Sind Sie über 50? Haben Sie Beschwerden beim Wasserlassen? Für Vorsorgeuntersuchungen und detaillierte Abklärungen stehen Ihnen unsere Radiologen im Medizinischen Zentrum Brugg gern zur Verfügung.
Zur AnmeldungDer regelmässige Besuch beim Urologen gehört für Männer spätestens ab 50 dazu: Die Vorsorgeuntersuchung ist wichtig, um Prostatakrebs früh zu erkennen. Prostatakrebs ist bei Männern dieser Altersgruppe die häufigste Krebsart. Eine bedeutende ergänzende Rolle in der Diagnostik spielt das MRI (Magnetresonanztomographie, auch MRT genannt). Denn dank der hochauflösenden Bildgebung können im MRI bis zu 90 Prozent der klinisch signifikanten Karzinome entdeckt werden. Wird der Tumor im Frühstadium entdeckt, stehen die Heilungschancen gut.
Prostatakrebs per MRI früher erkennen
«Um verdächtige Laborbefunde abzuklären oder für verdächtige klinische Befunde führen wir eine MRI-Untersuchung durch. Diese machen wir an unserem Gerät mit dem stärksten Magneten, an unserem Standort im Medizinischen Zentrum Brugg», sagt Daniel Hausmann, Leiter der Abdominalen und Onkologischen Diagnostik am KSB. Die Diagnostik von Prostatakrebs per MRI hat gegenüber der Biopsie ohne MRI einige Vorteile. Bei der Biopsie entnimmt man der Prostata standardmässig zwölf Gewebeproben auf verschiedenen Höhen. «Das entspricht nur etwa einem Tausendstel des gesamten Prostatagewebes», erklärt der Radiologe.
Das kann problematisch sein. Denn liegt der Tumor ausserhalb des Prostatagewebes, entgeht er der Diagnostik und wächst weiter. Das gelte insbesondere für Krebs im vorderen Teil der Prostata sowie für Tumore vor der Harnröhre. Bei der Standardbiopsie verpassen Ärzte solche Tumore häufig: Sie vermeiden Gewebeentnahmen durch die Harnröhre hindurch, um diese nicht zu schädigen.
Das MRI macht Prostatakrebs sichtbar
Im MRI sind solche Tumore dagegen sichtbar. Zudem zeigt das 3-Tesla-Gerät (3 T) im Medizinischen Zentrum Brugg besonders viele Details. «Es besitzt im Vergleich zu unserem 1,5-T-Gerät in Baden ein doppelt so starkes Signal. Dadurch können wir auch kleine Auffälligkeiten mit einer Grösse deutlich unter einem Zentimeter visualisieren.»
Sehen Sie im Video, wie KSB-Radiologe Daniel Hausmann anhand der Bilder des MRI dem Tumor auf die Spur kommt.
Auffälligkeit im MRI: Prostatakrebs oder nur eine Entzündung?
Im MRI sind Prostatakarzinome dunkel und lassen sich gut vom hellen Normalgewebe unterscheiden. «Die Herausforderung ist, dass sich alle relevanten Erkrankungen der Prostata ebenfalls dunkel darstellen, zum Beispiel die gutartige Prostatavergrösserung (benigne Prostatahyperplasie) und die Prostataentzündung (Prostatitis)», erläutert Daniel Hausmann. «Deshalb setzten wir zusätzliche Techniken ein, um zwischen gutartigen und bösartigen Erkrankungen zu unterscheiden.»
Wenn die Radiologen eine Auffälligkeit entdecken, zeichnen sie diese in ihre MRI-Bilder ein. «Die Bilder schicken wir danach an die Kollegen der Urologie. Diese nehmen mit einem speziellen Gerät eine Fusion zwischen Ultraschallbildern und MRI-Bildern vor. Danach entnehmen sie gezielt Gewebe aus der auffälligen Stelle mittels Biopsie.»
Harmloser Haustierkrebs versus aggressiven Raubtierkrebs
Dank der genauen Bildgebung entdecken die Radiologen auch Tumore, die wenig aggressiv und für den Patienten somit kaum gefährlich sind. «Wir unterscheiden zwischen klinisch signifikanten und nicht signifikanten Tumoren», erläutert Daniel Hausmann. «Klinisch signifikant ist der sogenannte Raubtierkrebs. Dieser muss zwingend behandelt werden.
Im Gegensatz dazu muss man den nicht signifikanten gutmütigen Haustierkrebs meistens nicht behandeln.» Hier genüge es in vielen Fällen, den Tumor langfristig zu beobachten. Studien haben gezeigt, dass die Aggressivität der Tumore mit der Zelldichte zusammenhängt. Je höher die Zelldichte, desto aggressiver der Tumor. «Wir können diese Zelldichte im Gewebe mit den sogenannten ADC-Werten messen und schätzen damit im Befund bereits ab, ob ein Tumor behandlungsbedürftig ist.»
FAQ rund ums MRI
Das MRI ist grundsätzlich ein sehr schonendes bildgebendes Verfahren. Radioaktive Strahlung wird nicht verwendet. Das für manche Fragestellungen wie auch beim Prostata-MRI verwendete intravenöse Kontrastmittel ist sehr gut verträglich. In Ausnahmefällen können allergische Reaktionen auftreten. Bei einer stark eingeschränkten Nierenfunktion muss man genau prüfen, ob eine intravenöse Kontrastmittelgabe tatsächlich notwendig ist, um die Nieren, über die das Kontrastmittel ausgeschieden wird, nicht zusätzlich zu belasten.
Die MRI-Bildgebung spielt bei Therapie und Nachsorge von Prostatakrebs eine entscheidende Rolle
«Die Entscheidung, ob ein Patient therapiert werden muss, basiert unter anderem auf dem Ergebnis unserer Untersuchungen», sagt der Radiologe. Ausserdem helfe das MRI bei der Wahl des Therapiekonzepts. Je nach Aggressivität und Stadium des Tumors empfehlen sich eine Operation, eine Bestrahlung oder eine medikamentöse Therapie.
KSB-Radiologie in Brugg
Viven Wassermann • Geprüft von: Prof. Dr. med. Daniel Hausmann, Leiter Abdominale und Onkologische Diagnostik