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Lungenkrebs-FAQ: Wie wichtig Früherkennung ist

5. Juni 2024

Lungenkrebs? Was für ein Schock. Eine solche Diagnose wirft viele Fragen auf. Andreas Gross, Leitender Arzt Pneumologie, beantwortet in unserer FAQ die drängendsten.

Diagnose Lungenkrebs – was nun? Wer solches hört, ist zunächst einmal von der Rolle, und das mit gutem Grund. Lungenkrebs – auch Bronchialkarzinom genannt – ist in der Schweiz die Krebsart mit der höchsten Sterberate. Gemäss Zahlen der Krebsliga erkranken in der Schweiz jährlich 4500 Personen an Krebs in der Lunge. Die meisten davon sind um die 70 Jahre alt. 3200 davon überleben die Krankheit nicht.

Bereits ein Verdacht auf Lungenkrebs macht daher Angst und wirft tausend Fragen auf: Woran merke ich, dass ich Lungenkrebs habe? Begünstigt Rauchen den Krebs, und ist diese Krankheit heilbar? Wir haben in der FAQ die wichtigsten Fragen gesammelt. Andreas Gross, Leitender Arzt Pneumologie am KSB, gibt Antworten – und Hoffnung: Manche Lungenkarzinome sind heilbar.

Was ist Lungenkrebs?

Bei Lungenkrebs vermehren sich körpereigene Zellen in der Lunge auf unkontrollierte Weise. Sie bilden eine Geschwulst, die man Tumor nennt. Dieser führt unbehandelt in vielen Fällen zum Tod. Wenn sich die Krebszellen im Körper verteilen, dann spricht man von metastasiertem Lungenkrebs.

Was sind die Symptome von Lungenkrebs?

Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Achten Sie deshalb auf die Frühsymptome: Eines der verbreitetsten Anzeichen ist Husten. Da jedoch viele Menschen ab und zu Husten plagt, gilt es hier, zu differenzieren. Warnzeichen in Verbindung mit Husten sind blutiger Auswurf, gleichzeitiges Fieber, Gewichtsverlust oder Nachtschweiss. Weitere Symptome können Schmerzen im Brustkasten, eine heisere Stimme, Atemnot oder auch Schluckprobleme sein.

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Husten ist eines der verbreitetsten Anzeichen für Lungenkrebs
Wann soll ich mit Symptomen zum Arzt?

Wenn ein Husten länger als drei bis acht Wochen anhält, dann ist ein Arztbesuch angezeigt. Frühzeitig sollten insbesondere Raucher reagieren, weil sie ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko haben. Treten ausserdem eine oder mehrere der oben genannten Begleiterscheinungen auf, sollten Sie sofort Ihren Arzt aufsuchen.

Steigert Rauchen das Risiko für Lungenkrebs?

Rauchen ist der wichtigste Risikofaktor für Lungenkrebs. Langzeitraucher haben ein zwanzig Mal höheres Risiko, ein Bronchialkarzinom zu entwickeln. Aber nicht nur in der Lunge, sondern auch in anderen Körperregionen erhöht Tabakkonsum das Krebsrisiko um ein Vielfaches. Seien Sie deshalb als Raucher besonders wachsam und gehen Sie beizeiten zum Arzt. Weitere Risiken sind Asbest-, Radon- oder Feinstaubbelastung.

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Rauchen erhöht das Risiko für Lungenkrebs – und für viele andere Krebsarten im ganzen Körper.
Ist Lungenkrebs vererbbar?

Lungenkrebs hat eine erbliche Komponente. Menschen mit einem Lungenkrebspatienten in der Familie haben entsprechend ein leicht erhöhtes Risiko, selbst an einem Bronchialkrebs zu erkranken. Jedoch hat diese Komponente nur eine minime Bedeutung. Viel wichtiger ist es, nicht zu rauchen.

Wie behandelt man ein Bronchialkarzinom?

Die Krebsbehandlung findet meist interdisziplinär statt. Mit medikamentöser Therapie, Operation und Bestrahlung bekämpfen die Spezialisten am KSB den Tumor an mehreren Fronten. Je nach Krebsart, Tumorstadium und Patient kommen eine, zwei oder alle drei Ansätze zum Zug.

Ist Lungenkrebs heilbar?

Heute stehen Ärzte dem Lungenkarzinom optimistischer gegenüber als noch vor einigen Jahren. Besonders wenn man ihn früh erkennt, ist Lungenkrebs in vielen Fällen heilbar. Denn in den vergangenen Jahren hat die Krebsbehandlung grosse Fortschritte gemacht. So sehen Spezialisten heute Genesungsverläufe, die noch vor zehn Jahren undenkbar waren. Dank eines besseren Verständnisses der Tumorarten können Ärzte diese heute gezielter behandeln. So stärkt etwa die Immuntherapie die körpereigene Krebsabwehr der Patienten und lässt Tumoren so bekämpfen. Aber auch die Nebenwirkungen, insbesondere auch der Strahlentherapie, sind immer bekannter und milder.

Wie hoch ist die Lebenserwartung mit einem Lungenkarzinom?

Grundsätzlich gilt: je fortgeschrittener der Tumor, desto schlechter die Prognose. Bleibt ein Lungenkrebs unbehandelt, leben Patienten in der Regel höchstens zwei Jahre. Die Behandlung kann heilend sein und der Patient bis ins hohe Alter leben. Manchmal schlägt die Therapie aber nicht an, und der Krebs führt in wenigen Monaten zum Tod. Dazwischen ist alles möglich.

Pneumologie am KSB

Gehören Sie zu den Risikopatienten für Lungenkrebs, oder haben Sie bereits eine entsprechende Diagnose? Handeln Sie frühzeitig und sprechen Sie mit unseren Experten über mögliche Therapien.

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Text: Valentin Oberholzer • Geprüft von: Dr. med. Andreas Gross, Leitender Arzt Pneumologie

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