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Der Darm – Zentrum von Verdauung und Immunsystem

24. Juli 2024

Wie ist unser Darm aufgebaut? Was macht ihn so einzigartig? Was ist zu tun, falls er erkrankt? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Bewusst nehmen wir ihn meist erst wahr, wenn etwas nicht stimmt: bei Verstopfung oder Durchfall, wenn sich der Appendix entzündet oder Hämorrhoiden uns das Sitzen zur Qual machen – unser wichtigstes Verdauungsorgan reagiert sehr sensibel auf Unstimmigkeiten. Deshalb sollten wir ihm besondere Beachtung schenken.

So ist unser Darm aufgebaut

Vier bis sechs Meter misst unser Darm vom Magen bis zum Anus. Das hochkomplexe Organ lässt sich grob in vier Abschnitte unterteilen: Zwölffingerdarm, Dünndarm, Dickdarm und Enddarm. Im Darm zählt man rund 100 Millionen Nervenzellen, neben dem Gehirn die grösste Ansammlung von Nervenzellen in unserem Körper. Ausserdem bevölkern rund 160 Arten Bakterien den Darm. Kurz: die Darmflora.

So funktioniert unser Darm

Glück, schrieb Jean-Jacques Rousseau einst, bestehe aus aus einem soliden Bankkonto, einer guten Köchin und einer tadellosen Verdauung. Für letzteres sind Mund, Speiseröhre, Magen und endlich der Darm zuständig. Im Zwölffinger- und im Dünndarm werden die Nährstoffe, die wir zu uns nehmen, so aufgespalten, dass sie für den Körper verfügbar werden. Nicht mehr benötigte Reststoffe gelangen in den Dickdarm, wo ihnen Wasser und Mineralien entzogen werden. Was schliesslich übrig bleibt, wird über den Enddarm ausgeschieden.

Unser Darm ist aber nicht nur für die Verdauung zuständig. Er ist gleichzeitig  Zentrum des menschlichen Immunsystems: Bis zu 80 Prozent unserer Abwehrzellen sitzen im Darm und bekämpfen krankmachende Mikroorganismen. Ist die Darmflora geschwächt, leidet auch das Immunsystem – der Mensch wird krank.

Das sind die häufigsten Erkrankungen des Darm

Darminfektionen
Eine Magen-Darm-Grippe wird meist von Viren ausgelöst. Symptome wie Durchfall, Erbrechen und Fieber treten bei einer Infektion oft sehr plötzlich auf.

Blinddarmentzündung
Typische Symptome dieser Darmkrankheit sind starke Schmerzen im rechten Unterbauch. Genau genommen ist bei einer Blinddarmentzündung nicht der Blinddarm selbst entzündet, sondern der Wurmfortsatz (Appendix). Ein entzündeter Appendix muss operativ entfernt werden.

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Divertikel
Divertikel sind Ausbuchtungen in der Darmschleimhaut, meist im Dickdarm. Bemerkbar machen sie sich durch Schmerzen im Unterbauch. Abhilfe schaffen oft eine balaststoffreiche Ernährung, viel Flüssigkeit und Bewegung. Liegen mehrere Divertikel vor (Divertikulitis), kommen Antibiotika oder operative Eingriffe zum Einsatz.

Darmverschluss
Beim Darmverschluss handelt es sich um eine Störung der Darmpassage – entweder durch ein Hindernis oder eine Lähmung der Darmbewegung. Ein Darmverschluss kann lebensbedrohlich sein und muss im Spital behandelt werden.

Darmkrebs
Tumore können sich prinzipiell in allen Darmabschnitten bilden, besonders häufig jedoch im Dickdarm. Je früher ein allfälliger Darmkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Deshalb sind Vorsorgeuntersuchungen (Koloskopie) ab 50 Jahren wichtig. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Hämorrhoiden
Hämorrhoiden sind Schwellungen oder Erweiterungen des Schwellkörpers, der zwischen Enddarm und Schliessmuskel des Afters liegt. Die Ursachen sind vielfältig und nicht abschliessend geklärt. Mangelnde Bewegung, Übergewicht und eine genetische Prädisposition können eine Rolle spielen.

Reizdarm
Chronische Bauchschmerzen, Stuhlunregelmässigkeiten und Blähungen sind die Symptome eines Reizdarms. Krankhafte Veränderungen des Darms sind nicht erkennbar. Mögliche Ursachen sind falsche Ernährung und psychische Probleme.

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Zöliakie
Hier handelt es sich um eine Unverträglichkeit der Dünndarmschleimhaut gegenüber Gluten. Gluten ist ein Getreideeiweiss, das etwa in Roggen, Weizen und Hafer enthalten ist. Als Ursache wird ein vererbbarer Enzymdefekt angenommen. Abhilfe schafft eine strikte Diät.

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