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Kribbeln in den Händen: Woher es kommt, wie Sie es loswerden

31. Mai 2024

Ein Kribbeln in Fingern und Händen ist oft harmlos. Es kann aber auch zu bleibenden Schäden führen. Erfahren Sie, welche Ursachen für kribbelnde Hände häufig sind und wann Sie damit zum Arzt sollten.

Kribbelnde oder eingeschlafene Hände kennen die meisten von uns. Zum Beispiel, wenn man die Hände beim Fahrradfahren lange auf dem Lenker abstützt. Ein Grund zur Sorge? «Solange die Symptome jeweils rasch verschwinden, wenn man eine neutrale Position einnimmt oder die Hände kurz ausschüttelt, ist alles in Ordnung», sagt Patrik Schmid, Stellvertretender Leitender Arzt Handchirurgie.

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«Die Operation bei einem Karpaltunnelsyndrom führen wir ambulant und mit lokaler Betäubung durch.»

Patrik Schmid

Stv. Leitender Arzt Handchirurgie

Schlafen Ihre Finger jedoch regelmässig ein und stört Sie dies, sollten Sie zum Arzt. Wenn Sie zum Beispiel nachts regelmässig aufgrund der Symptome aufwachen, könnte ein Nervenkompressionssyndrom die Ursache sein. Weitere Warnsignale sind ein Taubheitsgefühl oder Schmerzen in den Fingern.

Häufig ist es das Karpaltunnelsyndrom

Ist das Kribbeln an der Handinnenfläche vom Daumen bis zum Ringfinger zu spüren, liegt vielleicht ein Karpaltunnelsyndrom vor. «Eines der Hauptsymptome sind kribbelnde oder eingeschlafene Hände oder Finger», sagt Schmid. Weitere Anzeichen seien Schmerzen, Taubheit, Kraftverlust der Finger oder eine Störung der Feinmotorik im Daumen.

Kribbeln Hand
Je nachdem, wo der Nerv eingeengt wird, kribbelt ein anderer Teil der Hand.

Verursacht wird das Karpaltunnelsyndrom dadurch, dass ein Band den Mittelnerv (Nervus medianus) auf Höhe des Handgelenks einengt. Im Anfangsstadium empfiehlt der Handchirurg, das Handgelenk nachts mit einer Klettschiene ruhigzustellen. Ist das Syndrom weiter fortgeschritten, ist häufig ein Eingriff nötig: die Karpaltunnelspaltung. «Dies ist einer der häufigsten Eingriffe für uns Handchirurgen. Wir führen diese Operation ambulant und in lokaler Betäubung durch», erläutert Schmid. Wer im Büro tätig ist, kann bereits nach einer Woche wieder arbeiten. Menschen, die ihre Hände stark belasten, brauchen etwas mehr Geduld. Sie dürfen nach sechs Wochen an den Arbeitsplatz zurück.

Kubitaltunnelsyndrom: Der Ellennerv ist eingeklemmt

Beschränkt sich das Kribbeln an der Handinnenfläche auf den Klein- und den Ringfinger, könnte ein Kubitaltunnelsyndrom der Auslöser sein. Dabei ist der versorgende Nerv der beiden Finger (Nervus ulnaris) im Ellbogenbereich eingeengt. Hier sind nicht dieselben Finger betroffen wie beim Karpaltunnelsyndrom. Allerdings sind die Symptome ähnlich: Schmerzen, Taubheit, Störung der Feinmotorik und Kraftverlust.

Ähnlich wie beim Karpaltunnelsyndrom besteht auch hier die Möglichkeit einer konservativen Therapie. Doch auch beim Kubitaltunnelsyndrom gilt: In fortgeschrittenem Stadium ist eine Operation angezeigt.

Kribbelnde Finger haben vielfältige Gründe

Die zwei beschriebenen Erkrankungen sind oft der Grund für kribbelnde Finger. 

Wie prüft der Arzt, weshalb die Hände kribbeln?

Zunächst stellt Patrik Schmid Fragen zu den Beschwerden. «Die genaue Erhebung der Krankengeschichte liefert bereits wichtige Hinweise auf eine mögliche Ursache.» Dann untersucht der Handspezialist die Hände des Patienten. «Ich schaue sie mir gut an und führe verschiedene Tests durch. So prüfe ich die Bewegung und die Kraft sowie die Sensibilität der Hand und der Finger.» Bei Bedarf leitet der Arzt weitere Untersuchungen ein. Besteht zum Beispiel ein Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom, weist er den Patienten einem Neurologen zu. Dieser misst dann mit elektrischen Impulsen die Nervenleitgeschwindigkeit. Damit lassen sich eine Nervenfunktionsstörung und ihr Ausmass diagnostizieren.

Handchirurgie am KSB

Kribbeln Ihre Hände? Plagen Sie ein Taubheitsgefühl oder Schmerzen? Die Handchirurgen am KSB klären Ihre Beschwerden und verweisen Sie bei Bedarf an weitere Spezialisten.

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Text: Valentin Oberholzer • Geprüft von: Dr. med. Patrik Schmid, Stv. Leitender Arzt Handchirurgie, und Dr. med. Michelle Egloff, Leitende Ärztin Diabetologie/Endokrinologie

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