Mit dem Pankreaszentrum ist das KSB der kompetente Ansprechpartner für Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse. Gerne können Sie sich an die KSB-Experten wenden.
Zum PankreaszentrumFakt 1: Die Bauchspeicheldrüse reguliert den Blutzuckerspiegel
Die Bauchspeicheldrüse hat zwei Funktionen, eine exokrine und eine endokrine. Exokrin («nach aussen») gibt sie die Verdauungsenzyme in den Verdauungstrakt beziehungsweise in den Zwölffingerdarm ab. Endokrin gibt sie («nach innen») Hormone ins Blut ab. Bei den Hormonen handelt es sich um Insulin und Glukagon, die den Zuckergehalt im Blut regeln. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel, wenn er zu hoch ist, und Glukagon hebt ihn an, wenn er zu niedrig ist.
Folgendes Video zeigt, wie die Bauchspeicheldrüse mit Insulin und Glukagon den Blutzuckerspiegel reguliert.
Fakt 2: So schwer wie eine Tafel Schokolade
Die Bauchspeicheldrüse wiegt ungefähr 100 Gramm – genauso schwer wie eine Tafel Schokolade.
Fakt 3: Zwei Liter Verdauungssaft
Pro Tag erzeugen die exokrinen Drüsenzellen bis zu 2 Liter Verdauungssaft. Den klaren, farblosen Saft geben sie in den Dünndarm ab. Er besteht hauptsächlich aus Wasser und enthält Salz, Natriumbikarbonat und Verdauungsenzyme.
Fakt 4: Geformt wie eine Banane
Die Bauchspeicheldrüse ist ähnlich geformt wie eine Banane, wobei sie aus den Abschnitten Kopf, Körper und Schwanz besteht. Der Kopf liegt beim Zwölffingerdarm, der Körper erstreckt sich bis zum Schwanz, der an die Milz grenzt. Rein optisch sieht die Bauchspeicheldrüse zwar einheitlich aus, wobei ihre Zellen aber ganz unterschiedliche Funktionen haben.
Fakt 5: Lange unbekannt
Die Bauchspeicheldrüse nennt man in der Fachsprache Pankreas. Dieser Name stammt vom Griechischen und bedeutet «pan» (alles) und «kreas» (Fleisch). Der griechische Arzt Hippokrates verwendete den Begriff bereits etwa um 460 v. Chr. Dennoch blieb die Bauchspeicheldrüse lange Zeit eine grosse Unbekannte. In den detailreichen anatomischen Zeichnungen von Leonardo da Vinci (1452–1519) ist sie nicht dargestellt – vermutlich hatte man sie bei den Sektionen zuvor entfernt.
Der flämische Chirurg Andreas Vesalius (1514–1564) beschrieb erstmals präzise die Form des Organs. Er ging allerdings davon aus, dass die Bauchspeicheldrüse lediglich ein Kissen des Magens ist. Der französische Mediziner Jean François Fernel (1497–1558) hielt sie für den Sitz der Melancholie, Hypochondrie und als Hort für wiederkehrendes Fieber. 1796 prägte der deutsche Mediziner Samuel Thomas Soemmering den Ausdruck «Bauchspeicheldrüse». Den Bereich der Hormonproduktion (Fakt 3), die sogenannten Langerhansschen Inseln, entdeckte der deutsche Pathologe Paul Langerhans 1869.
Fakt 6: Die Bauchspeicheldrüse hilft dem Darm
Die Bauchspeicheldrüse produziert über zwanzig verschiedene Verdauungsenzyme, die unsere Nahrung in kleinste Teile zerlegen. Ohne diese ist der Darm nicht fähig, die Nahrung richtig zu verarbeiten. Die darin enthaltenen Vitalstoffe könnten dann nicht ins Blut aufgenommen werden. Die Folgen wären Verdauungsstörungen wie Durchfall, Blähungen oder Bauchkrämpfe.
Fakt 7: Die Bauchspeicheldrüse mag kein Fett
Grosse Mengen an fettreicher Nahrung wie Schweinsbraten oder Torte sind eine Gefahr für das Organ, weil das die Enzyme überfordert, welche die Fette verarbeiten. Insbesondere verhängnisvoll ist die Kombination von zu viel Fett und zu viel Alkohol. Die Bauchspeicheldrüse schätzt eine ausgewogene Ernährung und tägliche körperliche Bewegung.
Fakt 8: Diabetes als häufigste Erkrankung
Die häufigste Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ist Diabetes mellitus, auch bekannt als Zuckerkrankheit. Dabei erkrankt der endokrine Teil (Fakt 1) der Drüse. Beim Typ-1-Diabetes zerstört das eigene Immunsystem jene Zellen, die Insulin produzieren. Der Körper kann deshalb kein Insulin mehr bilden. Beim Typ-2-Diabetes verliert das Insulin an Wirksamkeit.
Fakt 9: Gefährlicher Bauchspeicheldrüsenkrebs
Bauchspeicheldrüsenkrebs ist aufgrund prominenter Erkrankter wie Apple-Gründer Steve Jobs, Star-Tenor Luciano Pavarotti und Schauspieler Patrick Swayze bekannt. In der Schweiz erkranken jährlich rund 1300 Personen daran. Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine gefährliche Krebsart, da sie häufig spät entdeckt wird. Denn die Symptome sind oft unspezifisch, wie Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit oder Übelkeit. Je weiter fortgeschritten die Erkrankung ist, desto tiefer sind die Heilungschancen. Zum Zeitpunkt der Diagnose kann nur jedem dritten Betroffenen durch eine Operation geholfen werden. Dabei entfernt der Chirurg vom Tumor betroffene Teile und angrenzende Nachbarorgane. Möglicherweise muss er auch betroffene Lymphknoten entfernen. Im Video erklärt KSB-Chefchirurg Antonio Nocito die Whipple-Operation, die oft bei Bauchspeicheldrüsenkrebs angewendet wird.
Fakt 10: Kürbisse helfen der Bauchspeicheldrüse
Das Organ hat gerne Kürbisse. Es gibt wissenschaftliche Hinweise, dass diese die Erneuerung von geschädigten Bauchspeicheldrüsenzellen anregen. Durch die Enzyme im Kürbis wird die Bauchspeicheldrüse entlastet. Deshalb kann Kürbisextrakt sowohl Vorstufen von Diabetes Typ 2 als auch einer bestehenden Zuckerkrankheit entgegenwirken.
Fakt 11: Bitterstoffe regen die Bauchspeicheldrüse an
Bitterstoffe in unserer Nahrung sind wichtig für eine gesunde Bauchspeicheldrüse. Sobald Zunge und Gaumen Bitterstoffe wahrnehmen, schütten die Drüsen des Magens, der Galle und der Bauchspeicheldrüse ihre Verdauungssäfte aus. Das regt auch die Darmtätigkeit an. Natürliche Bitterstoffe liefern beispielsweise Rucola, Chinakohl und Artischocke, als Gewürz unter anderem Lorbeer, Anis, Fenchel, Kamille und Liebstöckel. Auch ein Espresso nach dem Essen liefert wertvolle Bitterstoffe.