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Blut im Stuhl: Was tun?

24. Juli 2024

Blut im Stuhl ist kein Gesprächsthema fürs nächste Kafichränzli, klar. Es ist aber wichtig, darüber Bescheid zu wissen. Professor Antonio Nocito, Direktor Departement Chirurgie am KSB, sagt, wann man einen Arzt aufsuchen sollte und welche Ursachen dahinterstecken können.

«Egal ob hell oder dunkel, regelmässig oder nur selten: Blut gehört nicht in den Stuhl», sagt Professor Antonio Nocito, Chefarzt Chirurgie am KSB. «Denn Blut im Stuhl kann unter anderem ein Hinweis für eine innere Erkrankung sein.» Welche das sein könnten, zeigen folgende Patientenfälle. Sie sind zwar fiktiv, könnten sich aber genauso am KSB zugetragen haben.

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Vererbung spielt grosse Rolle

Jeden Morgen auf der Toilette bemerkt Peter S. (71) hellrotes Blut im Stuhl. Schmerzen hat er keine, deshalb denkt er sich zunächst nichts Schlimmes dabei. Nach einigen Tagen ist er aber verunsichert. Was hat das Blut zu bedeuten? Stammt es von Polypen im Darm, wie sie schon sein Vater hatte?

Antonio Nocito: «Bei Peter S. spricht tatsächlich vieles für Polypen: Er ist männlich, erblich vorbelastet, und auch vom Alter her gehört er zur Risikogruppe. Denn Polypen treten mit zunehmendem Alter gehäuft auf – rund ein Drittel aller 60-Jährigen ist betroffen. Polypen sind kleine Geschwülste im Innern des Darms, die als Vorstufe von Darmkrebs gelten. Sie machen selten Probleme, bis sie ab einer gewissen Grösse zu bluten beginnen. Bei Peter S. ist nun eine Darmspiegelung nötig. Werden dabei Polypen gefunden, werden sie entfernt und zur Untersuchung ins Labor geschickt.»

Darmtumore als mögliche Ursache

Auch Tumore im Magen oder im Dünndarm können ein Grund für Blut im Stuhl sein. Wobei die Tumore nicht zwingend bösartig sind. Auch gutartige Geschwüre können Blutungen verursachen. Eine Gewebeprobe während der Magen- oder Darmspiegelung gibt Aufschluss darüber, ob der Tumor gut- oder bösartig ist und ob man ihn entfernen sollte. Dabei arbeiten am zertifizierten KSB-Darmkrebszentrum unterschiedliche Fachrichtungen Hand in Hand und ermöglichen eine moderne, auf den Patienten massgeschneiderte Therapie.

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Häufigste Ursache sind Entzündungen

Seit kurzem entdeckt Xaver B. (57) immer wieder schwarzes Blut in seinem Stuhl. Zudem verspürt er oft Schmerzen in der Magengrube. Das wird schon wieder, dachte er. Doch Herr B. täuschte sich: Nach einigen Tagen ohne blutigen Stuhl bemerkt er die rötliche Färbung erneut. Zudem leidet er immer häufiger an Übelkeit, er muss sich sogar übergeben. Ist das bloss eine Magenverstimmung oder doch etwas Ernsteres?

 Antonio Nocito: «Bei Herrn B. könnte eine Entzündung im Magen vorliegen. Umgangssprachlich nennt man das auch ein Geschwür. Diese tritt vor allem im Magen oder Zwölffingerdarm auf und ist die häufigste Ursache für Blut im Stuhl. Meistens ist eine bakterielle Infektion der Grund für die Entzündung. Dann helfen Antibiotika und Medikamente gegen die Magensäureproduktion. Aber auch Krankheiten wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn reizen die Darmschleimhaut und verursachen Blutungen. Die Patienten sind dabei zwar meistens jünger, ausgeschlossen ist es aber nicht. Eine Darmspiegelung wird Klarheit schaffen.»

Wohl keine Hämorrhoiden

Anders wäre Antonio Nocitos Verdachtsdiagnose, wenn Xaver B. helles Blut nur am Toilettenpapier, nicht aber im Stuhl gesehen hätte. «Dann sind möglicherweise Hämorrhoiden die Ursache.» Dabei reissen gut durchblutete Schleimhautpolsterungen des Afterkanals auf und bluten. Auch feine Risse (Fissuren) in der Darmschleimhaut können zu Blut im Stuhl führen. Der häufigste Grund fürs Bluten ist das starke Pressen beim Stuhlgang, beispielsweise bei einer Verstopfung. Die Therapie unterscheidet sich je nach Ursache und Schweregrad. Manchmal lindert eine Ernährungsumstellung schon die Symptome, teilweise sind aber auch Medikamente oder eine Operation nötig.

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Viele Gründe für schwarzen Stuhl

Verena K. (48) bemerkte kürzlich schwarzen Stuhl, hatte aber weder Bauchschmerzen noch andere Beschwerden. Und die nächsten Tage hatte ihr Stuhl wieder eine gewöhnliche Farbe. War das bloss eine Laune der Natur, oder steckt mehr dahinter?

Antonio Nocito: «Bei Frau K. könnten Lebensmittel der Grund für die Verfärbung sein. Blaubeeren, Randen oder Eisenpräparate können schwarzen Stuhl verursachen. Hier hilft genaues Nachfragen bei der Patientin. Zudem würde ich abklären, ob Frau K. Schmerz-, Entzündungsarzneien oder blutverdünnende Medikamente einnimmt. Denn diese können insbesondere bei einer langfristigen Einnahme, die Schleimhaut von Magen und Darm schädigen. Dann hilft es, Medikamente mit gleicher Wirkung, aber anderen Inhaltsstoffen zu verschreiben, oder mit der Einnahme nach Rücksprache mit dem Arzt zu pausieren. Wenn aber nichts davon zutrifft, sind dringend weitere Untersuchungen nötig.»

 

So beugen Sie Magen-Darm-Krankheiten vor:
  • Ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und genügend Flüssigkeit verhindern einen zu harten Stuhlgang.
  • Regelmässige Bewegung und gesunde Ernährung verhindern Verstopfungen und überschüssige Magensäure.
  • Meiden Sie schädliche Substanzen wie Alkohol.
  • Gehen Sie regelmässig zu Darmkrebs-Vorsorgeuntersuchungen.

Hilfe bei Blut im Stuhl

Haben Sie Blut in Ihrem Stuhl entdeckt? Lassen Sie von unseren Experten vom KSB-Darmzentrum die Ursache abklären.

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