30.06.2022

KSB-Neubau erhält 24h-Apotheke

In den Neubau des Kantonsspitals Baden (KSB) wird eine Apotheke mit einem 24-Stunden-Betrieb integriert. Betrieben wird diese von der neu gegründeten Regionale Apotheke AG, einem Zusammenschluss von zehn Apotheken. Ziel ist es, dass diese Gesellschaft bis zur Inbetriebnahme des neuen Spitals im Herbst 2024 über 30 Apotheken aus der Region umfassen wird.

Mit dieser Lösung wird das im Kanton Aargau geltende Verbot der ärztlichen Medikamentenabgabe, im Fachjargon «Selbstdispensationsverbot» genannt, eingehalten. Dank der Integration der Apotheke in den Spitalneubau bleiben den Patientinnen und Patienten jedoch weite Wege bei der Medikamentenbeschaffung erspart.

Die Apotheke wird während sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr geöffnet sein. Da sie direkt im Eingangsbereich des Spitals untergebracht ist, ist sie sowohl für austretende Patienten als auch für die Bevölkerung gut erreichbar. «Es handelt sich um eine der attraktivsten Flächen in unserem neuen Spital», sagt KSB-CEO Adrian Schmitter. «Wir vermieten sie bewusst an die Apotheker, weil wir damit den Patienten und der Bevölkerung einen Mehrwert bieten wollen.»

Die am 12. Januar 2022 gegründete Regionale Apotheke Baden AG (RABAG) überzeugte im Bewerbungsverfahren mit dem attraktivsten Konzept, das unter dem Motto «Miteinander im Gesundheitswesen» steht. Dieses sieht vor, die Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitsberufe, das Zusammenspiel zwischen stationärer und ambulanter Versorgung sowie die Vernetzung der verschiedenen Leistungserbringer zu fördern.

Kapitalerhöhung geplant

An der RABAG sind zehn Apotheken aus der Region beteiligt. Ziel sei es, alle 35 Apotheken, welche in der Genossenschaft Notfall-Apotheke Region Baden organisiert sind, zu einem Engagement in der neuen Gesellschaft zu bewegen, sagt Urs Humbel, Verwaltungsratspräsident der RABAG. «Zum Start war es einfacher, das Projekt nur mit einigen wenigen Partnern aufzugleisen. Nun ist es jedoch an der Zeit, weitere Aktionäre an Bord zu holen.» Das Aktienkapital von derzeit 100'000 Franken soll in den kommenden Monaten entsprechend aufgestockt werden.

Humbel bezeichnet die Integration der 24h-Apotheke in den KSB-Neubau als «zukunftsträchtige Lösung». Einen grossen Vorteil sieht er insbesondere in der Vernetzung der Apotheken: «Die Kommunikation zwischen der Apotheke im KSB und den Stammapotheken der Kunden ist von zentraler Bedeutung. Davon profitiert der Kunde, der auch bei einem Nachschub genau dasjenige Präparat erhält, das ihm der Arzt verschrieben hat. Denn die Stammapotheke wird aufgrund des Informationsflusses exakt wissen, was dem Patienten ursprünglich im Spital verordnet worden ist.»

Der Mietvertrag zwischen dem KSB und der RABAG ist unterzeichnet. Von links: Adrian Schmitter (CEO KSB), Daniel Heller (Präsident Verwaltungsrat KSB), Amanda Caprez-Gaufroid (Präsidentin Genossenschaft Notfall Apotheke Baden) und Urs Humbel (Verwaltungsratspräsident RABAG).