Im Zentrum für Hämatologische Neoplasien finden Sie ein breites Angebot zur Abklärung und Behandlung von bösartigen Erkrankungen von Blutzellen. Diese Erkrankungen umfassen verschiedene Arten von Leukämien, Lymphdrüsen-Krebs (Lymphome), Plasmazellerkrankungen (Myelome) und Blutbildungsstörungen (Myelodysplasien).
Die enormen technischen Fortschritte der letzten Jahre erlauben eine immer feinere Diagnostik und damit auch eine Individualisierung der Behandlungen. Dies stellen wir auch durch Kooperationen mit (universitären) Partnern sicher.
Organisatorisch ist das Zentrum für Hämatologische Neoplasien Teil des Zentrums Onkologie/Hämatologie KSB .
Abklärungen und Therapien bei Hämatologischen Neoplasien:
In einer ersten Besprechung werden wir mit Ihnen die schon vorliegenden Resultate und ihre Bedeutung besprechen. Zudem werden wir die Befunde mit einer körperlichen Untersuchung ergänzen und allenfalls notwendige Untersuchungen veranlassen.
Die wichtigsten diagnostischen Verfahren sind:
- Blutbilduntersuchung: Zahl und Aussehen der Zellen im Blut
- Knochenmarkuntersuchung: Im Knochenmark entstehen die Blutzellen. Hier kann die Blutbildung beurteilt werden, teils mit Spezialuntersuchungen wie
- Immunhistochemie
- Flowzytometrie
- Zytogenetik
- Molekularbiologische Untersuchungen
- Biopsie (Gewebeentnahme) z.B. von Lymphknoten: In der Regel Entnahme eines vergrösserten Lymphknotens durch die Chirurgie, je nach Lage in Lokalbetäubung oder in kurzer Narkose. In Einzelfällen kann eine Nadelbiopsie ausreichend sein. An dem entnommenen Gewebe werden dann Spezialuntersuchungen durchgeführt.
- Röntgenuntersuchungen (konventionelles Röntgen, Ultraschall, Computertomographie, bildgebend gesteuerte Punktionen und Gewebeentnahmen)
- Nuklearmedizinische Untersuchungen (PET-CT, Szintigraphie)
Interdisziplinäres Tumorboard:
Alle Befunde werden zusammengetragen und an einem Tumorboard besprochen, an dem Spezialisten der Radiologie, Pathologie, Hämatoonkologie, Strahlentherapie und Chirurgie teilnehmen. Damit wird sichergestellt, dass die für den einzelnen Patienten optimale Behandlungsempfehlung festgelegt werden kann. Diese Empfehlung werden wir anschliessend mit Ihnen besprechen.
Behandlungen am Zentrum für Hämatologische Neoplasien KSB:
Wenn eine Therapie notwendig ist, erfolgt diese in der Regel nach einem bestimmten, international anerkannten Schema, oft in der Kombination von verschiedenen Medikamenten und manchmal ergänzt durch eine Bestrahlung. Die Behandlungen können sehr oft ambulant durchgeführt werden und umfassen:
- Zytostatische Therapie (klassische Chemotherapie als Infusion oder Tabletten)
- Antikörpertherapien (eine Art der Immuntherapie)
- Sogenannt «gezielte Therapien» durch Tabletten mit einem Wirkstoff, der Aktivierungs- und Stoffwechselwege in Tumorzellen gezielt hemmt
- Strahlentherapie (im Radio-Onkologie-Zentrum KSA-KSB)
- Falls im speziellen Fall möglich und von Ihnen gewünscht, bieten wir auch die Teilnahme an Studien zum Einsatz neuer Therapieverfahren an
Der Ablauf einer Therapie, der erwartete Nutzen und mögliche Nebenwirkungen werden vor einer Behandlung ausführlich mit Ihnen besprochen und es besteht Zeit, um Ihre Fragen zu klären. Eine Behandlung bedingt Ihre Zustimmung.
Bei einigen Erkrankungen sind sehr intensive Chemotherapien gefolgt von Stammzelltransplantationen (eigene oder Fremdspender) nötig. Diese werden durch unsere Kooperationspartner nach Rücksprache mit Ihnen durchgeführt. Ebenso werden Behandlungen von akuten Leukämien bei Patienten mit der Möglichkeit zur Transplantation direkt im Transplantationszentrum begonnen.
Unterstützende Angebote:
Wir verstehen eine Krebserkrankung als Erkrankung des Menschen als Ganzes. Wir bieten daher unterstützende und beratende Angebote durch Psychoonkologie , Seelsorge , Care Management , Krebsliga Aargau und Selbsthilfegruppen an.
Zertifizierungen:
Zertifiziertes Onkologisches Zentrum
DKG