Für eine gute Gesundheit reicht es nicht, etwas mehr Tomaten fürs Herz und eine Handvoll Baumnüsse fürs Gehirn zu essen. Die Ernährungsberatung des KSB unterstützt Sie auf dem Weg zu einer gesunden Ernährung.
Jetzt einen Termin vereinbaren«Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein, und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.» Das riet der griechische Arzt Hippokrates bereits in der Antike. Der «Vater der Medizin» erkannte also schon vor 2500 Jahren wie wichtig Ernährung ist – lange vor Veganismus, Paleo und Co. Er war überzeugt, dass sich «Tausende zu Tode essen, eh einer an Hunger stirbt».
Mittlerweile gibt es zahlreiche Untersuchungen, die zeigen, von welchen Nahrungsmittel man besser die Finger lässt und welche gesund sind. Oder welche sogar gegen Krankheiten helfen. Aber Achtung: Vor allem in Internet blühen dazu auch Halbwahrheiten und Mythen. In vielen Fällen müsste man Berge eines einzigen Lebensmittels verzehren, um die gewünschte Menge eines bestimmten Stoffes einzunehmen. Das wiederum würde eine ungesunde, einseitige Ernährung begünstigen.
Der Mythos Spinat
Ein bekanntes Beispiel dafür ist der eisenreiche Spinat. Denn diesem Mythos liegt ein Rechnungsfehler zugrunde. Physiologe Gustav von Bunge untersuchte 1890 den Nährwert des grünen Blattgemüses. Beim Eisen kam er auf 35 mg pro 100 Gramm. Allerdings untersuchte er getrockneten Spinat, das verfälschte das Ergebnis, weil frischer Spinat zu 90 Prozent aus Wasser besteht. Er enthält also zehnmal weniger Eisen; 3 mg pro 100 Gramm.
Einige Lebensmittel haben aber eine belegte Wirkung auf bestimmte Organe. Wir haben die spannendsten für Sie ausgewählt.
Lebensmittel und ihre Wirkung
Vor allem Baumnüsse sind reich an Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E. Sie enthalten zudem Zink, Magnesium und Kalium sowie Pflanzenstoffe, sogenannte Polyphenole. Vor allem die Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Gehirnfunktion. Aktuelle Studien versuchen deshalb herauszufinden, ob Baumnüsse den Verlauf von Demenz oder Alzheimer verlangsamen können. Bisher leider ohne Erfolg.
Basische Lebensmittel
Der Spinat-Mythos ist nicht alleine. Auch ganzen Lebensmittelgruppen wird ohne wissenschaftliche Belege eine Wirkung beigemessen. Bekannt ist beispielsweise die Idee, Lebensmittel in säurebildend und basisch zu unterscheiden. Zahlreiche Websites warnen davor, dass Menschen in Europa tendenziell zu viele säurebildende Lebensmittel konsumierten. Das bringe den Säuren-Basen-Haushalt aus dem Gleichgewicht und sei schlecht für die Gesundheit. Mit basischer Ernährung könne man der Übersäuerung entgegenwirken. Aber so ganz stimmt das nicht. Denn Lebensmittel wirken zwar basisch oder sauer, damit weiss der Körper aber umzugehen. Wissenschaftlich gibt es denn auch keinen Hinweis darauf, dass beispielsweise Basenkuren nötig sind oder einen Nutzen haben.
Wie geht gesunde Ernährung?
Text: Tamara Tiefenauer