05.04.2022

Geschäftsjahr 2021: KSB erwirtschaftet EBITDA-Marge von 9,5 Prozent

Das Kantonsspital Baden (KSB) hat im Geschäftsjahr 2021 einen Gewinn in der Höhe von 15,5 Millionen Franken erwirtschaftet. Die EBITDA-Marge beträgt 9,5 Prozent. Damit wurde die Zielvorgabe des Eigentümers von mindestens zehn Prozent nicht ganz erreicht. Leistungsmässig hat das KSB jedoch das intensivste Jahr seiner Geschichte hinter sich. Mit 21'561 Patienten im stationären und 215'379 Patienten im ambulanten Bereich wurden Rekordwerte verzeichnet.

Nicht nur bei den Patientenaustritten, sondern auch bei den Geburten, Notfällen sowie bei der Anzahl Pflegetagen verzeichnete das KSB 2021 Höchstwerte. «Dies zeigt auf eindrückliche Art und Weise, mit wie viel Engagement sich unsere Mitarbeitenden für das Wohl unserer Patienten einsetzen», sagt KSB-CEO Adrian Schmitter. «Zudem sind diese Daten ein Beleg dafür, dass das KSB als Anlaufstelle für medizinische Fragen sehr geschätzt wird.»

Durch das ausserordentlich hohe Wachstum der Leistungen erreichte auch der Umsatz einen neuen Höchstwert. Der Betriebsertrag konnte von 398,1 Mio. Franken im Jahr 2020 auf 451,8 Mio. Franken gesteigert werden. Hatte 2020 unter dem Strich ein Verlust von 5,1 Mio. Franken resultiert, so schrieb das KSB im Jahr 2021 mit einem Jahresergebnis von 15,5 Mio. Franken wieder schwarze Zahlen.

Rahmenbedingungen verschlechtern sich

Die EBITDA-Marge (Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Zinsen) konnte von 5,1 Prozent im Jahr 2020 auf 9,5 Prozent gesteigert werden. Zur Erinnerung: Vor Ausbruch der Corona-Pandemie hatte das KSB stets eine EBITDA-Marge von über zehn Prozent erreicht. Die Faustregel lautet, dass ein Spital eine EBITDA-Marge von zehn Prozent erwirtschaften muss, will es langfristig eigenständig funktionieren.

Dieses Ziel zu erreichen, werde immer schwieriger, sagt Schmitter: «Das Gesundheitswesen ist stark reguliert. Höhere Kosten können nicht einfach auf die Konsumenten abgewälzt werden. Während die Anforderungen und Auflagen von Behörden und Fachgesellschaften laufend zunehmen, bleiben die Vergütungen konstant. Eine Anpassung der Tarife wäre deshalb wünschenswert.»

Corona-Entschädigung nicht kostendeckend

Negativ auf den Geschäftsgang ausgewirkt hat sich auch Corona. Die Behandlung von Corona-Patienten ist vielfach nicht kostendeckend, und für die Mehrkosten und Ertragsausfälle, die Corona verursachte, ist das KSB nicht in vollem Umfang entschädigt worden. Vom Kanton Aargau erhielt das KSB 14,6 Mio. Franken Corona-Entschädigungen für das «annus horribilis 2020».

«Nimmt man den Mittelwert der EBITDA-Margen von 2020 (5,1%) und 2021 (9,5%), also 7,3%, so wird augenfällig, dass damit ein ungedecktes Loch von rund 20 Millionen Franken entstanden ist», sagt KSB-CFO Philippe Scheuzger. Das KSB hofft, auch für 2021 zumindest einen Teil dieses Betrages aus dem vom Grossen Rat freigegebenen Sonderetat zu erhalten.

Ebenfalls belastet haben die Bilanz die zahlreichen Investitionen, die das KSB getätigt hat. In diese Kategorie gehören neben dem 545 Mio. Franken teuren Neubau, dessen Inbetriebnahme im Herbst 2024 vorgesehen ist, auch diverse Digitalisierungsprojekte, die das KSB fit für die Zukunft machen. Dazu kommen noch Investitionen in den Aussenstandorten in Dietikon, Muri, Brugg, Leuggern und Baden-City, die dereinst Früchte tragen werden.

Ausgezeichneter Arbeitgeber

Das KSB investiert jedoch nicht nur in die Infrastruktur, sondern auch ins Personal. Während andere Spitäler während der Pandemie mangels Personal Betten reduzieren mussten, konnte das KSB seine Kapazität auf der IPS und IMC erhöhen. Insgesamt wurden 2021 auf dem KSB-Gesundheitscampus rund hundert neue Stellen geschaffen. Mit 3244 Mitarbeitenden aus über fünfzig Nationen ist das KSB mittlerweile nicht nur einer der grössten, sondern auch attraktivsten Arbeitgeber in der Region.

Dies lässt sich auch daran erkennen, dass Handelszeitung, Le Temps und Statista das KSB bereits zum dritten Mal in Folge (2020, 2021 und 2022) mit dem Gütesiegel «beste Arbeitgeber» ausgezeichnet haben. Bei dem vom Wirtschaftsmagazin Bilanz erstellten Ranking der innovativsten Unternehmen der Schweiz wiederum belegt das KSB unter den Spitälern Rang 1.

Bestmögliche Behandlung

«Uns ist es ein wichtiges Anliegen, mit der medizinischen Entwicklung Schritt zu halten», sagt Daniel Heller, Präsident des Verwaltungsrates. «Im KSB Health Innovation Hub können wir uns gut mit Partnern und Startups vernetzen, um gemeinsam neue Wege zu gehen. Ziel unserer Aktivitäten ist es, den Patienten auch in Zukunft die bestmögliche Behandlung bieten zu können.»

Die Patienten wiederum schätzen die Qualität, die ihnen am KSB geboten wird. Dies geht aus der digitalen Befragung hervor, die das KSB zusammen mit der Firma Swiss Qualiquest durchführt. Die Weiterempfehlungsrate beträgt 96 Prozent, und der Net-Promoter-Score (NPS) liegt bei +59. Die Qualität der Behandlung bewerten die Patienten mit 4,7 von 5 möglichen Punkten, was insofern ein sehr gutes Ergebnis ist, als dieser Wert auf der Rückmeldung von über 3000 Patienten basiert.

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Blick in den OP-Saal: KSB-Chirurgen bei einem Baucheingriff.
Im KSB wurden im Jahr 2021 so viele Patienten wie noch nie behandelt.