Krebserkrankungen

Jeder dritte Mensch ist in Europa einmal im Laufe seines Lebens mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Jeder fünfte Mensch stirbt daran. Bei uns steht Krebs als Todesursache hinter den Herz-Kreislauf-Erkrankungen an zweiter Stelle.

Häufigkeit

Bei Frauen ist der Brustkrebs am häufigsten, gefolgt von Darm- und Lungenkrebs, wie Sie der unten aufgeführten Abbildung entnehmen können.

Entstehung und Ursachen

Gesunde Zellen wachsen und teilen sich kontrolliert. Bei bösartigen Krebszellen ist diese Kontrolle nicht mehr vorhanden, sie teilen sich unkontrolliert, meist rasch und beachten die Grenzen von Nachbarorganen nicht.

Gelangen sie so ins Lymph- oder Blutsystem, können sich Zellverbände im ganzen Körper niederlassen und sogenannte Metastasen bilden.

Die Ursache für die Krebsentstehung ist in den meisten Fällen unbekannt. Oft spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Dazu gehören erbliche Anlagen und Umweltfaktoren wie Ernährung und Lebensstil. In anderen Fällen kommen auch Viren oder Bakterien als Krebsauslöser in Betracht.

Krebsvorbeugung

Einigen Krebsarten kann man vorbeugen. So zum Beispiel durch den Verzicht auf das Rauchen, welches zu 90% die Erkrankung an Lungenkrebs verursacht, oder durch Vermeidung übermässiger Sonnenbestrahlung, was bösartigen Hautkrebs auslösen kann. Ein gesunder Lebensstil kann aber viele Risikofaktoren, wie zum Beispiel das Alter, nicht beeinflussen.

In der Frauenheilkunde spielen ausserdem Vorsorgeuntersuchungen eine grosse Rolle. Dabei sollen, zum Beispiel mit dem Krebsabstrich vom Gebärmutterhals, schon Vorstufen von Krebs erfasst werden oder mit der Mammographie der Brustkrebs besonders früh entdeckt werden. Sinn solcher Vorsorgeuntersuchungen ist das Erfassen einer Krankheit in einem Frühstadium, in welchem die Chancen einer erfolgreichen Behandlung noch möglichst gut sind. Folgende Untersuchungen sind allen Frauen zu empfehlen:

  • Selbstkontrolle der Brust am Ende jeder Menstruationsblutung
  • Das Durchführenlassen einer Basismammographie alle zwei Jahre ab dem 50. Lebensjahr auch ohne Tastbefund bis zum 70. Lebensjahr.
  • Das regelmässige Durchführenlassen (einmal pro Jahr) eines Zellabstriches vom Muttermund ab Aufnahme der sexuellen Aktivität.

Leider gibt es nicht für alle Krebsarten Vorsorgeuntersuchungen. Bei den gynäkologischen Tumoren trifft dies z. B. auf das Ovarialkarzinom, den Eierstockkrebs, zu, der infolgedessen häufig erst in einem späten Tumorstadium diagnostiziert wird.

Tumormarker

Tumormarker sind Substanzen, welche vom Krebs selber oder vom Organismus als Reaktion auf das Wachstum eines Tumors gebildet werden. Sie können im Blut bestimmt werden.

Dabei gilt es zu beachten, dass beinahe alle heute bekannten Tumormarker in niedriger Konzentration auch bei gesunden Menschen vorkommen und nicht nur bösartige Erkrankungen zu einer Erhöhung der Tumormarker führen.

Ausserdem bilden nicht alle Krebsarten Tumormarker und diese sind auch nicht spezifisch. Deshalb sind Tumormarker weniger zur Früherkennung einer Krebserkrankung geeignet als zum Beispiel als Verlaufskontrolle unter laufender Therapie oder zum Erkennen eines Rezidivs. Aber auch dafür ist Voraussetzung, dass der zu behandelnde Krebs überhaupt Tumormarker aufweist.