Thrombose

Eine Thrombose ist ein Blutgerinnsel, das sowohl im venösen (zum Herzen führenden) als auch im arteriellen (vom Herzen wegführenden) Gefässgebiet auftreten kann.

Löst sich ein Gerinnsel in die Blutbahn und führt an einer anderen Stelle zu einer Verstopfung, spricht man von einer Embolie. Bei Lungenembolie zum Beispiel löst sich ein Gerinnsel - in der Regel von einer Beinvene - und gelangt via Herz in die Lungenstrombahn.

Thrombophilie

Unter diesem Begriff versteht man eine angeborene oder erworbene (durch Medikamente, Begleiterkrankungen) Veränderung im Gerinnungssystem, die zu einer Thromboseneigung führt.

Thromboserisikosituationen

Thromboserisikosituationen sind Situationen, in denen Thrombosen oder Embolien häufiger vorkommen (z. B. Zustand nach Operationen, Gipsverbänden, Krebserkrankungen, starkes Übergewicht), Einnahme von Antibabypille oder Hormonersatzbehandlung in den Wechseljahren, Schwangerschaft, Wochenbett, lange Flug- und Autoreisen.

Die Kombination aus Thrombophilie und Risikosituation führt häufiger zu einer Thrombose als die Thrombophilie oder die Risikosituation alleine. Die Häufigkeit der Thrombose wird auf 1 Fall pro 1000 Einwohner pro Jahr geschätzt und nimmt mit dem Alter deutlich zu.

Wann ist eine Abklärung angezeigt?

  • Zustand nach tiefer Venenthrombose, Lungenembolie (wenn keine Risikosituaion vorliegt)
  • Bei Thrombosen und Embolien mit Risikosituation in jüngeren Jahren (Alter <50 Jahren)
  • Bei Thrombose- und Emboliebelastung in der Familie (erstgradige Verwandte) - erst ab Pubertät, da Thrombosen bei Kindern sehr selten auftreten.
  • Zur Abklärung bei wiederholtem Kindsverlust in der Schwangerschaft.
  • Bei wiederholten Thrombosen/Embolien (Evaluation einer Familienabklärung)
  • Frauen vor Einnahme der Antibabypille (falls eine Venenthrombose/LE in der Familie - 1. Grad Verwandte - besteht oder eine hereditäre Thrombophilie in der Familie vorliegt.
  • Venenthrombose an aussergewöhnlichen Stellen im Kopf (zerebrale VT, Bauchraum (Mesenterialthrombose))
Wann sollte eine Begleitung in besonderen Risikosituaionen erfolgen?

  • Regelmässige Kontrolle der Blutgerinnung in der Schwangerschaft nach Thrombosen/Lungenembolien, bei bekannter Thrombophilie und bei wiederholtem Kindsverlust in der Schwangerschaft.
Was beinhaltet die Untersuchung?

  • Ausführliche Befragung zum früheren und jetzigen Gesundheitszustand sowie Belastung durch Thrombosen und Lungenembolien in der Familie (Blutsverwandte). Bitte erkundigen Sie sich vorgängig bei Ihren Angehörigen, ob derartige Ereignisse bekannt sind und bringen Sie allfällig vorhandene Berichte in die Sprechstunde mit.
  • Beratung und praktische Konsequenzen bezüglich Vermeidung von erneuten Ereignissen. Vorgehen bei angeborenen Thrombophilien mit Möglichkeit einer Vererbung.
  • Empfehlung bezüglich Wahl und Dauer der Blutverdünnung.
  • Eine Blutentnahme aus der Vene - in der Regel nüchtern (keine Nahrungs- und Getränkeeinnahme, ausser Wasser und ungesüsstem schwarzen Tee oder Kaffee während 8 Stunden).


Spezielle Angebote

Begleitung von Risiko-Schwangerschaften unter Prophylaxe mit niedri-molekularer Heparie unter Gerinnungs-Monitoring.