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Lebensgefährliche Arteriosklerose: Das können Sie dagegen tun

29. Mai 2024

Arteriosklerose ist die Hauptursache für Herzinfarkte, Schlaganfälle und die Schaufensterkrankheit. Die Gefässverkalkung lässt sich jedoch aufhalten, ja teilweise rückgängig machen. Lesen Sie, wie Sie vorbeugen und warum cholesterinsenkende Statine besser sind als ihr Ruf.

Jährlich sterben rund 20 000 Menschen in der Schweiz an einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall. Kardiovaskuläre Ursachen standen 2019 in der Schweiz damit an zweiter Stelle bei den Todesursachen. Auslöser ist meist eine Arteriosklerose, also durch Fett- und Kalkablagerungen verhärtete, verengte Blutgefässe.

«Arteriosklerose kann man mit jeder Figur haben.»

Nicolas Gérard

Assistenzarzt Angiologie

Doch woran merke ich, dass ich Arteriosklerose habe und damit zu den Risikopatienten gehöre? Das Fiese ist: Sie merken es oft erst zu spät. Über Jahre lagern sich Kalk und Blutfette an den Gefässwänden ab. Die Erkrankung verursacht lange keine Symptome. Wenn sie dann schliesslich auftreten, sind sie heftig: Herzinfarkt, Brustenge (Angina pectoris), ein Schlaganfall, eine «Streifung» (die Folge einer kurzen Durchblutungsstörung) oder die Schaufensterkrankheit, auch periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) genannt.

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So entsteht Arteriosklerose

Bei Arteriosklerose verlieren die Gefässe an Elastizität. Sie werden härter und je nach Ausmass der Gefässwandablagerung auch enger. Dadurch fliesst weniger Blut hindurch. Im Volksmund spricht man oft von Arterienverkalkung. Das Blut enthält sowohl Kalk als auch bestimmte Blutfette (Cholesterin). Letztere sind an sich nichts Schlechtes, sondern notwendig für den Zellaufbau und die Bildung gewisser Hormone. Liefert das Blut jedoch zu viel Cholesterin, wird es gefährlich. Kalk und Blutfette setzen sich an den Gefässwänden fest. Sie bilden sogenannte Plaques: Arteriosklerose entsteht.

Wie kann man Arteriosklerose vorbeugen?

Je älter jemand ist, desto höher wird das Risiko für Arterienverkalkung und damit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies muss jedoch nicht in einem Herzinfarkt enden. Die Zivilisationskrankheit Arterienverkalkung lässt sich hinauszögern und in Schach halten, vorausgesetzt, Sie haben die Risikofaktoren im Griff. Dazu zählen:

  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Bewegunsmangel
  • Ungesunde Ernährung

Verzichten Sie auf die Zigarette, bewegen Sie sich regelmässig und ernähren Sie sich ausgewogen, um Ihr Risiko tief zu halten. Falls Sie zu den Risikopatienten gehören, lassen Sie sich am besten vom Hausarzt untersuchen. Er erstellt ein Risikoprofil und unterstützt Sie dabei, Ihre persönlichen Risikofaktoren zu kontrollieren – zum Beispiel, indem er Ihre Cholesterinwerte überwacht und falls nötig, behandelt.

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Arteriosklerose ist nicht zu unterschätzen. Verstopfen die Arterien, die das Gehirn mit Blut versorgen, droht ein Hirnschlag.

Ein Garant für gesunde Gefässe ist das allerdings nicht. «Arteriosklerose kann man mit jeder Figur haben», sagt Nicolas Gérard, Assistenzarzt Angiologie am KSB. Gefässverkalkung kann auch schlanke, junge Menschen treffen, wenn sie genetisch dazu veranlagt sind. Weitere Risikofaktoren, die sich unserem Zugriff entziehen, sind das Alter und das Geschlecht: Männer trifft es etwas häufiger als Frauen. Ziel der medikamentösen Therapie ist es, die Gefässverkalkung zu bremsen und schlimme Folgen wie (erneute) Schlaganfälle oder eine Beinamputation zu verhindern. Rückgängig machen lässt sich die Gefässverkalkung aber auch mit Medikamenten nicht vollständig. «Doch die Ablagerungen können unter Umständen schrumpfen», so Gérard. Zudem wirken Statine entzündungshemmend.

Arteriosklerose behandeln: Das sind die Optionen

Vorbeugen ist wie so oft das Beste. Doch selbst wenn Sie bereits Beschwerden haben, lässt sich Arteriosklerose behandeln – dies, indem Sie Ihren Cholesterinspiegel mit Bewegung und Ernährung senken. «Wenn dies nicht ausreicht oder wenn Patienten schon ein Ereignis, zum Beispiel einen Schlaganfall, hatten, kommen Medikamente ins Spiel», sagt Nicolas Gérard.

Statine und ihre Nebenwirkungen: Wie gefährlich sind sie wirklich?

Zum einen zweifelten Fachleute ihre Wirksamkeit an. Zum anderen überschätzten sie die Nebenwirkungen. Sie fürchteten zum Beispiel, dass der Körper durch die Therapie zu wenig LDL-Cholesterin produziert. Mittlerweile ist sich die Fachwelt einig, dass es durch die Medikamente nicht zu einem Cholesterinmangel kommt.

Wie cholesterinsenkende Medikamente wirken

Statine senken den Cholesterinspiegel, indem sie die körpereigene Produktion von LDL-Cholesterin hemmen. Dieses entsteht in der Leber. Sie benötigt dazu ein bestimmtes Enzym. Statine fahren die Funktion des Enzyms herunter, sodass die Leber weniger Cholesterin produziert und damit weniger Cholesterin im Blut zirkuliert.

Angiologie am KSB

Leiden Sie unter der Schaufensterkrankheit? Ist zu befürchten, dass Gefässe zu Ihrem Gehirn oder Ihrem Bauch verengt sind? Die Angiologie des KSB verfügt über die Technologien, um Gefässe bildlich darzustellen. Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt überweisen.

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Text: Julia Guran • Geprüft von: Nicolas Gérard, Assistenzarzt Angiologie, und Dr. med. Manuela Birrer, Leitende Ärztin Angiologie

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