Hier dreht sich alles um die Niere: Das Institut für Dialyse und Nephrologie am Kantonsspital Baden ist Ihre Anlaufstelle bei Nierenproblemen, Nierenerkrankungen und Dialyse. Wir beraten und begleiten Sie auf dem Weg zur optimalen Nierenersatztherapie. Das KSB betreibt in Baden, Brugg und Muri rund 40 moderne Dialyseplätze.
Jetzt Termin vereinbaren«Die Niere ist ein spannendes Organ mit vielen Aufgaben», sagt Andrea Fisler, Oberärztin Nephrologie/Dialyse am KSB. Die Nieren sind im Körper paarig angelegt, bohnenförmig und etwa elf Zentimeter lang. Sie befinden sich beidseitig der Wirbelsäule. Die wohl bekannteste Nierenfunktion: den Körper entgiften. «Die Niere reinigt täglich etwa 1500 Liter Blut. Sie sorgt dafür, dass der Körper Abbauprodukte aus Nahrung, Stoffwechsel und Wasser ausscheidet.»
Dazu pressen die Nieren täglich anderthalb bis zwei Liter Wasser mit diversen darin gelösten Giftstoffen aus dem Blut und produzieren so Urin. «Die Nieren sind aber auch für die Blutdruckregulierung und für die Regulation der Blutproduktion wichtig», sagt Andrea Fisler. «Zudem spielen sie eine entscheidende Rolle in der Produktion von Hormonen, bei der Knochengesundheit und zur Erhaltung des Gleichgewichts von Wasser und Salzen, also des Elektrolyt-Haushalts.» Was aber, wenn die Niere ihre Aufgabe nur eingeschränkt oder gar nicht erledigt?
Woran erkennt man Nierenerkrankungen?
Viele Nierenerkrankungen bleiben lange ohne merkliche Symptome. Bei fortschreitenden Nierenerkrankungen mit Funktionsverlust bleiben Abbauprodukte und Wasser im Körper. Häufig treten die Symptome schleichend auf. Sie reichen von Gewichtsverlust über Juckreiz und Appetitlosigkeit bis zu Übelkeit. Allerdings kommen die Symptome meist erst zum Vorschein, wenn bereits über 80 Prozent des Nierengewebes nicht mehr funktionieren. Ärzte können eine Nierenerkrankung schon früher feststellen, indem sie das Blut und den Urin untersuchen.
Die Nieren: Zahlen, Fakten, Funktionen
Grösse: ca. 11 cm lang, 6 cm breit und bis zu 5 cm dick.
Um die genauen Ursachen zu finden, sind Ultraschalluntersuchungen und zum Teil die Entnahme von Nierengewebe nötig. Oberärztin Andrea Fisler: «Viele Nierenversagen sind durch Vorerkrankungen bedingt.» Die häufigsten Auslöser sind Bluthochdruck, Übergewicht sowie Diabetes. «Wichtig ist, dass der Hausarzt Menschen, die unter entsprechenden Grunderkrankungen leiden, regelmässig die Nierenwerte kontrolliert und sie bei Auffälligkeiten dem Facharzt zuweist.» In anderen Fällen führen Autoimmunkrankheiten, genetische Defekte, Medikamente oder Tumore zu Nierenerkrankungen.
Ab wann ist eine Dialyse nötig?
Sind die Nieren zu weniger als 15 Prozent funktionsfähig, lautet der Befund: dialysepflichtige Niereninsuffizienz. Treten einmal Vergiftungssymptome oder Störungen der Elektrolyten auf, ist dies ohne Nierenersatztherapie lebensbedrohlich. Schweizweit sind rund 4500 Menschen auf eine regelmässige Blutwäsche angewiesen. Betroffen sind häufig ältere Leute und tendenziell eher Männer. «Bei der Dialyse übernimmt die Maschine die Entgiftungsfunktion der Niere», sagt Andrea Fisler. «Wobei man festhalten muss, dass diese Behandlung an sich keinen positiven Einfluss auf eine mögliche Erholung der Niere hat.» Wer sich also für eine Dialyse entscheidet, muss sein Blut täglich oder mehrfach wöchentlich reinigen – lebenslang. Auch eine Nierentransplantation kommt in gewissen Fällen in Frage. Sie erfordert aber genaue Abklärungen und kann deshalb nicht notfallmässig durchgeführt werden.
Für die Dialysebehandlung wählt der Patient zwischen der Bauchfell- oder Peritonealdialyse und der bekannteren Hämodialyse. Medizinisch sind die beiden Verfahren gleichwertig. «Die Peritonealdialyse ist selbstständig zu Hause durchführbar. Die Hämodialyse erfordert medizinisches Fachpersonal und dreimal wöchentlich einen vierstündigen Aufenthalt im Dialysezentrum.» Die Hämodialyse findet im KSB an einem der Dialyse-Standorte in Baden, Brugg oder Muri statt.
Wie die beiden Therapieformen genau funktionieren und welche Risiken und Nebenwirkungen es zu beachten gilt, lesen Sie in den FAQ.
Nieren, Insuffizienz und Dialyse - FAQ
Bei der Hämodialyse übernimmt eine Maschine mit einem künstlichen Filter teilweise die Funktion der Niere. Während der HD wird dem Körper Blut entnommen und mit Blutflüssen von 300 bis 400 ml pro Minute durch den Reinigungsfilter gepumpt. Ein Dialysat, also eine spezielle Dialyseflüssigkeit, führt dabei Wasser und Giftstoffe ab. Das gereinigte Blut gelangt zurück in die Blutbahn, sammelt weitere Giftstoffe aus dem Gewebe und passiert dann abermals den Filter. Um eine genügende Reinigung zu erzielen, muss diese Behandlung dreimal die Woche während jeweils vier Stunden durchgeführt werden. Um das Blut mit der nötigen Geschwindigkeit durch die Maschine führen zu können, ist ein besonderer Gefässzugang notwendig. Entweder geschieht dies über einen Katheter im Vorhof des Herzens oder über einen chirurgisch angelegten Shunt, eine künstliche Verbindung zwischen Vene und Arterie. Speziell ausgebildetes Pflegepersonal und Fachärzte für Nephrologie überwachen das Prozedere.
Institut für Dialyse und Nephrologie am KSB
Text: Luk von Bergen • Geprüft von: Dr. med. Andrea Fisler, Oberärztin Nephrologie/Dialyse