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Hypnobirthing: Wie es nützt, wann es blockiert

28. Mai 2024

Mit Atem- und Entspannungstechniken soll Hypnobirthing die Geburt zu einem positiven und schmerzfreien Erlebnis machen. Hebammenexpertin Felicia Burckhardt vom KSB kennt die Vorteile und Risiken der Methode.

Die Geburt als positives und schmerzfreies Erlebnis – das ist das Ziel des Hypnobirthing. Dabei helfen Atem- und Entspannungsübungen, teilweise unterstützt von sanfter Musik oder beruhigenden Stimmen ab Band. Die Frau soll sich damit in einen tranceartigen Zustand bringen, in dem sie die Geburt entspannt erlebt. Zudem lernen die Schwangeren, mit Angst und Schmerzen umzugehen.

Felicia Burckhardt Portrait

«Jede Schwangere soll zur Geburtsvorbereitung das tun, was sie für richtig hält und ihr ein gutes Gefühl gibt.»

Felicia Burckhardt

Hebammenexpertin

Zu genaue Vorstellungen als Hindernis

«Es ist gut, dass sich Frauen in der Geburtsvorbereitung damit auseinandersetzen. Dass sie wissen, was sie wollen und was nicht», sagt Felicia Burckhardt, Hebammenexpertin am KSB. Hypnobirthing hat aber auch eine Kehrseite. «Es besteht die Gefahr, dass die Frauen sehr genaue Vorstellungen von ihrer Geburt haben. Diese alle zu erfüllen, ist häufig schwierig – für die Frau selbst und für uns.»

FAQs zu Hypnobirthing

Hypnobirthing, der Begriff setzt sich aus Hypnose und Birthing (engl. = gebären) zusammen, umfasst verschiedene Atem- und Entspannungsübungen. Dazu zählen beispielsweise auch Massagen durch den Partner oder «Anker setzen». Dabei geht es darum, sich mit einer immer gleichen Geste oder Visualisierung schnell zu entspannen. Beruhigende Musik oder sanfte Stimmen unterstützen zusätzlich. Diese Form der Geburtsvorbereitung will die Frauen in ihrer eigenen Kraft und ihren Fähigkeiten bestärken. Das soll ihnen die Angst vor der Geburt nehmen und so eine entspannte und möglichst schmerzfreie Entbindung ermöglichen. Auch die Kommunikation ist Teil davon. Oftmals spricht man beim Hypnobirthing deshalb nicht von Wehen, sondern von Wellen. Und der Geburtsvorgang wird als eine «sich öffnende Blume» beschrieben.

Das unterstützt eine Geburt

Es gibt keine perfekte Geburtsvorbereitung. «Das ist von Frau zu Frau und von Geburt zu Geburt verschieden», sagt Felicia Burckhardt. Natürlich wisse man anhand des Schwangerschaftsverlaufs ziemlich gut, ob beispielsweise eine natürliche Geburt möglich sei oder ob ein Kaiserschnitt die bessere Wahl sei. «Aber eine Geburt von A bis Z vorherzusagen und genau zu planen, ist leider nicht möglich.»

Die Hebammenexpertin rät Schwangeren, sich bei der Geburtsvorbereitung von ihren Bedürfnissen leiten zu lassen. «Manche wollen alles ganz genau wissen, andere nur das Nötigste. Und das ist okay. Jede soll das tun, was sie für richtig hält und ihr ein gutes Gefühl gibt.» Wichtig sei, dass man offen bleibe und sich nicht auf eine bestimmte Geburtsmethode versteife. Die Frau müsse sich auf einen Kontrollverlust einstellen. «Dieses Gefühl mag kaum jemand. Aber während der Geburt kann man nicht alles kontrollieren – ob mit oder ohne Geburtsvorbereitung. Dieser Verlust an Kontrolle sollte den Frauen bewusst sein.»

Geburtsvorbereitung am KSB

Die Geburtshilfe am KSB bietet ein breites Leistungsangebot vor, während und nach der Geburt. Dazu gehören auch verschiedene Geburtsvorbereitungskurse. Schwangere erhalten dabei unter anderem wichtige Informationen zur Geburt, führen Wahrnehmungsübungen durch und lernen das Gebärzimmer kennen.

Zur Geburtsvorbereitung

Text: Tamara Tiefenauer • Geprüft von: Felicia Burckhardt, Hebammenexpertin

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