10.11.2017

Heilende Architektur: So sieht das neue KSB aus

Der Neubau des Kantonsspitals Baden (KSB) nimmt konkrete Formen an: Im Heizwerk des Spitals ist ein erstes Musterzimmer aufgebaut worden. Die verschiedenen Nutzergruppen können sich so ein Bild vom Spital der Zukunft machen. Gleichzeitig können allfällige planerische Mängel korrigiert werden.

„Der Teufel steckt bekanntlich im Detail“, sagt Architekt Hans-Rudolf Gmünder, der sich beim KSB als Gesamtprojektleiter um den Neubau kümmert. Um dereinst effiziente Abläufe und Prozesse zu gewährleisten, müssen auch vermeintliche Kleinigkeiten perfekt aufeinander abgestimmt werden. „Eine Steckdose, die am falschen Ort installiert wird, kann zu einem Ärgernis werden, das im Nachhinein für viel Geld korrigiert werden muss“, nennt Gmünder ein Beispiel.

Um solche Fehler zu vermeiden, ist nun ein Musterzimmer eingerichtet worden. Dieser Prototyp vermittelt den Ärzten und dem Pflegepersonal einen Eindruck von den Dimensionen und der Raumaufteilung. So kann vor Ort getestet werden, ob die in der Theorie angedachten Abläufe und Prozesse tatsächlich praxistauglich sind.

Heilende Wirkung der Architektur

Den Wettbewerb für den 450 Millionen Franken teuren Neubau des KSB hat das Architektenbüro Nickl & Partner mit dem Projekt „Agnes“ gewonnen. Während die Raumaufteilung des sechs Stockwerke hohen Gebäudes bereits weitgehend definiert ist, sind die Planer derzeit mit der Innenausstattung beschäftigt. Eine wichtige Rolle spielt dabei das
Konzept der sogenannten „Heilenden Architektur“. Das KSB profitiert dabei von der Erfahrung von Professorin Christine Nickl-Weller, die an der Technischen Universität Berlin einen Lehrstuhl für die Fachrichtung „Healing Architecture“ hat.

Was auf den ersten Blick esoterisch tönt, stützt sich auf ein breites Spektrum an Erkenntnissen. In der Tat haben Faktoren wie Lichtqualität, Geräusche, Gerüche, Materialien, Kunst am Bau, die Grundrissorganisation und die Einbindung des Spitals in die Umgebung nicht nur Einfluss auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, sondern auch auf den Heilungsverlauf. „Gute Architektur“, sagt Christine Nickl-Weller, „kann eine heilende Wirkung haben.“

Erwiesen ist beispielsweise, dass eine Aussicht ins Grüne stressmindernd wirkt und somit den Genesungsprozess positiv unterstützen kann. Helle Parkettböden, hohe Räume, eine clevere
Beleuchtung und aussichtsreiche Fenster werden daher das neue KSB prägen, dessen Eröffnung für 2022 vorgesehen ist.

Baugesuch eingereicht

Die Vorbereitungen für das Bauvorhaben laufen plangemäss. Nachdem das Vorprojekt abgesegnet worden ist, hat das KSB bei der Stadt Baden nun das Baugesuch eingereicht. Das Dossier umfasst über dreissig A4-Ordner mit insgesamt 800 Quadratmetern Plänen, was
einer Fläche von rund drei Tennisplätzen entspricht. Laut Zeitplan wird der definitive Baubescheid im Juni 2018 erwartet, während der Spatenstich voraussichtlich Anfang September 2018 erfolgen wird.

Nach dem Bezug des Neubaus im Jahr 2022 wird das alte, aus den 1970er Jahren stammende Spitalgebäude abgerissen. Die ursprünglich geplante Sanierung des Haupttraktes wurde
2010 fallengelassen, da diese gleich teuer gekommen wäre wie ein Neubau, den parallel laufenden Spitalbetrieb aber massiv beeinträchtigt hätte.

Schöne Aussichten: Helle Farbtöne und viel Aussenlicht prägen die Räume im neuen KSB.
Trockenübung: Im Heizwerk des KSB wird das Musterzimmer errichtet.
Fenster zum Hof: Herzstück des neuen KSB ist der Innenhof mit vielen Pflanzen.
Haupteingang: Das neue KSB öffnet voraussichtlich 2022 seine Pforten.
Schwarz auf weiss: KSB-CEO Adrian Schmitter, VR-Präsident Daniel Heller und Projektleiter Hans-Rudolf Gmünder (von links) unterzeichnen das Baugesuch für den Spitalneubau.
Umfangreich: Das Baugesuch für den KSB-Neubau umfasst über dreissig A4-Ordner mit insgesamt 800 Quadratmetern Plänen.
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