Mikrobiologie

Der Fachbereich Mikrobiologie des Zentrallabors KSB (MIK ZL KSB) befasst sich mit der Identifizierung und Typisierung und oft auch Quantifizierung von human-pathogenen Mikroorganismen aus Körperflüssigkeiten und Biopsaten des Menschen.

Unter Mikroorganismen werden zum einen einzellige, prokaryotische und eukaryotische Lebewesen (Bakterien über Pilze bis zu einzelligen Parasiten), zum anderen auch Viren verstanden.

Des Weiteren können auch mehrzellige Parasiten wie Helminthen Gegenstand der mikrobiologischen Untersuchung werden. Ihnen gemeinsam ist, dass sie beim Menschen Infektionserkrankungen verursachen können. Die Identifizierung erfolgt über verschiedene morphologische, biochemische und molekularbiologische Techniken.

Bei der Charakterisierung/Typisierung von Bakterien und Pilzen werden v.a. deren natürliche und erworbene Resistenzen gegenüber Antibiotika und Antimykotika getestet, um eine adäquate Therapie mit maximal möglichem Effekt gegenüber den MO bei geringstmöglichen Nebenwirkungen für den Patienten zu definieren.

Der Fachbereich MIK ZL KSB ist im Besitz einer Betriebsbewilligung des BAG gemäss der „Verordnung über mikrobiologische und serologische Laboratorien (1996)“. In diesem Kontext arbeitet die Mikrobiologie ZL KSB innerkantonal eng mit dem Institut für Mikrobiologie des Kantonsspitals Aarau zusammen. Der Fachbereich MIK ZL KSB ist gemäss ESV (Einschliessungsverordnung) für MO der Risikostufe 2 zertifiziert. Werden MO von höheren Risikostufen (>2) vermutet, werden die Primärproben zur weiteren Prüfung an entsprechend qualifizierte externe Partnerlabore verschickt. Die Einstufung der MO in Risikogruppen erfolgt durch internationale Gremien und wird durch das BAFU (BA für Umwelt) als Listen publiziert.

Der Fachbereich Mikrobiologie des Zentrallabor KSB erarbeitet die meisten Untersuchungen mit eigenem internem Personal. Spezielle Untersuchungen werden an externe Partnerlabors per Kurier verschickt. In der Regel werden die externen Befunde entsprechend gekennzeichnet. Speziell bezeichnete MO werden zur genaueren Typisierung an schweizerische Referenzlaboratorien verschickt.

Um einen maximalen Nutzen für die Patientinnen und Patienten des KSB zu erreichen, arbeitet der Fachbereich MIK ZL KSB eng mit der Abteilung Spitalhygiene und Infektiologie des KSB zusammen. Bezeichnete Untersuchungsergebnisse werden rasch kommuniziert, um einer Verbreitung von bestimmten MO im Spital vorzubeugen. Nosokomiale Erreger sind gegenüber vielen Antibiotika resistent und müssen raschestmöglich erkannt werden. Eine schnelle, zielgerichtete Analytik sowie eine rasche Kommunikation sind gute Voraussetzungen, um dieses Problem zu meistern.

Der behandelnde Arzt erhält die Resultate der Untersuchung telefonisch (bei wichtigen wegweisenden Resultaten) und in adäquater Zeit schriftlich und elektronisch als Laborbefund. Die Abrechnung erfolgt nach den Vorgaben der Analysenliste der BAG.

Einen Beitrag zur Erkennung und Eindämmung der zunehmenden Antibiotika-Resistenzen leistet der Fachbereich MIK ZL KSB durch die anonymisierte Übermittlung von Antibiogrammen an die zentrale Erfassungsstelle in Bern (anresis.ch). Nach der Analytik (post-analytische Phase) werden die Primärproben sowie die kultivierten und untersuchten MO in der Regel 1 Woche im Fachbereich MIK ZL KSB aufbewahrt. Anschliessend erfolgt die thermische Vernichtung der Primärproben und Kulturen sowie deren Entsorgung.