Knackt Ihre Hüfte, oder haben Sie Schmerzen? Gehen Sie der Ursache auf den Grund. Die Hüftspezialisten am KSB nehmen sich Zeit für eine sorgfältige Diagnose. Jetzt Termin vereinbaren.
Zur Traumatologie / OrthopädieAufs Velo gekommen ist Tobias Bühler in Afrika. Er machte als Tourarzt das längste Velorennen der Welt mit, von Kairo bis Kapstadt. «Aber das ist lange her», sagt der Hüftorthopäde. Seither tritt er kürzer – aber immer noch sehr gern in die Pedale. «Ich mag es, an der frischen Luft zu sein und vorwärtszukommen», sagt der Leitende Arzt Orthopädie am KSB.
Die Hüfte knackt beim Aufstehen, Gehen und Treppensteigen
Seine Ziele heissen heute nicht mehr Kairo und Kapstadt, sondern Brugg, Bözberg und Baden. Auch distanzmässig sieht es anders aus: Statt 10 000 Kilometer fährt er rund 30 von seinem Wohnort im Fricktal bis zum Arbeitsplatz in Dättwil. Dabei überwindet er die eine oder andere Steigung. Das macht zwar Spass, geht aber in die Beine respektive die Hüften. «Weil ich mit Klickpedalen fahre, ziehe ich auch, und das belastet den Hüftbeuger», erklärt Bühler. Die Oberschenkelmuskulatur verspannt sich, die Hüfte schnappt und manchmal kommen Schmerzen hinzu.
Mit diesen Symptomen ist der Arzt in bester Gesellschaft. Das Knacken in der Hüfte und die Schmerzen spüren viele Menschen. Auch solche, die sich wenig bewegen. Zum Beispiel beim Aussteigen aus dem Auto, wenn sie eine Treppe hinaufgehen oder nach längerem Sitzen aufstehen.
Diffuse Schmerzen in der Hüfte
Schuld an den Beschwerden sind der Hüftbeugemuskel Iliopsoas und die zugehörige Sehne. Beide verkürzen sich durch häufiges Sitzen und einseitige sportliche Belastungen. Dazu gehört auch das Velofahren, Tobias Bühlers Hobby. «Zudem sitze ich viel und mache Krafttraining», sagt der Orthopäde. Darum kehren auch bei ihm die diffusen Schmerzen in der Hüfte immer wieder zurück.
Sie sind schwer zu orten, genau wie das Knacken in der Hüfte. «Die Sehne macht beim Kreisen, Beugen und Strecken eine komplexe Bewegung», erläutert Bühler. Entsteht am Rand der Hüftpfanne zu viel Druck, entzündet sich die Sehne, ist verdickt und springt. Aber wo genau?
Dem Hüft-Knacken auf der Spur
Um die Sehne gezielt zu behandeln, ist es wichtig, das Knacken zu lokalisieren. «Wir provozieren es, indem wir das Bein beugen, nach innen drehen und dann strecken.» Wenn das nicht weiterhilft, sucht Bühler den Entzündungsherd via MRI oder Röntgenbild. Oder er betäubt die Sehne. «Verschwinden die Schmerzen, weiss ich, dass dort das Problem liegt», erklärt er. Mit der Betäubungstechnik schliesst er zudem aus, dass die Schmerzen vom Hüftgelenk oder vom Tractus herrühren, einem Sehnenstrang an der Aussenseite des Oberschenkels. Zugleich ist die Spritze der Beginn der Therapie. Sie enthält auch Kortison, das die Entzündung beruhigt.
Regelmässiges Dehnen gegen schmerzende Hüften
Meldet sich das Ziehen bei Tobias Bühler nach einer heftigen Velotour, fängt er an, regelmässig zu dehnen. Zum Beispiel, indem er im Stehen den einen Fuss Richtung Gesäss zieht. «So kann ich das Problem abfangen, bevor die Schmerzen schlimmer werden», erklärt er.
Fleissiges Dehnen ist denn auch Bühlers Tipp für alle Hüftgeplagten. Ausserdem rät er, vielseitig zu trainieren und den Körper immer wieder anders zu belasten. Zum Beispiel mit Yoga und Faszientraining sowie Spaziergängen. Im Büro und zu Hause empfiehlt er, zu stehen statt zu sitzen.
Hüftbeugesehne operativ verlängern
Wer das Knacken in der Hüfte damit nicht in den Griff bekommt, ist mit Physiotherapie gut beraten. Nötigenfalls sind auch lokale Spritzen gegen die Entzündung möglich. Als letzte Option kommt ein kleiner Eingriff in Frage. «Wir lösen den Ansatz der Hüftbeugesehne, damit sie sich verlängern kann», erklärt der Orthopäde.
Damit es bei ihm nie so weit kommt, zieht Bühler eisern sein Dehnprogramm durch: eine Viertelstunde am Morgen, eine am Abend. Schliesslich hat er noch einiges vor. «Ich suche meine Grenzen, will ausdauernder und schneller werden», erzählt er. Noch locken viele unentdeckte Touren im Fricktal und in der Umgebung.
Hilfe bei Hüftproblemen
Text: Julia Guran • Geprüft von: Tobias Bühler, Leitender Arzt Orthopädie