Wenn sich die Brustwarze nach innen zieht, kann das auf einen Tumor in der Brust hindeuten. Cornelia Leo sagt: "Bei manchen Frauen sind die Brustwarzen seit jeher eingezogen, dann ist es natürlich nicht beunruhigend." Wenn die Veränderung aber neu auftrete, sollte man das unbedingt abklären lassen.
Der Knoten in der Brust ist wohl das bekannteste Symptom von Brustkrebs. «Viele Frauen kommen auch genau deshalb zu uns, weil sie in ihrer Brust etwas ertastet haben», bestätigt Cornelia Leo, Leiterin des Interdisziplinären Brustzentrums am KSB. Jedoch ist nicht jeder Knoten in der Brust bösartig. «Häufig können wir Entwarnung geben, da sich auch gutartige Tumore, wie Fibroadenome oder Zysten, als Knoten bemerkbar machen können.» Wichtig sei aber, jeden Fall einzeln abzuklären. «Je früher man den Krebs entdeckt, die Diagnose stellt und die Erkrankung behandelt, desto grösser sind die Chancen auf eine Heilung.» Aber nicht immer spürt man den Tumor beim Abtasten. «Dafür muss er erst eine bestimmte Grösse erreichen», erklärt Cornelia Leo.
Früherkennung ist wichtig
Im Rahmen der Früherkennung führen viele Kantone ein Mammographie-Screeningprogramm durch und laden alle zwei Jahre Frauen über 50 Jahre zur Untersuchung ein. Ein solches kantonales Screening gibt es im Kanton Aargau nicht. Dennoch lautet die Empfehlung, dass Frauen über 50 alle zwei Jahre eine Mammographie durchführen lassen.
Das sind Symptome von Brustkrebs
Auch Männer können an Brustkrebs erkranken, wobei aber die Wahrscheinlichkeit sehr viel geringer ist als bei Frauen: Das Risiko, im Laufe des Lebens an Brustkrebs zu erkranken, liegt für Frauen ohne familiäre Vorbelastung bei 12 Prozent, bei Männern bei 0,05 Prozent. Die Zeichen, an denen man Brustkrebs erkennen kann, sind aber unabhängig vom Geschlecht. Sie beinhalten folgende Punkte.
Brustkrebs in der Schwangerschaft
Sehr selten kann ein Mammakarzinom auch während der Schwangerschaft und Stillzeit auftreten. «Natürlich verändert sich die Brust während dieser Zeit. Aber wer Symptome von Brustkrebs bemerkt, sollte sie diese unbedingt abklären lassen», sagt Cornelia Leo. Denn mit einem Ultraschall könne man auch ohne Strahlenbelastung die Brust untersuchen und Tumore erkennen. «Zuwarten und hoffen, dass es wieder ‹normal› wird, ist in jeder Lebensphase der falsche Weg.»
Abtasten der Brust
Ob das Abtasten der Brust etwas bringt, ist wissenschaftlich umstritten. «Wer häufiger abtastet, findet auch eher etwas – aber eben auch mehr Gutartiges. Deshalb ist der Nutzen nicht endgültig geklärt, oder wie wir in der Medizin sagen: Der Nutzen ist nicht evidenzbasiert», erklärt Cornelia Leo. Dennoch empfiehlt sie, dass Frauen ihre Brust regelmässig selber abtasten. «Sie sollten ihre Brust kennen und Veränderungen wahrnehmen. Das ist wichtig.» Sie rät, jeweils einmal im Monat eine solche Selbstuntersuchung durchzuführen. Für Frauen vor der Menopause ist der Zeitpunkt nach der Menstruation am besten. Dann ist der Einfluss der Hormone am geringsten und das Gewebe weicher. Am besten geht es beim Einseifen in der Dusche oder beim Eincremen. «Letztlich liegt die Entscheidung über die Selbstuntersuchung im Ermessen jeder einzelnen Person. Niemand sollte sich dazu gedrängt fühlen, sich abzutasten.»
Symptome von Brustkrebs abklären lassen
Haben Sie Zeichen von Brustkrebs festgestellt? Zögern Sie nicht: Die Expertinnen und Experten des Interdisziplinären Brustzentrums am KSB helfen Ihnen gerne weiter und bieten eine umfassende Behandlung.
Zum Interdisziplinären BrustzentrumText: Tamara Tiefenauer • Geprüft von: Cornelia Leo, Leiterin Brustzentrum