Fragen Sie sich, wie es um Ihren Cholesterinspiegel steht und welcher Wert für Sie gilt? Wenden Sie sich an unsere Spezialisten. Wir stellen Ihren Zielwert fest und unterstützen Sie auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil.
Jetzt Termin vereinbarenIst Cholesterin nun gut oder schlecht? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Und tatsächlich lässt sie sich nicht so einfach beantworten. Fakt aber ist: Ohne dieses Blutfett können wir nicht leben. Denn das Blutfett Cholesterin übernimmt im Körper wichtige Funktionen, etwa als Baustein von Knochen und Zellwänden. An der Produktion von Hormonen wie Östrogen und Testosteron ist es genauso beteiligt wie bei der Bildung von Vitamin D. Die Leber nutzt es zudem, um Gallensäuren zu bilden.
Anders, als viele glauben, nehmen wir das Blutfett nur zu einem kleinen Teil über die Nahrung auf. Zwei Drittel stellt der Körper selbst her. Je nachdem, wie viel wir ihm davon zuführen, steigert oder drosselt der Körper die Cholesterinproduktion.
Verkalkte Arterien wegen zu viel Cholesterin
Also alles perfekt – der Körper gleicht den Cholesterinspiegel selbst aus. Aber: Wenn wir zu viel Cholesterin zu uns nehmen, stösst unser Organismus an Grenzen. Er schafft es nicht mehr, das überschüssige Blutfett abzubauen. Der Cholesterinspiegel im Blut steigt.
Das kann gefährlich werden. Wenn sich zu viel Blutfett an den Wänden der Arterien ablagert, verkalken sie und verengen sich. Das behindert die Blutversorgung. Das Herz erhält nicht mehr genügend Sauerstoff, das Risiko für einen Herzinfarkt steigt.
HDL oder LDL? Cholesterin ist nicht gleich Cholesterin
Damit sind wir beim zweiten «Aber»: Ob sich das Blutfett tatsächlich an den Arterienwänden ablagert, hängt vom Zusammenspiel der «Cholesterin-Taxis» LDL (Low-Density-Lipoprotein) und HDL (High-Density-Lipoprotein) ab. Auf diese Transportkügelchen ist das Blutfett angewiesen, da es nicht frei im Blut schwimmen kann, ohne zu verklumpen. Reist es mit dem HDL durch die Blutbahn, wird es zu HDL-Cholesterin. Dockt es dagegen am LDL an, sprechen wir von LDL-Cholesterin. Dieses gilt im Volksmund als schlechtes Cholesterin, denn es lagert sich vor allem in den Arterien ab. Das HDL dagegen hat einen guten Ruf, denn es transportiert das HDL-Cholesterin zur Leber. Diese baut es ab. Vereinfacht ausgedrückt, ist es für unsere Gesundheit gut, wenn wir viel HDL-Cholesterin im Blut haben und wenig LDL-Cholesterin.
Wann wird Cholesterin gefährlich?
Bei einem tiefen HDL-Spiegel und einem hohen LDL-Spiegel gerät unser Cholesterinhaushalt aus dem Gleichgewicht. Die Organe können kein Cholesterin mehr aufnehmen, und der Körper baut zu wenig ab. Dann lagert sich das überschüssige Blutfett in den Arterien ab; sie verkalken. Im schlimmsten Fall führt das zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall.
Wie hoch die Cholesterinwerte genau sein dürfen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Für Menschen mit Vorerkrankungen gelten andere Werte als für gesunde Menschen. Wie Ihr persönlicher Zielwert aussieht, besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt.
Ein aktiver Lebensstil mit viel Bewegung und geeigneter Ernährung hilft, die Cholesterinwerte im Gleichgewicht zu halten. Fettarmes Essen mit viel Ballaststoffen, Omega-3-reiche Nahrungsmittel wie pflanzliche Öle und Nüsse sowie Gemüse wirken sich positiv auf den Cholesterinhaushalt aus. Cholesterinreiche Nahrung wie Frittiertes, Wurst und Fertigprodukte sollten Sie dagegen massvoll zu sich nehmen.
Endokrinologie/ Diabetologie am KSB
Text: Lennart Adam/Julia Guran • Geprüft von: Dr. med. Michelle Egloff, Leitende Ärztin Endokrinologie/Diabetologie