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Vestibulitis

Frauen mit Vestibulitis vulvae haben oft einen langen Leidensweg hinter sich.

Vestibulitis

Das Vestibulitis Vulvae Syndrom (VVS) ist einer der häufigsten Gründe für die Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr) bei der Frau im gebärfähigen Alter. Das Krankheitsbild ist vor allem in Europa wenig bekannt. Typischerweise werden Patientinnen mit Vestibulitis während vielen Jahren und mit wenig Erfolg medikamentös behandelt und sie wechseln oft ihre Ärzte.

VVS: Das Vestibulitis Vulvae Syndrom (VVS), Vulvodynie/schmerzhafte Vulva

Vortrag von Prof. M. K. Hohl über das Vestibulitis vulvae Syndrom

Publikation Schmerzhafte Vulva: Vulvodynie, Vestibulitis

Ein typischer Leidensweg einer solchen Patientin besteht aus immer wiederkehrenden Entzündungen am Scheideneingang, oft sieht man in diesem Bereich Rötungen oder kleine Rhagaden. Die wiederholten Therapien über Jahre, in Form von Antimykotika, Virostatika, lokaler Oestrogenanwendung, konsequenter Intimpflege, bringen keine Beschwerdefreiheit.

Die Veränderungen sind oft diskret und können deshalb oft nur mit Hilfe einer vergrössernden Optik (Kolposkop) erkannt werden. Ohne Kolposkop werden diese Veränderungen von Ärzten leider oft übersehen.

ACHTUNG: Nicht jedes Vulva-Problem ist eine Vestibulitis Vulvae:

Man muss wissen, dass nicht alle Schmerzprobleme von dem Vestibulitis Vulvae Syndrom verursacht werden. Davon abgrenzen muss man die sogenannten Vulvadystrophien, Vulvadermatosen und das grosse Feld der Vulvodynie. Die beste Gewähr vor Falschdiagnosen mit falschen Therapien ist die Beurteilung durch Spezialisten, welche Erfahrungen auf diesem Gebiet haben.

Anatomie des Vestibulums

Ursache und Symptome

Die Ursache der Vestibulitis Vulvae ist nach wie vor unklar. Die Haut am Scheideneingang ist im Gegensatz zur übrigen Haut nur sehr schlecht verhornt und ist deshalb sehr empfindlich auf mechanische und chemische Reize. Wiederholte Infektionen, die Einnahme eines Ovulationshemmers mit möglicher Veränderung der Haut, topische Steroide, früher regelmässiger Geschlechtsverkehr, Geburten, erhöhte Kaliumempfindlichkeit, genetische Prädisposition, Vaginismus, erhöhte Aktivität des Sympathikus, autonomer Schmerzmechanismus und psychologische Faktoren sowie autoimmune Prozesse werden für die Entstehung verantwortlich gemacht.

Häufigstes Symptom der Vestibulitis Vulvae sind Schmerzen am Scheideneingang, welche sich bei Berührung, Geschlechtsverkehr oder auch zum Beispiel beim Einführen eines Tampons bemerkbar machen. Weitere Symptome sind Brennen oder Juckreiz sowie störender Fluor. Ebenso treten diese Beschwerden bei sportlichen Aktivitäten auf.

Typisches Erscheinungsbild bei Vestibulitis Vulvae ist eine Rötung am Scheideneingang. Diese Region ist sehr druck- und schmerzempfindlich. Auch bei leichtem Dehnen kommt es sehr oft zu schmerzhaften Rissbildungen, die nur sehr schlecht wieder abheilen.

Diagnostik

Die Diagnostik ist in erster Linie klinisch. Typischerweise zeigt sich eine Rötung im Bereich des Scheideneinganges (Vestibulum), beim Spreizen der Vulva treten nicht selten spontane Rhagaden (Risse) auf. Starker Schmerz bei Berührung und Empfindlichkeit gegenüber Druck innerhalb des Vestibulums bei fehlender aktiver Infektion sind weitere diagnostische Kriterien. Mit Hilfe des Wattestäbchentestes kann der schmerzempfindliche Bezirk exakt bestimmt werden.

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Histologie (Gewebeuntersuchung)

Die Gewebeuntersuchung praktisch aller Patientinnen zeigt Zeichen chronischer Entzündungen.

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