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Blasen­entzündung: Leidiges Leiden im Sommer

16. August 2024

Klimaanlage und Zugluft können auch im Sommer eine Blasenentzündung verursachen. Denn wird der Körper unterkühlt, ist seine Abwehr geschwächt. Einfache Tipps und einige Hausmittel helfen gegen den Infekt. Erfahren Sie mehr über die Ursache, Symptome und Behandlung der Harnwegsinfektion.

Sommer, Sonne, Sonnenschein – und Blasenentzündung. Was auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint, kommt häufiger vor als gedacht. Entgegen der landläufigen Meinung, eine Blasenentzündung, im Fachjargon Zystitis genannt, würden vor allem im Winter bei kaltem Wetter auftreten, ist man im Sommer nicht vor der Krankheit gefeit. Vor allem stark gekühlte Räume begünstigen eine Infektion. Ausgelöst wird die Erkrankung durch Bakterien. Escherichia coli und Enterokokken zählen zu den häufigen Verursachern. Oft gelangen diese vom Darm in die Harnröhre und weiter in die Blase. Dort verursachen sie die Entzündung.

Frauen erkranken häufiger an einer Blasenentzündung

Frauen sind weitaus häufiger betroffen als Männer. Der Grund liegt in der Anatomie: Der Darmausgang und die Harnröhrenöffnung liegt bei der Frau näher beieinander als beim Mann. Das begünstigt den Bakterienbefall. Deshalb sollten Frauen nach dem Stuhlgang immer von vorne nach hinten abwischen. Das verringert die Gefahr, dass Darmbakterien in die Harnröhre gelangen. Denn diese ist bei der Frau deutlich kürzer als beim Mann. Hierdurch ergibt sich ein erhöhtes Risiko für eine bakterielle Infektion. Geschlechtsverkehr ist ein weiteres Risiko für Infektionen der Blase. Nicht umsonst wird auch von der «Honeymoon-Zystitys» oder «Flitterwochen-Blasenentzündung» gesprochen. Wasserlassen nach dem Liebesspiel ist deshalb wichtig, um einem Harnwegsinfekt vorzubeugen. Und auch das Tragen von String-Tangas erleichtert den Bakterien, vom Darm in die Harnblase zu gelangen und so eine akute Zystitis auszulösen.

Harnwegsinfekt: Risikofaktoren im Sommer

Zusätzlich zu den anatomischen Faktoren erhöht eine Harnabflussstörung das Risiko für eine Blasenentzündung – bei Männern wie bei Frauen. Diese Störung tritt bei Frauen beispielsweise aufgrund einer abgeknickten Harnröhre als Folge einer Genitalsenkung auf. Das heisst, Gebärmutter oder Scheidenwand senken sich ab, und durch die geänderte Verlaufsrichtung der Harnröhre ist der Harnabfluss erschwert. Dadurch bleibt immer ein wenig Restharn in der Blase. Beim Mann ist eine vergrösserte Prostata eine häufige Ursache. Auch sie kann eine komplette Entleerung der Blase verhindern. Weil der Harn nicht mehr gut abfliessen kann, bleibt er länger in der Blase, und die Erreger haben mehr Zeit, sich anzusammeln.

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Nasse Badekleidung kann im Sommer eine Blasenentzündung verursachen.

Im Sommer kommen weitere Faktoren hinzu: Aufgrund luftiger, leichter Kleidung kann die Blasenschleimhaut unterkühlen. Das schwächt die körpereigene Abwehr, und Bakterien können sich einfacher einnisten. Auch klimatisierte Räume oder Zugluft kühlen den Körper teilweise stark ab. Das Gleiche gilt für nasse Badekleidung, die den Unterleib abkühlt. Deshalb sollte man nach dem Baden trockene Kleider anziehen. Und nach dem Sport nicht nur das nassgeschwitzte T-Shirt wechseln, sondern auch die Unterhose. Rüdiger Mascus, Leiter Blasen- und Beckenbodenzentrum am KSB, sagt: «Das gilt vor allem für empfindliche Personen. Wer nicht gefährdet ist, muss sich keine Sorgen machen.»

Symptome der Blasenentzündung

Die Harnröhre ist meistens auch von der Entzündung betroffen. Deshalb sind brennende Schmerzen beim Wasserlassen ein typisches Symptom einer Blasenentzündung. Die Betroffenen leiden zudem an häufigem Harndrang – die entzündete Blasenschleimhaut reagiert sensibel und schon bei geringer Füllung mit Harndrang. Entleert werden aber trotzdem meist nur kleine Urinmengen.

Behandlung der Blasenentzündung

Zu Beginn kann man der Entzündung mit einfachen Hausmitteln entgegenwirken: Viel trinken und sich warm halten kann helfen. Wenn Betroffene an Fieber, Schüttelfrost und starken Schmerzen leiden oder der Urin blutig wird, haben sich die Bakterien weiter ausgebreitet. Möglicherweise sind dann auch die Nieren von der Entzündung betroffen. Rüdiger Mascus: «Dann ist Schluss mit Hausmitteln, und Betroffene sollten einen Arzt aufsuchen.» Oft hilft dann eine Therapie mit Antibiotika.

Diese Hausmittel können beim Harnwegsinfekt helfen:

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Brennnesseltee und Blasentee fördern Harn und schwemmen dadurch die Bakterien aus.

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Preiselbeersaft enthält Stoffe, die den Bakterien das Anhaften an den Blasenwänden erschweren. Zudem enthält er wie Zitronensaft viel Vitamin C. Das sorgt für ein saures Millieu in der Blase, wodurch Bakterien nicht lange überleben.

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Ausgewogene Ernährung stärkt die körpereigene Abwehr.

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Bettflasche und warme Sitzbäder entspannen die Blase und erleichtern das Wasserlösen.

Das Blasen- und Beckenbodenzentrum

Leiden Sie an einer Blasenentzündung? Oder an einer Blasenschwäche? Die Experten des Blasen- und Beckenbodenzentrums des KSB helfen Ihnen gerne weiter.

Zum Blasen- und Beckenbodenzentrum

Text: Tamara Tiefenauer • Geprüft von: Rüdiger Mascus, Leiter Blasen- und Beckenbodenzentrum

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