Sie haben noch mehr Fragen zum Magenbypass? Oder Sie sind auf der Suche nach Expertinnen und Experten, die Sie zur Operation beraten? Antworten auf weitere Fragen und Spezialisten finden Sie im Adipositaszentrum am KSB.
Zum AdipositaszentrumBei einer Magenbypass-Operation wird ein grosser Teil des Verdauungstrakts umgebaut. Nach der Operation sind Betroffene bereits nach wenigen Bissen satt – und verlieren dadurch massiv an Gewicht. Doch bis es so weit ist, liegt hinter vielen ein schwieriger Weg, weiss Fabian Deichsel, Oberarzt Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefässchirurgie: «Viele Patienten haben bereits jahrelang versucht, Gewicht zu verlieren. Aber es wollte einfach nicht klappen.» Als letzte Möglichkeit kommt schliesslich ein Magenbypass in Frage. Bis die umfassende Operation jedoch stattfindet, sind viele Abklärungen nötig: Kommt die Krankenkasse für die Kosten auf? Wenn ja, ab wie vielen Kilos Übergewicht? Und wie kann und muss ich mich nach der Operation ernähren? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie hier.
Kosten eines Magenbypass
Der grosse Eingriff eines Magenbypass ist teuer. Wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind, handelt es sich um eine «Pflichtleistung» der Krankenkasse. Das heisst, sie kann die Kostenübernahme im Grunde nur verweigern, wenn die Beiträge nicht regelmässig bezahlt wurden. Im Gegensatz dazu werden die Kosten einer Hautstraffung von der Krankenkasse nur selten übernommen, weil es sich meist um eine «Schönheits-OP» und nicht um eine medizinisch begründete Operation handelt.
FAQ zu Kosten des Magenbypass
Eine Magenbypass-Operation kostet zwischen 17 000 und 30 000 Franken. «Der Preis hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise von Erkrankungen zusätzlich zum Übergewicht», erklärt Fabian Deichsel. Deshalb ist die Preisspanne sehr gross. «Wenn alle Voraussetzungen für eine Operation erfüllt sind, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Sind sie nicht erfüllt, führen wir keine Operation durch, auch nicht, wenn der Patient diese selbst bezahlen möchte.»
Voraussetzungen für die Operation
Ein dicker Bauch allein ist noch kein grünes Licht für einen Magenbypass. Zusätzlich zu bestimmten Voraussetzungen sind am KSB weitere Vorsorgeuntersuchungen nötig. So stellen die Expertinnen und Experten sicher, dass die umfassende Operation, die lebenslange Konsequenzen nach sich zieht, tatsächlich die beste Lösung für die Betroffenen ist.
FAQ zu Voraussetzung für einen Magenbypass
Damit eine Magenbypass-Operation durchgeführt wird, müssen folgende Voraussetzungen zutreffen:
- Der BMI muss über 35 liegen.
- Die Patientin/Der Patient muss vorweisen können, dass sie/er während zweier Jahre erfolglos versucht hat, mit konservativen Methoden, das heisst mit angepasster Ernährung und mehr Bewegung, das Gewicht zu reduzieren.
- Die Patientin/Der Patient ist bereit, etwas an ihrem/seinem Lebensstil zu ändern, beispielsweise sich mehr zu bewegen oder die Ernährung anzupassen.
- Die Betroffene/Der Betroffene verpflichtet sich, während fünf Jahren nach der Operation regelmässige Kontrolltermine wahrzunehmen.
Leben mit einem Magenbypass
Einen Magenbypass kann man nicht einfach rückgängig machen. Deshalb ist es auch wichtig, sich mit den Folgen der Operation auseinanderzusetzen. So müssen Menschen mit einem Magenbypass beispielsweise ein Leben lang gut darauf achten, dass sie genügend Vitamine zu sich nehmen.
FAQ zu den Folgen eines Magenbypass
Nach der Operation müssen Betroffene für den Rest ihres Lebens ihre Ernährung anpassen. Das Volumen des operierten Magens entspricht etwa dem einer Espressotasse, entsprechend wenig können sie am Anfang aufs Mal essen. Es wird zudem empfohlen, Vitaminpräparate einzunehmen, weil der Körper einige Vitamine nicht mehr gleich gut aufnehmen kann. Zusätzlich ist ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und viel Bewegung der Schlüssel, um ein gesundes Gewicht zu erreichen und zu halten. Die Ernährungsberatung begleitet Patientinnen und Patienten mindestens während der ersten zwei Jahre nach der Operation.
Übergewicht am KSB
Text: Tamara Tiefenauer • Geprüft von: Fabian Deichsel, Oberarzt Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefässchirurgie