Möchten Sie unter professioneller Anleitung einer Hebamme Ihren Beckenboden nach der Geburt trainieren? Im Rückbildungstraining sind Sie gut begleitet.
Jetzt anmeldenJuhu, das Baby ist da! So gross die Freude über das neue Familienmitglied ist, so ernüchternd der Blick in den Spiegel. Der Bauch ist schlaff, die Arme kräftiger und auf der Hüfte haben sich Speckröllchen breitgemacht. Bewegung hilft frischgebackenen Mamas, zurück zur alten Form zu finden. Doch eine Muskelgruppe vergessen sie oft: den Beckenboden. Kräftigen Sie den Beckenboden deshalb nach der Geburt im Rahmen eines Rückbildungstrainings gezielt.
Sie wollen wissen, wie es im Rückbildungskurs zugeht?
Auch ein Kaiserschnitt belastet den Beckenboden
Egal ob vaginale Geburt oder Kaiserschnitt: Der Beckenboden wird durch jede Schwangerschaft stark beansprucht. Auch wenn er bei einer vaginalen Entbindung noch stärker gefordert wird – davon sollte man seine Entscheidung für oder gegen einen Kaiserschnitt nicht abhängig machen. Denn nur bei besonderen Risikofaktoren raten Mediziner zu einer Sectio. Und auch Frauen, die einen Kaiserschnitt hatten, sollten nach abgeschlossener Wundheilung ihren Beckenboden wieder mit speziellen Übungen stärken.
Was der Beckenboden alles kann
Der Beckenboden ist ein regelrechtes Muskel-Wunder. Er hält nicht nur den Harn im richtigen Moment zurück, sondern stabilisiert die Körpermitte. Ausserdem unterstützt er die Haltung sowie die Atmung. Nicht zuletzt erhöht ein gut trainierter Beckenboden die sexuelle Empfindsamkeit.
Deshalb lautet das Motto in den Wochen nach der Geburt: Trainieren, trainieren, trainieren. Ansonsten ist die Wahrscheinlichkeit, später Probleme mit Inkontinenz oder gar einer Senkung der Gebärmutter zu bekommen, erhöht. Aber keine Angst: Sie müssen dafür nicht jeden Tag ins Fitnessstudio gehen. Dazu hat kaum eine frischgebackene Mutter Zeit oder Kraft. «Wichtig ist jedoch, etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt mit einem professionell angeleiteten Rückbildungstraining zu beginnen», sagt Andrina Capaul, Hebamme am KSB. «Dort erklärt die Hebamme, wie Sie am besten in sich hineinspüren und die verschiedenen Muskelschichten erfühlen können.»
Beckenboden-Training: Fünf Fragen, fünf Antworten
Den Beckenboden sollte man ein Leben lang trainieren beziehungsweise aktivieren. Sicherlich ist ein Kurs direkt nach der Geburt (6-8 Wochen nach Spontangeburt, 8-10 Wochen nach Kaiserschnitt) sehr zu empfehlen. Danach kann man viele Übungen, die man dort im Kurs gelernt hat, in den Alltag integrieren.
Beckenboden-Training für unterwegs
Wer schon kurz nach der Entbindung etwas für seinen Beckenboden machen möchte, kann mit sanften Wahrnehmungsübungen beginnen. Frauen können zum Beispiel versuchen, mit den Schamlippen zu blinzeln, sprich: die Vagina in kurzen Intervallen anspannen. «Solch eine kleine Übung können Sie immer wieder zwischendurch machen, sei es im Bett, beim Kinderwagenschieben oder Zähneputzen», empfiehlt Andrina Capaul. Eine Serie von Übungen finden Sie hier, unter Downloads.
Beckenbodentraining: Darauf kommt es bei den Übungen an
Ein starker Beckenboden ist das A und O für eine stabile Haltung und einen gesunden Rücken. Hebamme Andrina Capaul zeigt im Video, worauf es bei den Übungen ankommt:
Mit dem Jogger raus in die Natur? Lieber noch warten
Übrigens: «Auch wenn es einen juckt, wieder zu joggen, Tennis zu spielen oder Sit-ups zu machen – damit sollten Sie unbedingt abwarten, bis die Rückbildungsgymnastik abgeschlossen ist und die Frauenärztin das Go hierfür gegeben hat», warnt die Hebamme. «Denn durch diese abrupten Beanspruchungen des Bauchraums können Sie Ihrem Beckenboden langfristig schaden.»