Empfängnisverhütung

Heutzutage gibt es eine Vielzahl an Verhütungsmöglichkeiten. Es wird auch immer an neuen, noch besseren Methoden gearbeitet. Bei der Beratung ist es uns wichtig, einen für Sie persönlich passenden Empfängnisschutz zu finden.

Sicherheitsstufen

Die Zuverlässigkeit einer Methode wird nach der Versagerquote beurteilt, dem sogenannten Pearl-Index. Das heisst, wenn 100 Frauen über ein Jahr hinweg mit einer bestimmten Methode verhüten, entspricht die Zahl der ungewollten Schwangerschaften dem Pearl-Index. Je niedriger also der Pearl-Index einer Methode, umso sicherer ist sie.

Eine Orientierungshilfe ist die Einteilung in Sicherheitsstufen.

sehr hohe Zuverlässigkeit (Versagerquote: 0.2-0.5):

  • Pille
  • Verhütungspatch Nuva Ring ©
  • hormonabgebende Spirale
  • 3-Monatsspritze
  • Implanon
  • Unterbindung

hohe Zuverlässigkeit (Versagerquote: 1-2):

  • Minipille
  • Spirale
  • Sympto-thermale Methode

mittlere Zuverlässigkeit (Versagerquote: Kondom 3-5, sonst 5-10):

  • Kondom
  • Scheidendiaphragma
  • spermizide Creme/Gel
  • Temperaturmethode
  • Schaum-Ovula
  • Verhütungs-Schwamm

unsicher (Versagerquote: 15-20):

  • Knaus-Ogino
  • Coitus interruptus

Pille

Seit ihrer Entwicklung vor über 35 Jahren ist die Pille in der ganzen Welt zu einer sicheren und die am häufigsten verwendeten Verhütungsmethode geworden. Fast alle Präparate enthalten in unterschiedlicher Form und Dosierung die beiden Hormone Oestrogen und Gestagen (Gelbkörperhormon). Diese verhindern den Eisprung, weshalb man die Pille auch als Ovulationshemmer bezeichnet.

Zusätzlich zur Verhinderung eines Eisprungs ändert sich durch die Pille auch der Schleim im Gebärmutterhals und blockiert so ein Eindringen der Samenzellen in die Gebärmutter. Zudem baut sich die Gebärmutterschleimhaut weniger gut auf, was die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindert.

Der Pearl-Index liegt bei 0,1 - 0,9, das heisst der Empfängnisschutz dieser Methode ist sehr hoch.

Nebst der grossen Sicherheit liegen die Vorteile in der einfachen Handhabung und der guten Verträglichkeit. Nachteile sind manchmal auftretende, zum Teil systemische Nebenwirkungen. Dabei ist die Häufigkeit des Auftretens von Nebenwirkungen abhängig von der Dosierung der Pille.

Es gibt auch Frauen, denen die Einnahme der Pille nicht zu empfehlen ist. Dazu gehören zum Beispiel starke Raucherinnen und Frauen mit veränderter Blutgerinnung. Deshalb muss die Pille ärztlich verordnet werden.

Einnahmemodus: In der Regel wird 21 Tage lang täglich eine Pille eingenommen, dann folgt eine siebentägige Pillenpause, während der die Periode einsetzt. Der Empfängnisschutz besteht während der gesamten Zeit.

Je nach Zusammensetzung der in der Pille enthaltenen Oestrogene und Gestagene unterscheidet man monophasische von mehrphasischen Präparaten und Minipillen.

Nebenwirkungen

In der Folge sind die häufigsten Nebenwirkungen aufgeführt, entsprechend dem sie verursachenden Hormon.

Zu den durch das Gelbkörperhormon verursachten Nebenwirkungen gehören:

  • Akne
  • Behaarungszunahme
  • Beinkrämpfe
  • Haarausdünnnung
  • Gewichtszunahme durch Appetitsteigerung
  • Müdigkeit
  • Depressionen
  • Libidoverminderung

Durch Oestrogene können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Veränderung des Fluors
  • Brustschmerzen
  • prämenstruelles Syndrom
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Gewichtszunahme durch Flüssigkeitsretention
  • Ödeme
  • schwere Beine
  • vaskuläre Kopfschmerz

Die Nebenwirkungen der Pille können auch therapeutisch genutzt werden. So wird manchmal die Pille vom Arzt nicht zur Verhütung verschrieben, sondern zur Zyklusstabilisierung, zur Verringerung der Blutungsstärke und Blutungsdauer bei zu starker Blutung (Hypermenorrhoe), zur Behandlung von Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe) oder zur Behandlung bei Akne oder vermehrter Behaarung (Präparate mit Cyproteronacetat als Gestagen, z.B. Diane 35® oder mit Drospirenon, Yasmin®). Ausserdem schützt die Pille vor Eierstockkrebs.

Einphasenpräparate / Monophasische Präparate

Jede Tablette eines Einphasenpräparates enthält die gleiche Menge an Oestrogen und Gelbkörperhormon, ausserdem haben alle Tabletten der Packung dieselbe Zusammensetzung und sehen gleich aus. Die sehr niedrig dosierten Pillen dieser Gruppe heissen Mikropillen.

Mehrphasische Präparate

Die mehrphasischen Präparate enthalten die weiblichen Geschlechtshormone Oestrogen und Gelbkörperhormon in wechselnder Zusammensetzung. Somit muss die Reihenfolge der Tabletteneinnahme beachtet werden. Die Einnahme von monophasischen und mehrphasigen Pillen sollte so regelmässig wie möglich erfolgen. In der Regel folgt einer 21-tägigen Einnahme eine 7-tägige Pause (Packungsbeilage beachten).

Minipille (reine Gestagenpille)

Von "Minipillen" spricht man bei Präparaten, die ausschliesslich Gestagene enthalten. Streng genommen sind Minipillen keine Ovulationshemmer, da sie nicht den Eisprung verhindern, sondern ihr Wirkungsmechanismus zur Empfängnisverhütung auf einer Verdichtung des Schleimes des Muttermundes, einer Störung der Eileiterbeweglichkeit sowie einer Veränderung der Gebärmutterschleimhaut basiert.

Die Sicherheit (Pearl-Index) beträgt 1 bis 10 Schwangerschaften pro 100 Frauenjahre und ist abhängig von der Regelmässigkeit der Pilleneinnahme. Während die älteren Präparate auf die Stunde genau eingenommen werden mussten, sollten die neueren Präparate (z.B. Cerazette®) zwar ebenso wie die Pille möglichst zur gleichen Tageszeit eingenommen werden, aber vereinzelte Verschiebungen um einige Stunden beeinträchtigen den Schutz nicht. Im Unterschied zu den monophasischen bzw. mehrphasischen Präparaten wird die "Minipille" einmal täglich durchgehend ohne eine Pause eingenommen.

Ein Nachteil der reinen Gestagenpille ist, dass unregelmässige Blutungen sowie Zwischenblutungen bzw. Schmierblutungen auftreten können.

Verhütungspatch Nuva Ring

Der flexible Kunststoffring wird ähnlich wie ein Tampon in die Scheide eingeführt und gibt dort Hormone an die Schleimhaut ab. Er entspricht in seiner Wirkung der Pille und ist genauso sicher.

NuvaRing® ist ein transparenter und flexibler Kunststoffring aus EVA (Ethylen-Vinylacetat-Copolymer). Er befindet sich in einem verschliessbaren Beutel. Pro Zyklus wird ein Ring verwendet.

Der Ring wird während drei Wochen in der Scheide belassen. Dann folgt eine ringfreie Woche, in der die Periodenblutung eintritt; dies entspricht den sieben pillenfreien Tagen bei der Pille.

Bei korrekter Anwendung ist der Pearl-Index praktisch identisch wie bei der Pille. Auch die Nebenwirkungen sind ähnlich. Wegen des konstanten Serumhormonspiegels treten Blutungsstörungen sehr selten auf. Wie beim Verhütungspflaster Evra® ist auch beim NuvaRing® bei Erbrechen und Durchfall trotzdem der volle Schutz gewährleistet.

Falls der Ring beim Geschlechtsverkehr als störend empfunden wird (dies wurde von ca. 10% der Frauen oder ihren Partnern angegeben), kann dieser während des Geschlechtsverkehrs entfernt werden, sollte jedoch anschliessend sofort wieder eingeführt werden. 95% der Anwenderinnen bezeichnen das Einführen und Entfernen des Rings als einfach.

Hormonabgebende Spirale

Rund 70 Millionen Frauen wenden heute weltweit zur Empfängnisverhütung die Spirale in verschiedenen Formen an. Sie ist sehr sicher und muss erst nach fünf Jahren gewechselt werden.

Grundsätzlich unterteilt man die aus gut verträglichem Weichteilplastik bestehenden Spiralen in zwei Gruppen: in solche, welche am Schaft mit feinstem Kupferdraht umwickelt sind ("Kupferspiralen", z.B. Multiload®), und in solche, welche ein zylinderförmiges Reservoir mit Gelbkörperhormon haben (z.B. Mirena®).

Die Einlage der Spirale erfolgt durch die Frauenärztin oder den Frauenarzt nach einer eingehenden gynäkologischen Untersuchung. Vor der Einlage der Spirale müssen ein Krebsabstrich und ein Bakterienabstrich genommen werden. Es werden Grösse und Lage der Gebärmutter bestimmt und es wird festgestellt, ob Ausschlusskriterien für die Einlage einer Spirale vorliegen (z.B. auffälliger Krebsabstrich, genitale Infektionen, nicht abgeklärte Blutungsstörungen, Gerinnungsstörungen etc.).

Die Spirale wird eingelegt, wenn der Muttermund leicht geöffnet ist; dies ist der Fall in den ersten Tagen der Menstruationsblutung. Bei Frauen, die geboren haben, kann die Spirale nach 6 bis 8 Wochen (bzw. nach Kaiserschnitt frühestens nach 10 bis 12 Wochen) eingesetzt werden. Nach der Einlage wird der Sitz der Spirale nach der nächsten Periodenblutung mit dem Ultraschall überprüft. Bei korrekter Lage kann man die Spirale fünf Jahre eingelegt lassen.

Bei Jugendlichen und jungen Frauen unter 25 Jahren, die noch nicht geboren haben, sollte man mit der Einlage einer Spirale sehr zurückhaltend sein.

Die Sicherheit (Pearl-Index) der Spirale liegt bei 0,9 - 3 (Kupferspirale) bzw. bei 0,2 (Hormonspirale).

Kupferspirale

Durch Freisetzung von Kupferionen kommt es in der Gebärmutter zu einer lokalen, nicht schädlichen Entzündungsreaktion, wodurch das Einnisten einer befruchteten Eizelle verhindert wird.

Hormonspirale Mirena®

Die empfängnisverhütende Wirkung von Mirena beruht auf der lokalen Freisetzung und Wirkung des Gelbkörperhormons Levonorgestrel. Dieses wird von Mirena gleichmässig und in geringen Mengen direkt in der Gebärmutter freigesetzt, das heisst dort, wo die empfängnisverhütende Wirkung benötigt wird. Dadurch sind geringere Hormonmengen für eine sichere Verhütung ausreichend. Der Körper wird so nur mit minimalen Mengen von Hormonen belastet. Dies bewirkt, dass die meisten Frauen weiterhin einen Eisprung haben.

Mirena ist eine der zuverlässigsten Methoden zur Schwangerschaftsverhütung, vergleichbar mit der Pille oder der operativen Sterilisation. Mirena kann jederzeit wieder entfernt werden und eine Schwangerschaft ist bereits im nächsten Zyklus wieder möglich.

Unter Mirena baut sich - aufgrund der lokalen Hormonwirkung - die Gebärmutterschleimhaut nur schwach auf. Die Blutungen werden nach einer Übergangsphase von zwei bis sechs Monaten meistens leichter, kürzer und weniger schmerzhaft. Bei 20% der Frauen können die Blutungen auch ganz ausbleiben.

Bei manchen Frauen wird Mirena nicht nur zur Verhütung, sondern auch zur Behandlung medizinischer Probleme verschrieben: Frauen, die an einer zu starken Monatsblutung leiden, oder Frauen mit Beschwerden bei Endometriose können von der Einlage einer Mirenaspirale profitieren.

3-Monatsspritze

Die 3-Monatsspritze enthält ein lang wirkendes Gelbkörperhormon (Gestagen), welches alle drei Monate in den grossen Gesässmuskel injiziert werden muss. Während dieser Zeit kann sich die Frau auf eine 100-prozentige Sicherheit verlassen.

Depot-Provera® verhindert den Eisprung, verändert den Schleim des Gebärmutterhalses und verändert die Schleimhaut der Gebärmutter. Viele Frauen klagen jedoch über Zwischen- und Schmierblutungen. Bei einer länger dauernden Anwendung setzt die Periodenblutung meist ganz aus.

Die 3-Monatsspritze wird häufig von Frauen benützt, welche auf keinen Fall schwanger werden möchten oder dürfen und es nicht schaffen, die Pille regelmässig einzunehmen, keine Spirale möchten oder bei denen eine Kontraindikation zur Einnahme von Oestrogenen besteht.

Neben Blutungsstörungen ist ein weiterer Nachteil der 3-Monatsspritze die relativ lange dauernde Herabsetzung der Fruchtbarkeit nach Absetzen der Injektionen. So kann es zwei Jahre dauern, bis nach Absetzen der 3-Monatsspritze wieder Zyklen mit einem Eisprung auftreten.

Die Langzeitanwendung von Depot-Provera® kann die Entwicklung einer Osteoporose begünstigen.

Implanon

Beim Implanon® handelt es sich um ein Gelbkörperhormon freisetzendes Kunststoffstäbchen. Es wird unter lokaler Betäubung unter die Haut der Oberarm-Innenseite implantiert, wo es bis zu drei Jahren belassen werden kann.

Die Wirkung des Implanon® beruht - ähnlich wie bei der Pille - auf der Verhinderung des Eisprungs sowie einer Veränderung des Muttermundschleims.

Vor- und Nachteile sind ähnlich denjenigen der Gestagenpille. Ein Nachteil ist das häufige Auftreten von Blutungsstörungen vor allem zu Beginn der Anwendung. Dies führt meist zu einem Ausbleiben der Periodenblutungen, was zum Teil durchaus ein erwünschter Effekt für die Anwenderin sein kann.

Die Methode gilt mit einem Pearl-Index von 0 - 0,8 als sehr sicher.

Unterbindung

Für Paare mit abgeschlossener Familienplanung kommt eine endgültige Lösung der Empfängnisregelung in Frage. Bei der Sterilisation werden in Narkose beide Eileiter entweder mit elektrischem Strom verschlossen oder mit der Schere durchtrennt.

Unterbindung

Als Zeitpunkt für den Eingriff wählen viele Frauen den Termin unmittelbar nach der Entbindung. Dann wird im Bereich des Nabels ein kleines Loch in die Bauchdecke gemacht, durch das hindurch die Eileiter aufgesucht und anschliessend unterbunden werden.

Wenn dem Eingriff keine Geburt unmittelbar vorausgeht, wird die Sterilisation über eine Bauchspiegelung vorgenommen. Die Kosten, welche durch den Eingriff entstehen, werden nur in Ausnahmefällen von den Krankenkassen übernommen.

Sicherheit

Die Sicherheit ist mit einer Versagerquote (bei korrekter Technik) von 1:1000 sehr hoch. In den seltenen Fällen, in denen trotz Sterilisation eine Schwangerschaft entsteht, ist wegen der Gefahr einer Eileiterschwangerschaft möglichst früh ein Arzt zu konsultieren.

Barrieremethode

Zu den Methoden der Empfängnisverhütung, die den Kontakt von Samen und Eizelle verhindern sollen, zählen das Kondom, das Femidom, das Scheidendiaphragma (oder Scheidenpessar), die Portiokappe sowie Spermizide.

Kondom (Präservativ)

Kondom und Femidom ("Kondom für die Frau") sind die einzigen Verhütungsmittel, die auch einen relativen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bieten.

Eine korrekte Anwendung des Kondoms ist neben der Akzeptanz durch den Partner Voraussetzung für die Sicherheit. So sollte das Kondom nicht durch Nägel, Zähne oder Schmuckstücke verletzt werden (1 bis 16 Kondomrisse auf 161 Sexualkontakte). Zusätzlich verwendetes Gleitmittel, v.a. Vaseline, kann dem Kondom schaden. Das Kondom sollte frühzeitig übergestreift werden, also bevor der Penis Kontakt hat mit dem weiblichen Genital. Dabei muss am Ende ein kleines Reservoir gebildet werden für das Ejakulat.

Bei korrekter Anwendung liegt die Zuverlässigkeit dieser Methode (Pearl-Index) zwischen 3 und 30 Schwangerschaften pro 100 Frauenjahre, und in Kombination mit einem Spermatozid ist das Kondom beinahe so sicher wie die Pille.Ein zusätzlicher Vorteil des Kondoms liegt in seinem relativen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten sowie dem relativen Schutz vor Gebärmutterhalskrebs.

Das Femidom hat sich wegen der komplizierten Handhabung nicht durchsetzen können.

Das Scheidendiaphragma (Scheidenpessar)

Das Diaphragma wird vor allem von Frauen bevorzugt, welche die Pille und die Spirale nicht vertragen und selten Geschlechtsverkehr haben. Das Diaphragma besteht aus einem gewölbtem, mit Gummi überzogenem Spiralring. Bei korrektem Sitz kommt es vor die Gebärmutter zu liegen und ist damit ein Hindernis für die männlichen Samenzellen.

Voraussetzungen für eine ausreichende Sicherheit sind die Anpassung durch den Arzt, die korrekte Einlage des Diaphragmas durch die Frau sowie die Kombination mit Spermiziden oder dem Kondom. Das Diaphragma muss vor dem Koitus eingebracht werden und danach 6 bis 8 Stunden in der Scheide belassen werden. Das Körpergewicht sollte stabil sein (+/- 3 kg), da sonst eine neue Anpassung nötig ist.

Die Sicherheit dieser Methode (Pearl-Index) liegt bei 3 bis 30 Schwangerschaften pro 100 Frauenjahre. Nachteile sind die komplizierte Handhabung und häufigeres Auftreten von Harnwegsinfekten nach der Anwendung.

Verhütungspatch Evra

Ein Verhütungspatch ist ein Pflaster, das über die Haut Hormone (Oestrogene und Gestagene) abgibt. Es entspricht in seiner Wirkung der Pille und ist genauso sicher.

Das Pflaster Evra® wird einmal pro Woche immer am selben Wochentag während drei Wochen gewechselt. In der vierten Woche wird kein Pflaster aufgeklebt. In dieser einwöchigen Pause tritt die Periodenblutung ein. Dies entspricht den sieben pillenfreien Tagen bei der Pille.

Die Nebenwirkungen sind ebenfalls ähnlich wie bei der Pille. Ein Vorteil gegenüber der Pille besteht darin, dass bei Erbrechen und Durchfall der volle Schutz gewährleistet bleibt. Allerdings muss bei Einnahme bestimmter Antibiotika zusätzlich verhütet werden.

Evra® haftet gut auf der Haut - auch beim Duschen, Baden und in der Sauna.

Empfängnisverhütung durch periodische Enthaltsamkeit

Diesen Methoden liegt die Bestimmung von fruchtbaren und unfruchtbaren Tagen im weiblichen Zyklus und die Enthaltsamkeit an den fruchtbaren Tagen (periovulatorisch) zu Grunde.

Voraussetzungen dafür, dass diese Methode mit Erfolg angewendet werden kann, sind nebst dem Vorhandensein regelmässiger Menstruationsblutungen einerseits das Verständnis des weiblichen Zyklus und andererseits die Akzeptanz der Methode durch beide Partner.

Erfassen der Basaltemperatur

Beim Erfassen der Basaltemperatur wird der Zeitpunkt des Eisprungs von der Frau direkt erfasst. Wenn es nur in der Zeit nach dem dritten Tag nach Erhöhung der Temperatur bis zum Beginn der Regelblutung zu sexuellem Verkehr kommt, wird ein hoher Grad an Sicherheit erreicht.

Berechnung von fruchtbaren und unfruchtbaren Tagen nach Knaus-Onigo

Dabei kann der Zeitpunkt des Eisprungs nur vermutet werden, weshalb die Sicherheit deutlich geringer ist als bei den anderen Methoden mit periodischer Abstinenz.

Messung der Basaltemperatur

Hier wird der Zeitpunkt des Eisprungs von der Frau direkt erfasst. Wenn es nur in der Zeit nach dem dritten Tag nach Erhöhung der Temperatur bis zum Beginn der Regelblutung zu sexuellem Verkehr kommt, wird ein hoher Grad an Sicherheit erreicht.

Sympto-thermale Methode

Darunter versteht man die Empfängnisverhütung mittels Kombination von Selbstbeobachtungen. Nebst dem Messen der Basaltemperatur werden Veränderungen des Schleimes vom Gebärmutterhals berücksichtigt.

Es gibt auch Verhütungscomputer, Programme und Online-Angebote, die eine Erfassung und automatische Auswertung ermöglichen.

Die Zuverlässigkeit der oben genannten Methoden ist sehr unterschiedlich. Der Pearl-Index liegt zwischen 5 und 40.

Der coitus interruptus (Samenerguss ausserhalb der Vagina, "aufpassen") ist keine Verhütungsmethode , da auch vor dem eigentlichen Samenerguss befruchtungsfähige Spermien aus dem Penis austreten können.

Notfallverhütung

Vor allem bekannt ist die Pille danach - sie wird, wie der Name schon sagt, am Morgen nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen.

Die Pille danach

Vom Prinzip her handelt es sich bei der Pille danach um ein hormonelles Verhütungsmittel, das den Eisprung hemmt bzw. verzögert. Die Pille danach sollte jedoch nur in Ausnahmefällen nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr zur Zeit des Eisprungs Verwendung finden.

Es werden gleichzeitig zwei Tabletten Norveo®, spätestens 72 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr, eingenommen. Die Wirkung von Norveo® ist umso höher, je früher die Einnahme erfolgt ist.

Nach der Anwendung von Norveo® tritt die Menstruation bei über 50% der Frauen am erwarteten Termin ein. Sie kann jedoch auch etwas früher oder später als erwartet eintreffen. Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Unterbauchschmerzen, Kopfschmerzen und Müdigkeit halten in der Regel nicht lange an. Sollte es innerhalb der ersten drei Stunden nach Einnahme der Tabletten zum Erbrechen kommen, so müssen zusätzlich zwei weitere Tabletten Norveo® eingenommen werden, um die Wirksamkeit zu gewährleisten. Die rechtzeitige Einnahme von Norveo® kann neun von zehn Schwangerschaften verhüten.

Die Pille danach wird rezeptfrei in jeder Apotheke durch die Apothekerin/den Apotheker an die betroffene Frau persönlich abgegeben. Frauen unter 16 Jahren benötigen jedoch ein ärztliches Beratungsgespräch.

Einlage einer Spirale

Bis 120 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr kann auch eine Spirale eingelegt werden, um zu verhüten, dass sich eine befruchtete Eizelle einnistet.

Unerwünschte Schwangerschaft

Nicht jede Schwangerschaft ist geplant und erwünscht. Oft werden Frauen überrascht von einem positiven Schwangerschaftstest und manchmal treten Schwangerschaften in Lebenssituationen ein, in denen die betroffene Frau sich durch eine Schwangerschaft und die Geburt und Erziehung eines Kindes überfordert fühlt.

Fristenlösung

Seit dem 1. Oktober 2002 ist in der Schweiz die neue Bestimmung zum straflosen Schwangerschaftsabbruch in Kraft. Gemäss Artikel 118-120 des Schweizerischen Strafgesetzbuches gilt, dass eine Schwangerschaft bis zur 12. Woche unter gewissen Bedingungen straffrei abgebrochen werden kann.

Diese Bedingungen beinhalten eine schriftliche Einverständniserklärung durch die Schwangere, sowie ein ausführliches Beratungsgespräch durch den Spitalarzt.

Schwangerschaften, die älter als 12 Wochen sind, dürfen nur in speziellen Situationen abgebrochen werden.

Einen Leitfaden zu diesem Thema hält der Kantonsärztliche Dienst bereit, wo Sie sich im Bereich Infoblätter orientieren können. Auch die Beratungsstelle für Familienplanung, Schwangerschaft und Sexualität hilft Ihnen weiter.

Zeitpunkt und Methode

Ein Schwangerschaftsabbruch sollte so früh wie möglich, auf jeden Fall vor der vollendeten 12. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Der Schwangerschaftsabbruch wird in Narkose als kurzer operativer Eingriff vorgenommen und erfolgt in der Regel ambulant.

In Ausnahmefällen ist es auch später noch möglich, die Schwangerschaft zu beenden; meist muss aber dann mit Medikamenten zunächst das Ausstossen des Feten bewirkt und anschliessend trotzdem noch in Narkose eine Ausschabung durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Dauer der Hospitalisation.

Sobald ein Kind lebensfähig ist, darf kein Schwangerschaftsabbruch mehr vorgenommen werden. Dies ist ab der vollendeten 24. Schwangerschaftswoche der Fall.

Der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch ist bis spätestens Ende der 7. Schwangerschaftswoche (= 49. Schwangerschaftstag) möglich. Mit dieser Methode kann man eine Operation vermeiden, nicht aber einen ambulanten Aufenthalt im Spital. Ausserdem muss 10 Tage nach Medikamenteneinnahme eine Ultraschallkontrolle beim Frauenarzt durchgeführt werden.

Informationen

Frauen, die nicht darauf vorbereitet sind, ein Kind zu haben und sich in persönlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen informieren möchten, können sich an die Beratungsstelle für Familienplanung, Schwangerschaft und Sexualität wenden.