Hormone und Hormonbehandlung

Hormone wirken nicht nur auf Herz und Kreislauf, sondern möglicherweise gibt es auch einen Zusammenhang mit der Alzheimer-Erkrankung.

Hormone und Alzheimer

Möglicherweise besteht bei Frauen, die nicht älter als 65 Jahre sind und Hormone einnehmen zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden, eine Schutzwirkung vor der Alzheimer-Erkrankung.

Zur Behandlung oder Vorbeugung allein kann eine Hormontherapie allerdings nicht empfohlen werden.

Hormone und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Hormone wirken auf Herz und Kreislauf. Man beobachtet bei Frauen nach der Menopause eine deutliche Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Vor den Wechseljahren haben Frauen im Vergleich zu Männern aufgrund ihrer Oestrogene ein viel geringeres Risiko für Herz- Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Herzinfarkt, Hirnschlag). Nach der Menopause beobachtet man bei ihnen eine deutliche Zunahme dieser Krankheitsbilder.

Frauen unter 60 Jahren, die aufgrund von Wechseljahresbeschwerden Hormone nehmen, profitieren wiederum von den günstigen Effekten auf das Herz-Kreislauf-System. Andererseits wird eine dreifache Risikoerhöhung für venöse Thrombo-Embolien beobachtet, dies ist vor allem für Frauen mit Risikofaktoren wie z.B. Übergewicht relevant.

Krebsrisiko durch Hormone

Mehrere Faktoren deuten auf einen Zusammenhang zwischen der Hormonsubstitution und dem Brustkrebsrisiko hin. Klare Beweise fehlen jedoch auch heute noch.

Mit grosser Sicherheit besteht kein erhöhtes Risiko, wenn eine Hormonersatztherapie weniger als fünf Jahre angewendet wird. Nach dem fünften Anwendungsjahr steigt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, um ca. 0,5%. Nach 15 Jahren Hormoneinnahme sind es ca. 3% Risikosteigerung. Dieses erhöhte Risiko geht jedoch nach Therapieende verloren.

Dagegen ist der Zusammenhang von alleiniger Oestrogengabe und Gebärmutterkrebs eindeutig belegt. Wenn aber jede Frau, die noch eine Gebärmutter hat, Oestrogene - wie empfohlen - nur in Kombination oder mit zyklischer Zugabe von Progesteron anwendet, nimmt das Risiko sogar ab.

Nach wie vor bleibt zu betonen, dass die Gesamtsterblichkeit für Frauen unter Hormonsubstitution erniedrigt ist, weil Brustkrebserkrankungen hier meist in einem sehr frühen Stadium entdeckt werden.

Diese Fakten müssen mit jeder einzelnen Frau besprochen werden. Nur zusammen kann ein individuelles Risikoprofil erarbeitet werden und der Entscheid pro oder contra Hormone wird von der persönlichen Situation jeder Frau beeinflusst.