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Zum AdipositaszentrumAls junge Frau wog Daniela bei einer Grösse von 1,60 Metern um die 64 Kilo. Sie war zwar nie gertenschlank, aber normalgewichtig. Doch als sie mit dem Rauchen aufhörte, kompensierte sie ihre Nikotinsucht mit Essen. Statt sich eine Zigi anzuzünden, griff Daniela fortan zum Snack. Ein Teufelskreis. Denn so wurde die eine Sucht durch die andere ersetzt. Schliesslich brachte sie mehr als 100 Kilo auf die Waage. Und nicht nur das: Aufgrund ihrer fortschreitenden Adipositas entwickelte sie Bluthochdruck, zusätzlich erkrankte sie an Arthrose und Diabetes Typ 2.
Natürlich versuchte Daniela abzunehmen. Doch ihre Versuche blieben jahrelang erfolglos. So hatte die Angestellte einer Entsorgungsfirma immer wieder auf neue Diäten gesetzt. Ob FdH, kohlenhydratarme Mahlzeiten oder spezielle Diätshakes: Die paar Kilos, die sie so verlor, hatte sie kurz darauf wieder auf den Rippen. Zudem gelang es ihr nie, ihr Gewicht unter die 100-Kilo-Marke zu senken.
«Ich dachte, ich könne es allein schaffen»
Zum erfolgreichen Abnehmen gehört neben einer Umstellung der Ernährung auch regelmässige Bewegung. Früher tanzte Daniela gern Zumba, doch wegen ihrer starken Knieschmerzen war an Sport nicht mehr zu denken. Deshalb hatte die Hausärztin der Adipositas-Patientin schon vor drei Jahren eine Magenverkleinerung empfohlen. Eine Möglichkeit, gegen die sich die 41-Jährige anfangs jedoch sträubte. «Ich dachte, ich könne es allein schaffen.» Doch selbst mit einer Ernährungsberatung kam sie nicht vom Fleck und konnte ihr Gewicht nicht signifikant reduzieren. Schliesslich waren die Schmerzen so stark, dass sie selbst eine Magenbypass-Operation als einzigen Ausweg sah.
Gut aufgehoben im Adipositaszentrum
Bereits beim ersten Gespräch im Adipositaszentrum des Kantonsspitals Baden (KSB) fühlte sich Daniela bei Dr. Fabian Deichsel und Dr. Mark Mahanty in guten Händen. Etwa hundert bariatrische Operationen wie den Magenbypass führen die Ärzte am KSB jährlich durch. Die gängigsten Methoden sind Magenbypass und Sleeve-Gastrektomie, eine sogenannte Schlauchmagen-Operation. Beide Eingriffe sorgen dafür, dass die Patienten weniger Nahrung aufnehmen können und ein schnelleres Sättigungsgefühl eintritt.
Abklärungen vor der Magen-OP
Bevor die Ärzte bei einem Adipositas-Patienten eine Operation in Erwägung ziehen, versuchen sie, das Übergewicht mit konventionellen Methoden zu behandeln. Diese beinhalten eine Ernährungsberatung, physiotherapeutische, psychotherapeutische und/oder medikamentöse Massnahmen. Wenn diese Interventionen erfolglos bleiben, wird für jeden Patienten individuell nach der passenden operativen Lösung gesucht. Das kann beispielsweise ein Magenbypass oder eine Sleeve-Gastrektomie sein.
Ihre anfänglichen Ängste überwand Daniela schnell und entschied sich guten Gewissens für die Magenbypass-OP. Dieser Eingriff trennt den Magen in zwei Teile. Der Dünndarm wird so umgeleitet, dass sich Nahrung und Verdauungssäfte erst im mittleren Dünndarm vermengen können. Dadurch kann die Patientin einerseits viel weniger essen, andererseits werden ein Grossteil der Nährstoffe und Kalorien nicht verdaut, sondern verlassen den Körper wieder mit dem Stuhl.
Resultate sechs Monaten nach der Magenbypass-OP
Sechs Monate liegt der Eingriff an Danielas Magen nun zurück. Fabian Deichsel ist sehr zufrieden mit Danielas Entwicklung. Heute steht der Termin bei der Ernährungsberatung am KSB an. Und da zeigt ein Blick auf die Waage: Ihr BMI liegt mittlerweile unter 30, fast schon im normalen Bereich, sie ist nur noch leicht übergewichtig. Auch die Fettmasse ist zurückgegangen: Sie hat mehr als 35 Kilo Fett verloren und ihre Muskulatur dabei auf hohem Niveau gehalten. Ihr Wunschgewicht von 66 bis 69 Kilo rückt immer näher. Dafür unternimmt Daniela einiges: Sie geht regelmässig zum Krafttraining ins Fitnessstudio und hat wieder mit dem Zumba-Tanzen angefangen.
«Ihr Training und ihre Disziplin bringen sehr viel. Durch den Sport hat Daniela ihre Muskulatur halten können, die wiederum wie ein Verbrennungsmotor wirkt und das Körpergewicht reduziert», lobt Dominik Jordi, Ernährungsberater BSc BFH am KSB. «Sie ist auf einem extrem guten Weg. Weiter so!»
Leichtigkeit nach dem Bypass
Einfach sei die Umstellung nach der Magen-OP für sie zwar nicht gewesen, aber dennoch leichter als erwartet. «Ich hatte an meinem Arbeitsplatz in der Chemiefabrik zeitweilig Probleme mit den speziellen Gerüchen, denn mein Geruchs- und mein Geschmackssinn sind seit dem Eingriff viel intensiver.» Zudem habe sie im Winter häufiger gefroren als früher. «Aber da hilft ja zum Glück die richtige Kleidung», sagt Daniela und alcht. Umso mehr freut sie sich darauf, mit einer kleineren Kleidergrösse und einem neuen Körpergefühl in den Frühling zu starten. Trotzdem: Die 41-Jährige weiss, dass sie weiterhin an sich arbeiten muss, um kontinuierlich abzunehmen und ihr neues Gewicht langfristig zu halten. Eine Sache musste sie Fabian Deichsel deshalb versprechen: «Er empfahl mir, mich von meinen alten grossen Kleidern zu trennen.»
Dank der engmaschigen Kontrolle durch die Fachpersonen am KSB ist sie zuversichtlich, dass sie ihr Ziel erreichen wird: So geht die Patientin weiterhin alle drei Monate zur Kontrolle ins Adipositaszentrum und zusätzlich zur Ernährungsberatung. Eine Sache bereut Daniela allerdings im Zusammenhang mit dem Magenbypass: «Ich bedaure es sehr, dass ich so lange mit der Operation gewartet habe. Ich hätte auf meine Hausärztin hören und den Eingriff drei Jahre früher machen lassen sollen.»
Das Adipositaszentrum
Text: Vivien Wassermann • Geprüft von: Fabian Deichsel, Oberarzt Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefässchirurgie