Sorgen Sie sich, an Demenz erkrankt zu sein? Oder haben Sie Angehörige mit Demenzsymptomen? Dann melden Sie sich bei Ihrem Hausarzt. Erhärtet sich der Verdacht, werden Sie an die interdisziplinäre Memory Clinic Baden am KSB weitergeleitet. Dort werden Sie nach medizinisch-geriatrischen, psychologischen und neurologischen Gesichtspunkten untersucht, beraten und begleitet.
Zur Memory Clinic BadenEines vorneweg: Nicht jede (ältere) Person, die hin und wieder einen Vornamen vergisst oder die Lesebrille verlegt, ist gleich an Alzheimer erkrankt. Dass die geistige Leistung im Alter abnimmt, ist bis zu einem gewissen Grad normal. Trotzdem ist es wichtig, ein Auge auf die eigene Vergesslichkeit oder jene von Angehörigen zu haben. Denn je früher eine Demenz erkannt wird, desto besser sind die Chancen, die Krankheit zumindest phasenweise etwas unter Kontrolle zu bringen. Oder den Verlauf punktuell zu verlangsamen. Erste Ansprechperson ist diesbezüglich der Hausarzt, der prüft, ob eine normale Hirnalterung oder eine hirnorganische Erkrankung vorliegt. Erhärtet sich der Demenzverdacht, folgt der Gang in die Memory Clinic Baden am KSB. Dort werden Betroffene umfassend und interdisziplinär untersucht und weitere Massnahmen eingeleitet.
Die Auswirkungen von Alzheimer
Die Ursachen von Alzheimer sind noch nicht gänzlich erforscht. Fest steht, dass Alzheimer den fortschreitenden Abbau von Nervenzellen im Gehirn zur Folge hat. Es lagern sich Proteine als Abfallstoffe im Gehirn ab. Und aufgrund eines Mangels an körpereigenen Botenstoffen ist der Informationsaustausch zwischen den Gehirnzellen nicht mehr gewährleistet. Das führt nach und nach zum irreparablen Versagen verschiedener Hirnregionen. Das Gedächtnis, die Sprache oder der Orientierungssinn: Wichtige geistige Fähigkeiten schwinden über Monate oder Jahre hinweg, bis sie fast ganz erlöschen. Simple Tätigkeiten wie die Planung eines Einkaufs oder das korrekte Benennen von Gegenständen und Personen werden zu grossen Herausforderungen.
Wird die Krankheit früh erkannt, können Betroffene Strategien entwickeln, die ihnen helfen, den Alltag zu meistern. Eine Früherkennung erleichtert zudem die weitere Lebensplanung: Wie sind meine Finanzen geregelt? Wer entscheidet für mich, wenn ich nicht mehr selber entscheiden kann? Was möchte ich unbedingt noch tun oder erleben?
Demenzrisiko senken: Das können Sie tun
In der Schweiz gibt es etwa 150 000 Demenzkranke, wobei die Hälfte davon an einer Alzheimerform leidet. Das Risiko, daran zu erkranken, steigt mit dem Alter, ab zirka 60 Jahren. Wie genau und vor allem wie schnell sich die Krankheit ausbreitet, ist von Fall zu Fall verschieden. Experten wie der britische Wissenschaftler John A. Hardy gehen davon aus, dass Alzheimer bereits zwanzig bis dreissig Jahre vor den ersten Symptomen beginnt. Die Forschung fokussiert sich deshalb auf Genanalysen, die eine Früherkennung möglich machen sollen. Denn ist Hirngewebe einmal zerstört, bleibt es für immer verloren. Alzheimer ist also unheilbar. Mit den richtigen Medikamenten kann der Fortschritt der Krankheit – vor allem im Anfangsstadium – verlangsamt werden. Auch nichtmedikamentöse Therapien tragen zu einem positiveren, sich verzögernden Verlauf bei. Dazu gehören beispielsweise Verhaltens- und Musiktherapien oder kognitives Training. Aber kann man Alzheimer auch vorbeugen?
Prävention
Klar, einfach so lässt sich Alzheimer nicht verhindern. Es gibt aber verschiedene Faktoren, die helfen können, das Demenzrisiko zu senken. Entscheidend ist eine gute körperliche Verfassung, gepaart mit einem Sozialverhalten, das Geist und Wohlbefinden fördert.
Daran sollten Sie denken
Wer sich ausgewogen ernährt, mindert das Demenzrisiko. Gesundheitsfördernd sind Früchte, Gemüse und ungesättigte Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen. Reis, ungesalzene Nüsse, Vollkornprodukte, Fisch, Hülsenfrüchte und Poulet sind ebenfalls Produkte, die den Körper mit gesunden Vitaminen, Kohlehydraten und Eiweissen versorgen. Verzichten Sie auf rotes Fleisch, Käse, Butter und frittierte Speisen sowie auf zu viel Salz und Zucker.
Das dürfen Sie vergessen
Die Dinge, die Sie getrost vergessen dürfen, schaden Ihrem Körper und gelten als demenzfördernd. Rauchen gehört dazu. Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes und Übergewicht: Schauen Sie, dass Sie diese Faktoren in den Griff bekommen. Denn die aufgeführten Punkte belasten die Blutgefässe im ganzen Körper, wodurch ein erhöhtes Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko besteht. Genau diese Faktoren haben ebenfalls einen Einfluss auf eine Demenzerkrankung im Alter. Haken Sie also jene Dinge ab, die Ihnen nicht guttun. Noch besser: Vergessen Sie sie einfach.
Die Memory Clinic Baden am KSB
Text: Luk von Bergen • Geprüft von: Rafael Meyer, Leiter Memory Clinic