Lindert das die Symptome nicht, untersuchen Sie unsere Gastroenterologie-Experten.
Zur GastroenterologieJedes Böhnchen ein Tönchen – Bohnen sind der Klassiker für Blähungen. Nach dem Erbseneintopf grummelt der Bauch und fühlt sich hart an. Das sind meist erste Anzeichen für Blähungen. Dass sich Gase im Darm befinden, ist eigentlich normal. Sie entstehen beim Verdauen. Von Blähungen spricht man, wenn sich im Darm aber zu viele dieser Gase befinden. Einige Stunden später ist der Spuk meist vorbei: Der Körper absorbiert die Darmgase und scheidet sie aus.
Es gibt zwei Arten von Blähungen: die Flatulenz und der Blähbauch. Erstere beschreibt den Abgang der Darmgase, umgangssprachlich Furz. Bei einem Blähbauch hingegen entweichen die Gase nicht. Sie sammeln sich an und blähen den Bauch auf.
Unangenehm und peinlich?
Blähungen machen vor niemandem Halt. Frauen und Männer sind gleichermassen betroffen, genauso wie Senioren und Säuglinge. Die heutigen Manieren verlangen jedoch einen diskreten Umgang mit den Begleiterscheinungen der Verdauung. Doch dem war nicht immer so – wie die nachfolgenden lustigen Zitate beweisen.
Ursache von Luft verschlucken bis Reizdarm
Die häufigsten Ursachen für Blähungen sind falsche Ernährung, Medikamente, hastiges Essen und Stress. Oft beschreiben Betroffene dann auch ein Völlegefühl und leiden an Bauchschmerzen. Häufig bringen schon einfache Massnahmen Besserung – wie etwa der Verzicht auf deftiges und süsses Essen. Es kann auch helfen, bestimmte Lebensmittel vom Speiseplan zu streichen. Zudem ist es wichtig, in Ruhe zu essen. Denn wer hastig isst, schluckt dabei oft auch viel Luft. Auch das kann einen aufgeblähten Bauch begünstigen.
Aber nicht alle Ursachen für Gasansammlungen im Darm sind harmlos. Auch Erkrankungen können zu mühsamen und starken Blähungen führen. Alarmzeichen können Gewichtsverlust, Blut im Stuhl, Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall sein. Meist ist der Darm selbst betroffen, oder die Bauchspeicheldrüse funktioniert nicht richtig. Die Symptome können unter anderem Anzeichen für einen Tumor, einen Reizdarm oder einen Darmverschluss sein.
Zyklus beeinflusst Verdauung
Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder -allergien können Blähungen verursachen, zum Beispiel eine Zöliakie. Den meisten Betroffenen hilft, ihre Ernährung umzustellen. Ist das Mikrobiom gestört, kann das ebenfalls den Gashaushalt im Darm stören. Das Mikrobiom umfasst alle Bakterien, die uns Menschen besiedeln – der grösste Teil davon lebt im Darm. Eine Pilzinfektion, eine Überwucherung mit Darmbakterien oder eine Behandlung mit Antibiotika können das Gleichgewicht dieser Bakterien stören.
Bei Frauen kann der Zyklus den Bauch jeden Monat von Neuem aufblähen. Der Grund dafür ist das Hormon Progesteron, das die Muskeln entspannt. Seine Konzentration ist nach dem Eisprung, etwa zwei Wochen vor der Monatsblutung, besonders hoch. Das führt dazu, dass auch die Muskeln in den Darmwänden träger arbeiten und sich vermehrt Gase ansammeln.
Was tun gegen Blähungen?
Bei Blähungen, die nicht durch eine Krankheit verursacht sind, helfen oft schon einfache Anpassungen und Hausmittel. Folgende Tipps können die Beschwerden lindern:
Starke Blähungen abklären lassen
Normalerweise verschwinden Blähungen innerhalb einiger Stunden oder weniger Tage. Tun sie das nicht, sollte man den Blähbauch bei einem Arzt abklären lassen. Ebenso wenn die Blähungen zusammen mit weiteren Beschwerden auftreten. Wichtig dabei: Blut ist im Stuhl nicht immer von Auge sichtbar. Deshalb kann dieses Symptom auch unbemerkt auftreten.
Bei der Untersuchung tastet der Arzt den Bauch ab und horcht mit einem Stethoskop die Darmgeräusche ab. Möglicherweise führt der Arzt einen Test auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit durch oder eine Stuhluntersuchung. Sind aufgrund der Ergebnisse weitere Untersuchungen notwendig, gibt ein CT Auskunft über mögliche Erkrankungen des Darms. In seltenen Fällen ist eine Darmspiegelung oder eine Gewebeentnahme nötig.
Leiden Sie an mühsamen Blähungen?
Tamara Tiefenauer • Geprüft von: Antonio Nocito, Chefarzt Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefässchirurgie