Bei der Hüftarthrose ist der Knorpel des Hüftgelenks zerstört, wodurch dort Knochen auf Knochen reibt. Das bedeutet, dass die Stossdämpfung und eine normale Kraftübertragung nicht mehr möglich sind. Dies verursacht Schmerzen und schränkt die Beweglichkeit ein. Symptome sind beispielsweise Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Bücken oder beim Sockenanziehen. Arthrose ist vererbbar, aber auch Unfälle oder Fehlformen der Hüfte können Ursachen für eine Hüftarthrose sein. Haben Sie Hüftschmerzen, oder möchten Sie sich zu Ihren Behandlungsoptionen beraten lassen? Melden Sie sich bei den KSB-Orthopäden.
Jetzt kontaktierenDas Klischee, die Orthopäden seien die Handwerker unter den Chirurgen, ist …
… teilweise schon wahr – jedenfalls in der Hüftchirurgie. Denn da muss man zupacken. Eine Operation ist anstrengend, schliesslich ist die Hüfte unser grösstes Gelenk, und die Patienten sind zudem oft etwas schwerer. Nach einem Operationstag mit vier oder fünf eingesetzten Hüftprothesen bin ich ziemlich erschöpft.
An der Hüftchirurgie fasziniert mich …
… die Kombination aus Kraft und Präzision. Obwohl man dosiert Körperkraft anwenden muss, ist präzises Arbeiten unabdingbar. Eine Hüftprothese muss ich millimetergenau einstellen, sonst bereitet sie dem Patienten später Beschwerden.
Der Vorwurf, Hüftprothesen würden zu leichtfertig eingesetzt, ist …
… etwas kurzsichtig. Denn generell ist der Einsatz einer Hüftprothese eine sehr kosteneffiziente Behandlung. Arbeitnehmende fallen nur für eine kurze Zeit aus, und ältere Patienten können nach dem Eingriff oftmals im gewohnten Umfeld selbstständig bleiben. Das erspart der Gesellschaft auch gewisse Kosten. Natürlich heisst das aber nicht, dass man bei den geringsten Symptomen sofort unters Messer muss. Denn manchmal macht es Sinn, die Operation mit Spritzen oder Übungen noch etwas hinauszuzögern.
Viele meiner Patienten denken fälschlicherweise, dass …
… eine Hüftprothese nach 15 bis 20 Jahren ausgewechselt werden muss. Und dass ein solcher Wechsel nur einmal möglich ist. Moderne künstliche Hüftgelenke halten aber viel länger – die genaue Dauer wird momentan ermittelt –, und eine Wechseloperation kann man mehrmals durchführen. Daher empfehle ich auch, die Hüftoperation nicht zu lange hinauszuzögern, wenn die Hüftarthrose zu starke Schmerzen und Einschränkungen mit sich bringt. So sagen viele meiner operierten Patienten denn auch im Nachhinein, dass sie besser nicht so lange gewartet hätten.
Langweile kommt bei jährlich rund 200 eingesetzten Hüftprothesen …
… nicht auf. Jede Operation ist anders, aber natürlich helfen mir meine Routine und meine Erfahrung dabei, zufriedenstellende Resultate zu erzielen. Je präziser und schneller ich arbeite, desto geringer ist das Risiko für den Patienten. Geringerer Blutverlust, kürzere Zeit unter Narkose, ideale Platzierung der Hüftprothese – all das sind Vorteile für den Patienten. Generell ist Hüftchirurgie meiner Ansicht nach ein dankbares Fachgebiet. Mit einem Eingriff kann ich die Lebensqualität des Patienten enorm erhöhen – und das bei relativ geringen Risiken.
Ich werde nervös, wenn …
… ich während der Operation merke, dass der Eingriff nicht ganz nach Plan verläuft. Das kann passieren, wenn beispielsweise die Knochenqualität schlechter als antizipiert ist oder die Muskulatur anders beschaffen. Dann muss ich mich darauf einstellen, dass der Weg zu einem guten Ergebnis anders als gedacht, aber dennoch möglich ist.
Mein speziellster Einsatz als Arzt …
… war wohl an der Mountainbike-Tour von Kairo nach Kapstadt. Ich bin einerseits selbst mitgefahren, war aber auch Tourarzt. Um die rund 11 000 Kilometer zu absolvieren, waren wir etwa vier Monate unterwegs.
Mein tägliches Ritual ist …
… der morgendliche Sport vor der Arbeit. Ich stehe um 5 Uhr auf und mache dann bis 6 Uhr mein Sportprogramm zu Hause. Das klingt hart, aber man gewöhnt sich daran.
Hüftarthrose: Symptome und Behandlung
Text: Isabelle Frühwirt • Geprüft von: Tobias Bühler, Leitender Arzt Orthopädie