Mediaire

Gemeinsam mit mediaire startet das KSB ein Projekt zur Entwicklung eines AI Tools zur automatisierten Erkennung/Rekonstruktion der Uterusachsen aus 3D MRT Datensätzen – ein Ansatz, den es bis heute so noch nicht gibt.

Die Radiologie ermöglicht uns den Blick ins Körperinnere: Anhand verschiedener Verfahren können dem menschlichen Auge verborgene Organe, Muskeln oder Knochen sichtbar gemacht werden. Je nach Situation, Untersuchung und Patienten können diese mittels Strahlen oder Magnet- und Schallwellen dargestellt werden. Während Röntgen und Computertomographie (CT) oft bei Knochenbrüchen, Schlaganfällen oder in Notfällen zum Einsatz kommen, setzen die Fachpersonen bei weiterführender Diagnostik von inneren Organen sowie bei Gelenks- und Wirbelsäulenveränderungen eher die Magnetresonanztomographie (MRT) ein.

Mit moderner Computertechnik sind wir heute in der Lage, reale 3D Darstellungen zu kreieren, die lebensrettende Diagnosen vereinfachen: Das KSB stellt bei einer MRT Diagnostik den Uterus analog der CT-Bildgebung als 3D Block dar. Dieses Bildgebungsverfahren reduziert die Scannzeit im MRT-Gerät von ca. 20 Minuten auf ungefähr fünf Minuten und zusätzlich können die verschiedenen Achsen aus den 3D Datensätzen nach Belieben retrospektiv rekonstruiert werden. Leider ist diese Rekonstruktion aktuell mit einem erhöhten Zeitaufwand für den befundenden Radiologen verbunden, was die eingesparten Zeit- und Kostenvorteile wieder zunichtemachen würde.

Deshalb soll gemeinsam mit dem Start-up mediaire ein automatisierter, KI-gestützter Workflow generiert werden, der den Uterus und dessen Achsen selbstständig erkennt und die Rekonstruktionen autark durchführt. Ziel ist es schlussendlich, das neue 3D Bildgebungsverfahren mit all seinen Vorteilen anzuwenden, ohne dass ein erhöhter Zeitaufwand für den befundenden Radiologen entsteht.

Das KSB entwickelt im Rahmen eines Piloten gemeinsam mit mediaire das KI-basierte Tool. Dazu stellen unsere Fachärztinnen und Radiologen neben ihrer Expertise auch anonymisierte MRT-Datensätzen zur Verfügung, mit denen das Modell bzw. der Workflow entwickelt und trainiert wird. Zukünftig sollen die gewonnenen Erkenntnisse nicht nur dem Workflow innerhalb der KSB Radiologie zu Gute kommen, sondern perspektivisch auch als mögliches Geschäftsmodell und Produkt weiterentwickelt werden, um an weiteren Spitälern vermarktet zu werden.