Laparoskopische Myomoperation

Myome sind gutartige Tumoren, die im Gebärmuttermuskel entstehen. Im Alter von etwa 40 Jahren findet man Myome bei jeder zweiten Frau, aber auch sehr viel jüngere Frauen können davon betroffen sein. Der genaue Grund für das Entstehen von Myomen ist nicht bekannt, es sind aber sowohl familiäre Häufungen als auch ethnische Prädispositionen bekannt.

Eine Erhaltung der Gebärmutter ist bei bestehendem Kinderwunsch selbst bei zahlreichen und grossen Myomen nach unserer Erfahrung fast immer möglich.

Nicht immer verursachen Myome Probleme, häufig können sie jedoch schwere Symptome verursachen.

Die häufigsten Störungen sind:

  • Blutungsstörungen (starke und verlängerte Menstruationsblutungen, unregelmässige Blutung. Die daraus resultierende Blutarmut kann ihrerseits für Müdigkeit und nachlassende Leistungsfähigkeit, Haar- und Hautprobleme verantwortlich sein.)
  • Unterbauchschmerzen
  • Menstruationsschmerzen (Dysmenorrhoe)
  • Druckbeschwerden (z.B. auf Blase/Darm)
  • Unerfüllter Kinderwunsch
  • Rasches Grössenwachstum

Minimal-invasive Chirurgie mit Erhalt der Gebärmutter (Myomenukleation)

Leider gibt es bis heute keine Medikamente, welche Myome zum Verschwinden bringen, allenfalls lassen sich Wachstum oder Blutungsstörungen mit der Gabe von Hormonpräparaten günstig beeinflussen.

Heute ist es aber möglich, mit modernen mikrochirurgischen schonenden minimal-invasiven Techniken die Myome sicher aus der Gebärmutter zu entfernen, ohne diese zu zerstören.

Am Kantonsspital Baden sind wir darauf spezialisiert, auch in sehr schwierigen und komplexen Fällen die Gebärmutter erhalten zu können.

Minimalinvasive Gebärmutterentfernung

Bei abgeschlossenem Kinderwunsch und Myomen ist die Entfernung der Gebärmutter häufig die beste Therapiewahl. Auch diese kann schonend minimalinvasiv durchgeführt werden. Das Team des KSB verfügt über eine sehr umfangreiche Erfahrung auf diesem Gebiet. Selbst bei massiv vergrösserter Gebärmutter kann in aller Regel ein Bauchschnitt vermieden werden.

Hat die Entfernung der Gebärmutter langfristige Risiken?

Viele Frauen sind unsicher, wie sich eine Entfernung der Gebärmutter auf ihren Körper auswirkt. Die Eierstöcke werden bei dieser Operation meist belassen, so dass in der Folge nicht mit hormonellen Veränderungen (Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen etc.) zu rechnen ist. Die Entfernung der Gebärmutter führt nicht zu einem höheren Risiko für Senkungszustände des Beckenbodens. Auch die Sexualität wird in den meisten Fällen eher positiv beeinflusst, wie unterschiedliche Studien zu diesem Thema gezeigt haben.

Anwendung spezieller operativer Techniken – Roboterassistierte Chirurgie

In besonderen Fällen verwenden wir den Da Vinci© Operationsroboter, der ein sehr präzises, äusserst blutungsarmes Operieren selbst in sehr komplexen Situationen ermöglicht. Unsere Patientinnen profitieren von unserer ausgewiesenen Erfahrung mit dieser zukunftsweisenden Technik.

Alternativen zu operativen Myomentfernung

Radiofrequenzablation mit dem Sonata©-System

Anstatt Myome operativ zu entfernen, können diese auch minimalinvasiv verödet werden. Dies geschieht mit der Sonata©-Methode. Bei dieser werden die Myome mit einer Nadelelektrode sondiert, durch die Anwendung von elektrischem Strom kommt es anschliessend zu einer Hitzeentwicklung im Myom, welche zu einem Gewebsuntergang führt. Blutungsstörungen verschwinden häufig unmittelbar nach der Anwendung, in dem folgenden Monaten kommt es auch zu einer Schrumpfung der Myome. Diese Technik wird in einer kurzen Narkose durchgeführt, als Zugangsweg dient der Gebärmutterhalskanal – es sind also keine Schnitte erforderlich und es entstehen auch folglich keine Narben.

Viele, aber nicht alle Myome eignen sich für eine Behandlung mit diesem System. Gerne führen wir eine detaillierte Beratung in unserer Sprechstunde durch.

Sonata©-System: Die Verödung der Myome (Quelle: Gynesonics)

Verödung der Myome durch Embolisation

Eine Myom-Embolisation kommt erst in Frage, wenn der Kinderwunsch abgeschlossen ist. Da bei dieser Methode die Blutzufuhr zur Gebärmutter unterbrochen wird, könnten nämlich bei einer allfälligen späteren Schwangerschaft Komplikationen auftreten.

Eine Myomembolisation kann sowohl bei Blutungsstörungen als auch bei Druckbeschwerden durch Myome durchgeführt werden. Nicht jede Patientin mit Uterus myomatosus ist jedoch für eine solche Behandlung geeignet. Im Vorfeld wird neben eine Beratung eine MRI (Magnetresonanztomographie) Untersuchung durchgeführt, um die Situation zu beurteilen.

Bei der Myom-Embolisation ist die Patientin bei Bewusstsein, aber etwas schläfrig und hat keine Schmerzen. Beim Eingriff erhält man durch einen kleinen Einstich in der Leiste Zugang in die Arterie. Ein Katheter wird unter Durchleuchtungskontrolle zur Gebärmutterarterie (Arteria uterina) vorgeschoben, durch diesen werden dann spezielle Kunststoffpartikel eingespritzt. Auf diese Weise wird die Durchblutung gedrosselt und die Myome schrumpfen.

Die Myom-Embolisation wird am Kantonsspital Baden durch einen erfahrene Experten durchgeführt. Die Patientinnen bleiben üblicherweise eine Nacht zur Überwachung im Spital.

Typische Nebenwirkungen nach dem Eingriff sind Schmerzen und Krämpfe, die mit entsprechenden Medikamenten gut behandelt werden. Gelegentlich tritt nach dem Eingriff als Zeichen des Tumorzerfalls Fieber auf, das mit fiebersenkenden Mitteln behandelt wird. Die behandelten Frauen können etwa nach einer Woche wieder ihre Arbeit voll aufnehmen.

Verödung der Myome durch arterielle Embolisation