Sublimd

KSB startet im Department Frauen und Kinder ein Pilotprojekt mit dem Ziel, die medizinische Dokumentation zu vereinfachen und so weit wie möglich zu automatisieren

Der Arztberuf ist so alt wie die Menschheit selbst. Er gilt der Vorbeugung, der Erkennung, Behandlung und Nachsorge von Krankheiten und Leiden der Mitmenschen. Ein Beruf, bei dem der Mensch mit seinem Wohlergehen im Zentrum steht und Computer und Schreibtisch eine untergeordnete Rolle einnehmen – Falsch: Aktuelle Studien zeigen, dass Ärzte einen Grossteil ihrer täglichen Arbeitszeit im Büro verbringen. Eine saubere medizinische Dokumentation ist nötig, um Schichtwechsel zu überbrücken, spätere Rückfälle vorzubeugen und eine Diagnose transparent abzulegen. Sie beinhaltet Diagnose- und Labordaten, einen Arztbrief und medizinisches Bildmaterial. Dieser Aufwand entsteht für jeden Patientenfall und beansprucht Schätzungen zufolge zwischen 28 und 44% des ärztlichen Pensums.

Sublimd bietet eine Software, welche die medizinische Dokumentation vereinfacht und Symptome strukturiert und standardisiert erfasst. So sollen Patienten-Berichte und Anamnesen künftig – soweit möglich – automatisiert erstellt werden. Dazu erhebt die Software (ein Bot) anhand von einfachen Fragen strukturierte Daten von Patienten, die mit weiteren Informationen zusammengeführt und ergänzt werden. Sobald die nötigen Daten und Informationen im System vorhanden sind, stellt die Software einen medizinischen Bericht in Fliesstextform bereit, der über die Kliniksoftware weiterverarbeitet werden kann. Damit soll das Ärzteteam effektiv vor Dokumentationsarbeiten entlastet und die Behandlungsqualität gesteigert werden.

Das KSB testet die Software und dessen Ergebnisse im Rahmen eines sechsmonatigen Pilotprojekts im klinischen Alltag. Durch die Software erhoffen wir uns, die administrativen Arbeiten auf ein Minimum zu reduzieren und die Behandlungsqualität zu steigern: Je weniger Zeit unsere Ärzte damit verbringen, Diagnosen und Laborresultate mühsam zu erfassen, desto mehr können sie sich den Patienten zuwenden und auf deren Bedürfnisse und Leiden eingehen.

Perspektivisch könnte die Lösung von sublimd mit weiteren Tools integriert und ausgebaut werden, um schlussendlich einen durchgängigen digitalen Patientenpfad zu ermöglichen, der den administrativen Aufwand für Ärztinnen und Patienten deutlich reduziert und so mehr Zeit für menschliche Interaktion ermöglicht.