnen/Kollegen der Pädiatrie oder Kinderchirurgie besprochen werden. Sie werden dann von Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt über das Ergebnis informiert.
Pädiatrische Radiologie Magnetresonanztomographie (MRT)
Ihr Arzt / Ihre Ärztin hat Ihr Kind für eine Magnetresonanztomographie angemeldet. Bei der Magnetresonanztomographie (MRT) wird der Körper mittels Radiowellen in einem starken Magnetfeld abgetastet. Die Daten werden anschliessend zu Bildern zusammengesetzt.
Die Bilder können in jeder beliebigen Richtung des Körpers dargestellt werden und erlauben so einen umfassenden Einblick in den Aufbau der Organe und der Knochen. Die MRT erlaubt eine Untersuchung ohne Röntgenstrahlung und ermöglicht es, einzelne Gewebearten sehr genau zu unterscheiden. Zur Beantwortung mancher Fragen muss während der Untersuchung Kontrastmittel über die Vene gespritzt werden. Das Kontrastmittel hilft zur Unterscheidung zwischen normalem und krankhaft verändertem Gewebe oder zur besseren Abgrenzbarkeit der Gefässe (Arterien und Venen). Das Kontrastmittel wird in der Regel sehr gut vertragen. Nach der Untersuchung wird das Kontrastmittel wieder über die Nieren ausgeschieden.
Wie findet die Untersuchung statt?
Die MRT ist geeignet zur Untersuchung des Kopfes, des Halses, des Brustkorbs, des Bauchraums, der Wirbelsäule, des Knochenmarkraums und der Gelenke. Die Untersuchung erfolgt im Liegen in einem ringförmig geschlossenen Magneten. Es werden in der zu untersuchenden Körperregion Empfangsspulen dicht an den Körper angelegt. Bei Untersuchungen des Kopfes befindet sich der Kopf in einer käfigartigen Empfangsspule und die Patientin/der Patient kann mit Hilfe eines Spiegels aus der Magnetröhre herausschauen. Heutige MRT-Geräte bieten deutlich mehr Platz als Geräte der ersten Generation, so dass es sehr viel seltener zu Platzangst kommt.
Was passiert nach der Untersuchung?
Nach der Untersuchung werden die angefertigten MRT-Bilder von der Radiologin/vom Radiolgen (Fachärztin/-arzt für Radiologie) beurteilt und eine Diagnose erarbeitet. Dies passiert zum Teil noch in Ihrer Anwesenheit, zum Teil müssen die Bilder im Nachhinein mit den zuweisenden Hausärztinnen/-ärzten, Kinderärztinnen/-ärzten oder mit den Kolleginnen/Kollegen der Pädiatrie oder Kinderchirurgie besprochen werden. Sie werden dann von Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandlenden Arzt.